Hallo.
Meine Motte ist jetzt 3 Jahre und 2 Monate und vor einer Woche kam Tochter Nummer zwei zur Welt.
Milch hatte ich bis zur 15. Schwangerschaftswoche.
Da wir erst kurz vorher umgezogen sind und sie in einer neuen Kita eingewöhnt wurde, hab ich sie trocken weiternuckeln lassen.
Schnuller hatte sie immer verweigert aber für Herz und Köpfchen wollt ich ihr die Brust in der Situiation nicht wegnehmen.
Kurz vor Weihnachten kam dann das Kolostrum und statt nur zum einschlafen wollte sie auch wieder tagsüber an die Brust.
Da war ich erstmal froh weiter gemacht zu haben. Sind ja Antikörper satt und das mitten im Winter.
Nun kam halt letzten Montag Floh 2 zur Welt und ich habe mit einem heftigen Milcheinschuss zu kämpfen plus einem seit 3 Tagen anhaltenden Milchstau.
Leider trinkt Motte nicht sondern nuckelt nur. Glaube sie hat in der Schwangerschaft beim trocken nuckeln das saugen verlernt. Waren ja doch 9 Wochen ohne das was raus kam aus der Brust.
Sie nuckelt bis zum Milchspendereflex und leckt auch bischen Milch aber trinken ist nicht.
Die kleine schafft die dadurch angeforderte Menge nicht sondern nur ihren Teil.
Sofern MSP reicht um Milchmenge zu steigern. Das weiß ich halt nicht.
Zumindest erzeugt sie viele und trinkt dann nicht. Stau wird daher auch nicht besser und Kind 2 schafft die nötige Menge zum beseitigen nicht.
Den Stau halte ich mit warmen und kalten Umschlägen vor und nach dem Stillen auf gleichem Niveau. Doch wie bekomm ich ihn tatsächlich weg?
Wie schagfe ich es der Großen Kleinen die Brust zu entwöhnen? Erklärungen fruchten erst nach Wochen. Das sie mir nicht auf den Bauch springen darf hat von SSW6 bis zum 8. Monat gedauert. Dann erst hat sie es gelassen.
Ins Familienzimmer durfte sie nicht mit, da die Klinik keine hatte und anderes KKH war zu weit weg. Zu dem ist sie aktuell stark erkältet und dadurch ein noch größeres Nuckelbedürfnis als so schon nach 3 Tagen Trennung und Geburt der kleinen Schwester.
Das Nuckeln, die vielen (unnötigen) Milchspendereflexe, setzen mir inzwischen zu.
Ich bin bald nur noch genervt von ihr da sie eonfach nicht verstehen kann oder will das es Mama weh tut.
Mit 3 müsste doch ein minimum an Verständnis da sein.
Wie kann ich was ändern außer sie möglichst lang in die Kita zu geben? Ich wollte sie eigentlich ein paar wochen zu hause lassen damit sie die Trennung und alles aufarbeiten kann. Braucht halt für alles etwas länger Zeit.
Vielen Dank schon mal fürs Lesen. Weiß ist lang geworden und kratzt dennoch nur an der Oberfläche.
von
lymue92
am 11.03.2019, 04:29
Antwort auf:
Abstillen
Liebe lymue92,
nein, Dein Kind kann das noch nicht verstehen, es sieht nur, dass Du genervt bist und klammert umso mehr.
Wenn Du es jetzt noch länger in der Krippe lässt, wird es mit Sicherheit nicht besser, ich würde eher den alten Plan verfolgen.
So viel ist davon abhängig, wie deine Kleine drauf ist, was für euch funktioniert, kann bei jemand anderem nichts bringen und umgekehrt. Darum hilft oft einfach nur das Ausprobieren. Wichtig ist vor allem, dass du dein Kind ernst nimmst. Also ihm ruhig erklärst, was du ändern möchtest und warum. Deine Tochter versteht mehr, als du denkst, und sie nimmt wahr, ob du sie einfach nur ablenken möchtest oder ob du klar weißt, was du willst, und auch dazu stehen kannst, Proteste hin oder her.
Vielleicht ist es für dich wieder tragbar, wenn sie weniger stillt und du festlegst, wann gestillt werden darf und wann nicht, und das durchsetzt?
Dein Kind muss gerade lernen, dass da noch jemand ist, dass es nicht mehr nur alleine die ganze Aufmerksamkeit bekommt - und das tut weh.
Selbst wenn Du jetzt abstillen würdest, würde sich die Situation wahrscheinlich nicht verbessern.
Du machst alles richtig, aber Ihr beide braucht Ruhe und Zeit, um Euch an das neue Menschlein zu gewöhnen. Kann dein Mann ein paar Tage daheim bleiben und sich vermehrt um Euren Große kümmern? Oder kann er mit dem Baby spazieren gehen und Du bist ganz alleine für die „Große“ da, damit sie spürt, wie wichtig sie ist?
Wie wäre es, wenn Du während dem Stillen ein Buch vorliest?
Mir persönlich gefällt das Buch "Ich will auch Geschwister haben" von Astrid Lindgren für diesen Zweck sehr gut. Ein Buch, das sich vor allem auch mit dem Thema Stillen beschäftigt und mit liebevoll gezeichneten Bilder aus der Sicht des größeren Bruders vom Auf die Welt kommen, dem Stillen und Tragen erzählt ist "Busi sagte Henriette" von Edith Seitz. "Busi sagt Henriette bekommst Du im Buchhandel (Edition buntehunde, ISBN 3 934941 03 6).
Weitere Tipps für die Zeit nach der Geburt:
o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby.
o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden).
o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen.
Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel- und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.Ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern.
Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen.
Wenn Du mit beiden Kindern unterwegs bist, sind die Kombination Buggy (großes Kind und/oder Einkäufe) und Tragetuch (Baby) optimal.
Dein Kind kann lernen, dass es nicht nur mit Stillen Nähe bekommt, sondern es genau so wichtig ist wie das Baby, auch wenn es weniger stillt.
Nur Mut, auch der (Still)Alltag mit zwei kleinen Kindern ist meisterbar, Ihr braucht nur Zeit dazu!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.03.2019