Hallo,
ich habe das Problem, dass mein Sohn (er wird morgen 9 Wochen alt) nicht wirklich an der Brust saugt...
Angefangen hat alles direkt nach der Geburt, als mir Stillhütchen gegeben wurden, noch im Krankenhaus hat er über 10% abgenommen und wurde dann zugefüttert... meine Hebamme hat mir dann gesagt, dass ich so oder so nicht mehr voll stillen kann!
Mittlerweile habe ich eine andere Hebamme, die sich wirklich viel Zeit genommen hat und uns beim stillen zugeschaut hat, diese meinte dass es nicht an mir liegen würde, weil die Milch bei mir sehr gut fließt!
Dennoch habe ich das Gefühl nicht genug Milch zu haben (egal wie oft ich Pumpe, bekomme ich lediglich 60 ml raus) sodass er satt werden könnte und saugen tut er auch nicht richtig! Er trinkt ein paar Schluck und macht dann so lange Theater, bis er die Flasche bekommt.
Jetzt überlege ich, ob es wohl besser wäre aufzugeben oder ob die Möglichkeit dass er an der Brust trinkt noch besteht!
Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir helfen könntet!
Liebe Grüße Anna
von
08anna
am 19.06.2020, 11:06
Antwort auf:
Baby saugt nicht richtig an der brust
Liebe Anna,
es ist super, dass du eine Hebamme gefunden hast, die dich wirklich unterstützt!! Frag sie doch mal, ob sie Erfahrung mit dem Brusternährungsset hat! Die Hebammenzeitung hat dazu eine "Elterninfo" herausgegeben (die Nr. 16), die sie ja vielleicht hat.
Wenn du das Brusternährungsset verwendest könntest du deinem Söhnchen beibringen, korrekt an der Brust zu saugen. Doch es bräuchte wirklich erfahrene Begleitung dabei...
Ich vermute, dass dein Kleiner eine Saugverwirrung hat. Er ist von der Flasche gewöhnt, dass die Milch sofort und gleichmäßig fließt. Aus der Brust jedoch fließt die Milch erst langsam und schwach, dann stärker, um dann wieder nachzulassen... Mit viel Geduld kann er die Brust schon akzeptieren lernen, doch es braucht wirklich viel Geduld und du solltest ihm nicht weiter aus der Flasche zu trinken geben, wenn er zusätzliche Milch brauchen sollte.
Das weiß ich jetzt nicht, denn du schreibst nichts über seine Gewichtsentwicklung. Besprich mit deiner Hebamme, ob es nicht sinnvoller wäre, alternative Füttermethoden zu verwenden, wenn du ihn wirklich zufüttern musst. Vielleicht genügt es auch, dass du ihn häufiger anlegst und dabei die Brustkompression anwendest (siehe hier: https://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=170639&suche2=Re%3A+Brustkompression&seite=1). Wie gesagt, das kann ich momentan nicht beurteilen.
Wenn du zusätzlich zur Hebamme eine kompetente Stillberaterin an deiner Seite haben möchtest, dann schau doch mal, ob jemand in deiner Nähe ist. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Was das Abpumpen betrifft so ist es für dich sicher wichtig zu wissen, dass es KEINERLEI Rückschluss über die tatsächlich vorhandene Milchmenge gibt, weil eine Pumpe ganz anders arbeitet als der Mund deines Babys. Tatsächlich lässt sich nur an der Gewichtsentwicklung eines Säuglings erkennen, ob ein Baby genug Milch bekommt oder nicht.
Und solltest du am Ende doch entscheiden, dass du deinen Kleinen nicht weiter stillen möchtest, dann ist es gut dass du weißt, dass nicht das Stillen dich zu einer guten Mutter macht, sondern dein Mama-Sein an sich!!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 19.06.2020