Guten Morgen,
ich habe eine Frage zum Kuhmilchkonsum. Unsere Tochter ist aktuell 14 Monate alt. An manchen Tagen bekommt sie recht viel Kuhmilch zu essen/trinken und an manchen Tagen gar nicht bzw. nur sehr wenig, je nachdem, was ich koche und wie es in den Tag hinein passt. Milch ist ja wichtig für den Knochenaufbau und die Zähne. Können Sie mir einen Tipp geben, wie ich weder zu viel, noch zu wenig Milch geben kann bzw. was hier ein guter Richtwert ist? Irgendwie bin ich mir da sehr unsicher.
Unser Kinderarzt hat gesagt, wir sollten 300 ml Kuhmilch am Tag nicht überschreiten. Käse u. Ä. wird ja auch mit hineingerechnet, oder?
Ich habe auch noch eine weitere Frage zu einem ganz anderen Thema, vielleicht können Sie mir da auch weiterhelfen:
Sind Listerien für Kleinkinder noch ein Thema, wo man aufpassen muss? Ich gebe unserer Tochter keine "rohen Produkte", aber dennoch frage ich mich, ob ich ihr Parmesankäse über ihr Essen streuen darf (mal unabhängig vom Salzgehalt) oder ob ich sie auch mal am Eis von der Eisdiele schlecken lassen darf und Ähnliches.
Besteht hier noch Gefahr?
Ich bin bei diesem Thema sehr unsicher und möchte nichts falsch machen.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort und viele Grüße!
von
Stefanie-M
am 18.11.2020, 09:25
Antwort auf:
Wie viel Kuhmilch pro Tag ist sinnvoll?
Liebe „Stefanie-M“,
das stimmt. In dem Alter Ihrer Kleinen werden täglich etwa 300 ml Milch bzw. Gramm Milchprodukte empfohlen – am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt.
In diese Empfehlung werden einberechnet: die Trinkmilch alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu.
Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.
Gerade jetzt, zum Übergang vom Baby zum Kleinkind, darf es natürlich noch etwas mehr sein. Die Empfehlung der insgesamt 300 ml Milch/Milchhaltiges im zweiten Jahr ist ein guter Orientierungswert.
Die Empfehlung zur Milchzufuhr ist grundsätzlich als Anhaltspunkt gedacht, sie muss nicht an jedem Tag und in jeder Phase strikt eingehalten werden. Sie müssen also auch nicht einzelne ml oder Gramm zählen. Es gibt Situationen und Phasen, da trinken Kinder weniger, in anderen ist es wieder mehr. Außerdem können Kinder durchaus unterschiedliche Gewohnheiten und Bedürfnisse haben. Im Durchschnitt können Eltern davon ausgehen, dass das Kind mit den empfohlenen Mengen gut mit Milch und damit Calcium versorgt ist.
Zu Ihrer zweiten Frage:
Das Bundesinstituts für Risikobewertung rät, dass zum Schutz vor Lebensmittelinfektionen besonders empfindliche Personengruppen, wie Kinder unter 5 Jahren, vom Tier stammende Lebensmittel nicht roh verzehren sollten. Verzichten Sie daher bei Ihrem Kind auf rohen Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohe Meerestiere (z. B. rohe Austern), rohes Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst (z.B. Salami), Rohmilch und Rohmilchkäse.
Das heißt aber nicht, dass jeder Verzehr davon, automatisch schlimme Folgen haben würde. Es könnten rohe tierische Lebensmittel mal mit Keimen belastet sein, und das könnte unter Umständen zu einer Lebensmittelinfektion führen. Um davor zu schützen, gibt es diese oben angeführte Empfehlung.
Da es bei Käse so eine große Auswahlmöglichkeit gibt, ist es aber eh recht einfach auf Käsesorten aus pasteurisierter Milch zurückgreifen
Zum Parmesan: Der italienische Hartkäse wird zwar oft aus Rohmilch hergestellt. Durch die Herstellung und die lange Reifezeit und Lagerung spielen z.B. Listerien praktisch keine Rolle. Ihr Kleine kann also auch davon bekommen.
Zum Eis: In Einzelfällen können vor allem bei Softeis Salmonellen enthalten sein. Geben Sie daher nur dann Ihrem Schatz etwas Eis, wenn Sie dem Café/der Eisdiele Vertrauen entgegen bringen. Ob „rohe Eier“ enthalten sind, fragen Sie am besten jeweils beim einzeln Eishändler nach.
Viele gute Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 19.11.2020