Blähungen - Muttermilchunverträglich?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Blähungen - Muttermilchunverträglich?

Liebe Biggi Welter, ich stille meine fast 6 Monate alte Tochter voll, in den ersten drei Monaten hatten wir schlimme Probleme mit Koliken.. Gottseidank ist das vorbei aber mein Baby hat immernoch mit fast 6 Mon. Das Problem mit schlimmen Blähungen und hatte sogar eine Woche "Verstopfung" (es kam einfach nichts und wenn ich abgeführt hab dann war es noch flüssig). Nachts schreit sie auf und hat schmerzen bis endlich die quälenden pupse kommen. Nachdem pupsen schläft sie auch direkt wieder.  Und ich frage mich ist das normal?? Oder hat mein Baby evt eine Muttermilch Unverträglichkeit? In einem Beitrag von St. Georg Klinikum von 2008 steht das nicht nur Hülsenfrüchte sondern auch Kaffe, Milch ect auch zu Blähungen beim Baby führen und man diese drei Tage weg lassen soll um zu gucken ob es besser wird. Woanders hab ich aber gelesen das Essen trinken manchmal TAGELANG in der Muttermilch ist. Blähendes Gemüse vermeide ich schon. Soll ich am besten auch mal ein Kaffe, Milch, Käse Entzug machen?  hier einmal der Beitrag vom St. Georg Klinikum https://www.stgeorgklinikum.de/assets/downloads/Merkblaetter-Eltern/Ernahrung-in-der-Stillzeit.pdf Danke für deine Zeit  liebe Grüße Chiara 

von Chiju am 13.03.2024, 21:21



Antwort auf: Blähungen - Muttermilchunverträglich?

Liebe Chiara,   eine echte Muttermilchunverträglichkeit gibt es nur, wenn das Kind an einer sehr seltenen Krankheit, der Galaktosämie, leidet. Diesen Kindern fehlt ein Enzym (Laktase), so dass sie keinerlei Milch, auch nicht die der eigenen Mutter, vertragen. Ein Kind, das an dieser Krankheit leidet, gedeiht sehr schlecht und ist überhaupt sehr krank und diese Krankheit ist zum Glück sehr, sehr selten. Man hätte sie in diesem Alter längst entdeckt, keine Bange. Was vorkommen kann, ist, dass ein Baby auf einen Bestandteil im Speiseplan der Mutter reagiert, aber auch das ist sehr viel seltener der Fall, als allgemein angenommen wird. Das Herausfinden, was eventuell die Unverträglichkeitsreaktion beim Baby hervorruft ist ein Detektivspiel. Kuhmilch steht ganz oben auf der „Hitliste“. Du kannst einmal den Versuch wagen und dich für einige Zeit konsequent kuhmilchfrei ernähren und beobachten, wie dein Kind reagiert. Ehe Du jetzt jedoch alle Milchprodukte (und es gibt wahnsinnig viele Lebensmittel, in denen Milch enthalten ist), solltest du dich informieren, wie du trotz fehlender Milchprodukte genügend Kalzium usw. zu dir nimmst. Bis eine Besserung feststellbar ist, vergeht in der Regel meist mindestens eine Woche. Da dies eine enorme Einschränkung des Speiseplanes bedeutet, sollte eine solche Auslassdiät niemals auf eigene Faust und schon gar nicht so einfach über einen längeren Zeitraum gemacht werden, sondern möglichst immer mit einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Frag mal bei deiner Krankenkasse nach, dort kann man dir sicherlich weiterhelfen. Am besten besprichst du auch mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 13.03.2024



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