Hallo,
wir waren über Weihnachten aufgrund eines Harnweginfekts in der Klinik und unsere Tochter (4,5 Monate) hat 5 Tage iv Antibiotikum bekommen. Wir haben uns zudem eine Darminfektion in der Klinik eingefangen, weshalb sich meine Milchmenge (ich stille voll) drastisch reduziert hatte, da ich nichts habe essen können. Aufgrund dessen habe ich begonnen Bockshornkleesamen Kapseln einzunehmen. Nun ist unsere Tochter beim stillen extrem unruhig, sie zappelt und strampelt mit den Beinen und presst, teilweise mit Stöhnen. Ruhiges Stillen ist aktuell undenkbar. Teilweise „beißt“ sie vor lauter Anstrengung in meine Brustwarze. In der Nacht ist sie ebenfalls extrem unruhig. Gefühlt hat sie arg mit ihrem Bauch und Blähungen zu kämpfen. Kann dies bei ihr durch den Bockshornklee ausgelöst werden? Oder was könnte evtl noch die Ursache für ihr Verhalten sein? Sie quengelt auch den ganzen Tag ich würde ihr so gerne helfen.
Vielen Dank im Voraus für die Antwort.
Liebe Grüße
von
0o0sunshine0o0
am 15.01.2024, 20:30
Antwort auf:
Blähungen Baby Bockshornklee
Liebe 0o0sunshine0o0,
um eine Unverträglichkeit auszuschließen, solltest du einmal für einige Tage auf die Kapseln verzichten.
Kann es sein, dass dein Baby in letzter Zeit die Flasche oder den Schnuller bekommen hat?
Wenn ja, könnte es sich um eine Saugverwirrung handeln.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Da hilft es dann auch nicht, viel und oft anzulegen.
Du kannst immer wieder versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Bitte melde dich doch die Tage noch einmal, wie es euch geht!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.01.2024