Hallo Biggi,
meine Tochter ist nun in der 13. Lebenswoche. Bis vor einer Woche hatte sie immer jeden Tag Stuhlgang. Blähungen hat sie in der ganzen Zeit nur 1 oder 2 mal gehabt und die sind mit Kirschgernkissen schnell wieder weg gewesen.
Seit einer Woche hat sie nun erst nach 3 Tagen Stuhl und dann eine große Menge übel richenden Durchfall. Zudem hat sie auf einmal Blähungen und pupst sehr oft und stinkig.
Sie wachte diese Woche insbesondere Morgends immer mit stöhnen oder heute sogar mit autschen auf. Da ich schon gehört habe, dass Stillkinder oft tagelang keinen Stuhlgang haben, habe ich mir zuerst nicht so viele Gedanken gemacht. Ich dachte es ist halt mal eine Außnahme. Zudem hatte sie dann heute morgen und heute mittag 2 x die Windeln rand voll. Aber mich beunruhigt es jetzt doch - gerade auch wegen der Blähungen, die heute Abend trotzdem Durchfall heute, immer noch da sind.
Was kann ich außer am Montag zum Arzt gehen machen? Und kann es doch etwas schlimmes sein? Worauf muss ich achten?
Und sie will ständig an die Brust - Beruhigungsnuckeln aber auch trinken.
Vielen Dank
Anja
Mitglied inaktiv - 30.06.2006, 21:57
Antwort auf:
Dünner Stuhl und Blähungen
Liebe Anja,
der Muttermilchstuhl kann richtig flüssig sein, das bedeutet noch lange keinen Durchfall. Der Stuhlgang eines voll gestillten Kindes kann in der Farbe von gelb über gelblich grün bist hin zu bräunlich variieren und auch die Konsistenz kann unterschiedlich sein, meist eher flüssig als fest. Sehr oft sieht Muttermilchstuhl aus wie gelber Hüttenkäse. Gelegentliche Schleimbeimengungen können vorkommen und von der Häufigkeit ist alles normal von neun Mal pro Tag bis (nach den ersten Wochen) hin zu alle neun Tage (oder noch länger) einmal. Die Häufigkeit kann sich auch jederzeit und immer wieder verändern.
Durchfall bei einem voll gestillten Kind erkennt man an den folgenden Anzeichen: mindestens zwölf Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden, die deutlich unangenehm riechen und manchmal auch mit Blutspuren durchsetzt sind. Die Stühle sind dann meist sehr wässrig und substanzlos und das Allgemeinbefinden des Kindes ist deutlich beeinträchtigt.
Wichtig ist, dass Sie unbedingt auf gutes Angelegtsein und korrektes Saugen Ihres Kindes achten, das ist ein herausragender Punkt, wenn es darum geht, Bauchprobleme zu vermeiden. Ein gut angelegtes und korrekt saugendes Kind schluckt nur wenig bis gar keine Luft und Luft, die nicht verschluckt wird, muss auch nicht wieder raus.
Lassen Sie sich am besten einmal von einer Kollegin vor Ort beim Stillen zuschauen, möglicherweise lassen sich durch ein paar kleine Veränderungen schon große Verbesserungen bei den Bauchproblemen Ihres Babys erzielen.
Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus.
Außerdem können Sie probieren, Ihrem Kind mit einer sanften Bauchmassage zu helfen. Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe einen Babymassagekurs, wo Sie sich Tipps zum Massieren holen können.
Sie können auch versuchen Ihrem Baby durch Tragen in der Kolikhaltung (auch liegergriff genannt, das Baby liegt mit seinem Bauch auf dem Unterarm des Erwachsenen, mit dem Kopf in der Ellenbeuge ruhend) und durch Wärmeanwendungen (gut geeignet dazu sind Hot Cold Packs) auf den Bauch Erleichterung zu verschaffen.
Ein Tragetuch kann in dieser Situation ebenfalls sehr hilfreich sein. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann Ihre Nähe spüren, es wird sich an Ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal.
Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Sie werden vielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird und mit etwas Geschick können Sie Ihr Kind sogar im Tuch stillen.
Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die sich dann auch gleich anschauen kann, wie Sie Ihr Baby anlegen und wie es saugt.
Falls Sie Milchbildungstee trinken, lassen Sie diesen Tee probehalber weg. Fencheltee oder auch solche Mischungen, wie sie als Milchbildungstee verkauft werden, werden immer wieder als DAS Mittel gegen Bauchprobleme angegeben, aber sehr viele Kinder reagieren gerade auf diese Tees, vor allem, wenn die Mutter größere Mengen davon trinkt, mit massiven Blähungen.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 01.07.2006
Antwort auf:
Dünner Stuhl und Blähungen
Liebe Frau Welter
ich wollte meine Tochter unbedingt ein halbes Jahr voll stillen, aber seit ca. 3 Wochen ist sie ganzverrückt auf essen. Sitzen wir bei Tisch, greift sie wie sie nur kann ins Essen, wenn ich mit dem Löffel in meinem Mund fahre, macht sie ihren auf:-). Gestern war es soweit das sie immer geweint hat wenn ich etwas gegessen oder getrunken habe. So wieder willen habe ich einen Reisbrei mit Wasser zubereitet. Sie war so verrückt, wollte den Löffel nicht mal mehr hergeben.. und hat auch mit den händen zugepackt... meine Frage: ist das wohl der Richtige Zeitpunkt? Sie ist jetzt 23 Wochen; aber laut Kalender erst 5 Monate alt. Ich möchte aber eigentlich weiter voll stillen. Ist Reisschleim als erstes gut geeigntet? Ich habe mich dabei an "die Ernährung für Mutter und Kind nach den 5 Elementen gehalten".
Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 01.07.2006, 13:24
Antwort auf:
Dünner Stuhl und Blähungen
Liebe Hannahmarie,
um den richtigen Zeitpunkt zum Beginn des Zufütterns zu finden, sollte nicht der Kalender sondern das Baby beobachtet werden. Im Allgemeinen sind die Babys etwa um die Mitte des ersten Lebensjahres so weit, dass sie zusätzlich feste Nahrung haben möchten. Anzeichen dafür sind:
1. es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
2. der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
3. es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
4. es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
5. es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt.
Das Interesse am Essen der Erwachsenen ist ein Hinweise darauf, dass das Kind beginnt für Beikost bereit zu sein, doch es ist nicht der einzige Hinweise, es kann sich bei diesem Interesse auch um schlichte Neugier handeln. Schauen Sie daher Ihr Kind nochmals im Hinblick auf die anderen Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost an. Es gibt zwar Kinder, die bereits relativ früh (unter sechs Monaten) bereit für die Beikost sind, aber es ist eher die Ausnahme, dass ein fünf Monate altes Kind so weit ist.
Wenn Ihr Baby bereit ist für Beikost, können Sie mit Reis beginnen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.07.2006