Frage: Abstillen

Hallo Biggi, ich hätte mehrere Fragen zum Thema abstillen. Aus diversen Gründen habe ich beschlossen die bei meinem Sohn zunehmend unbeliebtere Seite abzustillen. Habe bereits bei meiner Tochter über längere Zeit mit nur einer Seite gestillt und war damit sehr zufrieden. Ich erinnere mich nur nicht mehr genau daran, wie das ablief. Im Moment trinkt mein Sohn 5mal in 24h. Zwischen den Mahlzeiten liegen im Schnitt 4h, nachts 8h. Die unbeliebtere Seite habe ich bereits auf 3 Mahlzeiten reduziert, sodass Mahlzeit 2 und 4 am Tag nur von der guten gestillt werden, die schlechte Seite also ca. alle 8h dran ist. Nun meine Fragen: 1) Woran erkenne ich, dass die Brust bereit ist eine weitere Mahlzeit wegfallen zu lassen? Ich bemerke bereits, dass sie zunehmend weicher bleibt. Am Anfang war sie den ganzen Tag fest, durch den Wegfall der Mahlzeit, nun ist sie nur noch sehr gut gefüllt, aber auch erst "kurz" bevor sie wieder an der Reihe ist. Reicht dies schon aus oder wäre es gut zu warten, bis die Brust mehr oder weniger die ganze Zeit weich bleibt? Das tut die gute im Moment zb bei ihren 5 Mahlzeiten, nur nach den 8h ist sie etwas fester. Ich bin Milchstauanfällig (Lecithin konnte schon helfen, aber einiges ist auch meine blöde Psyche), weshalb ich nichts überstürzen will. Aber ich möchte es auch nicht ewig hinauszögern, da mein Sohn diese Seite nicht mehr so mag. Letzte Woche hatte ich auf dieser Seite einen Milchstau, den ich nur mit Mühe beseitigen konnte, da er die Brust aufgrund des staubedingten schlechten Flusses noch weniger wollte. Ich habe also vor dem nächsten Stau Angst, der früher oder später wahrscheinlich wieder stattfinden wird. 2) Die gute Seite möchte ich noch etwas erhalten, da mein Sohn sie wirklich problemlos trinkt (er mag sie viel mehr! Der Fluss ist dort besser und reichlicher). Da ich aber aufgrund psychischer Probleme auch meine Probleme mit dem Stillen habe, brauche ich immer Ruhe und Zeit um problemlos stillen zu können. Leider ist es mir verwehrt einfach sorglos überall stillen zu können, was ich sehr bedaure. Ich hasse mich dafür, dass ich aufgrund meiner psychischen Probleme ihm nicht perfekt gerecht werden kann was die Ernährung angeht. Aber ich gebe mein Bestes. Bei meiner Tochter habe ich monatelang durchgekämpft, bis wir eine tolle Stillbeziehung hatten (leider nur Teilstillen). Ohne Staus, ohne Probleme. Aber es hat unglaublich viel Zeit und Nerven gekostet und es ging nur, weil ich mich auf das Baby und die Brust konzentrieren konnte. Das ist mit der großen Tochter nun nicht mehr möglich. So blöd es klingt, es klappt einfach nicht in ihrer Anwesenheit zu stillen. Mein Mann ist noch einige Zeit im Homeoffice, solange will ich meinem Sohn wenigstens die gute Seite noch lassen. Mein Plan ist es abgestillt zu haben, wenn mein Mann wieder den ganzen Tag weg ist und nicht mehr in den doch ausgedehnten Stillphasen auf unsere Tochter achten kann. Ich weiß das klingt erbärmlich. Ich möchte mir aber offen halten, ggf. 2 oder 3 Mahlzeiten zu erhalten, die eben nicht auf seine Arbeitszeit fallen. Wäre es denn möglich über Tag eine superlange Pause zu haben und nur noch nachts und abends zu stillen? Schafft das die Brust? Bei meiner Tochter waren es gleichmäßige Abstände beim abstillen... aber hier wären das ja einmal 7 bis 8h und einmal 16 bis 17h Pause? Entschuldigen Sie den langen Text, doch ich wollte möglichst genau die Problematik schildern. Mein Kind macht alles richtig, ich bin das Problem. Stillberatung konnte mir da auch nicht helfen. Es ist mein Kopf. Bald beginne ich aufgrund meiner Angststörung wieder eine Therapie, doch die hilft mir akut natürlich nicht, das brauch alles seine Zeit. Ich liebe das stillen, aber es setzt mir dermaßen zu. Bereits bei meiner Tochter. Es ist als rausche mein Leben an mir vorbei, während ich auf meine blöde Brust fixiert bin. Nach einer Mahlzeit bin ich kurzfristig erleichtert, da es gut gelaufen ist. Danach kommen wieder die Sorgen vor der nächsten. Selbst meine Hebammen sind verwundert, wieso ich nicht schon längst abgestillt habe. Aber ich möchte meinem Sohn wenigstens über seinen ersten Winter helfen. Auch wenn es mich meine Nerven kostet. Ich hoffe Sie verstehen, dass ich alles dafür gebe und trotzdem nicht daran zerbrechen und vor allem nicht meine große Tochter vernachlässigen kann. Daher der Entschluss zum Abstillen, auch wenn die letzte Stillmahlzeit wahrscheinlich noch in der Zukunft liegt. Viele Grüße

von Schwangere123 am 02.02.2022, 18:02



Antwort auf: Abstillen

Liebe Schwangere123, lass Dich erst einmal ganz fest in den Arm nehmen von mir und drücken, ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schlimm Ängste sein können. Wenn es für Dich eine Qual ist, dann ist es völlig okay, wenn Du jetzt langsam abstillst. Sicherlich ist für Dein Baby Muttermilch die beste Nahrung, aber Du hast Deinem Baby den bestmöglichen Start geschenkt und auch Dein Wohlbefinden ist wichtig. Es ist die denkbar schlechteste Ausgangssituation für eine gute Stillbeziehung, wenn die Mutter sich unter Druck gesetzt fühlt und sich trotz stärkster Vorbehalte zwingt, ihr Baby zu stillen. Wenn Du trotzdem weiterstillen möchtest, kann das gut klappen. Die Brust ist zwar ein eher träges Organ, das sich nur langsam auf Veränderungen einstellen mag, aber es ist tatsächlich möglich, dass sie sich auf unterschiedlich lange Stillintervalle einstellt. Du kannst jetzt versuchen, die ungeliebte Seite immer etwas kürzer anzubieten und stillst diese dann ganz allmählich ab. Sobald die Brust spannt, kannst Du immer etwas Milch ausstreichen oder abpumpen, dann entsteht kein Stau. Zusätzlich kannst Du die Brust auch kühlen. Anfangs wirst Du sicherlich zwischendurch etwas Milch ausstreichen müssen, um einen Milchstau zu verhindern, aber die Brust wird sich an den gewünschten Rhythmus anpassen. Herzlichen Gruß, ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles alles Gute Biggi

von Biggi Welter am 02.02.2022



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