Hallo liebe Biggi! Unsere Tocher wird jetzt in 2 Wo. 6 Mon. alt und ist allergiegefährdet. Bisher habe ich voll gestillt und möchte langsam anfangen abzustillen(sind Anfang Juni 4 Tg. in Dresden-Hochzeit-eingeladen, in dieser Zeit kommt meine Mutter zum Babysitten-wenn alles gut läuft).Bin mir total unsicher wie ich fortfahren soll!Da ich immer nur abwechselnd eine Brustseite tagsüber stille und sie nachts auch noch 2-3 mal kommt ist es sehr schwierig, genügend Milch auf Vorrat abzupumpen und einzufrieren-kommt auch nur 20-50 ml)kann meine Mutter auch Milch noch zufüttern(wenn ja welche Milch), wie kann ich bis dahin umstellen(Flasche,Brei),was halten Sie von Bambinchen? Wie kann ich bei einseitigem Stillen langsam abstillen? Sorry für die vielen Fragen, aber 1 Kind und zu viele unterschiedliche Empfehlungen!Vielen lieben Dank für Ihre Bemühungen im Voraus!!!
Liebe Grüße Rosa
Ps.Wenn ich in Dresden bin und noch stille genügt es bei Spannungen in der Brust nur ein bißchen abzupumpen oder stellt sich die Milchproduktion in den 4 Tagen schon komplett ein?Was sollte ich tun???
Mitglied inaktiv - 31.03.2006, 13:36
Antwort auf:
Abstillen bei Allergiegefährdung
Liebe Rosa,
wenn Ihr Baby allergiegefährdet ist, ist es sinnvoll so lange wie möglich zu stillen.
Für eine viertägige Trennung müssen Sie nicht abstillen, bis dahin können Sie literweise Milch sammeln. Während der Trennung können Sie zwischendurch immer wieder abpumpen und sollten dies auch tun, um einen Milchstau zu verhindern.
Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Sie können also nach jeder Stillmahlzeit noch zusätzlich etwas abpumpen.
Nach Möglichkeit sollten Sie keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen
0 und 15 °C aufbewahrt.
Warum nehmen Sie Ihr Baby und Ihre Mutter nicht einfach mit und stillen Ihr Baby zwischendurch?
Eine plötzliche Trennung von der Mutter ist für ein Kind immer schwierig, sie kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Mutter stillt oder nicht.
Wenn Sie abstillen möchten, gilt folgendes.
Eine "Gebrauchsanweisung" im wörtlichen Sinn gibt es nicht, nur Tipps und Vorschläge wie vorgegangen werden kann.
Wenn Sie ihr Kind bis zum Alter von sechs bis sieben Monaten vollständig abgestillt haben wollen, müssen Sie zunächst zur Flasche hin abstillen, da das Kind noch zu jung für Beikost ist, die ja erst ab etwa einem halben Jahr eingeführt werden sollte.
Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren.
Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen.
Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet.
Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen.
Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 31.03.2006