Hallo, mein Sohn ist 11 Monate und ich möchte nun langsam mit der Familienkost beginnen. Wie gehe ich damit am Besten vor? Muss man dies genauso behutsam machen wie mit der Beikost Einführung? Welche Mahlzeit, wäre Ihrer Meinung nach, am geeigneten für den Beginn? Entschuldigen sie die vielen Fragen, aber dies ist wieder ein komplett neuer Anfang :-)
Viele Grüße von Familie Hamberger
von
"Annalena"
am 18.03.2019, 13:21
Antwort auf:
Wie führe ich am Besten mein Kind an den Familientisch?
Liebe Familie Hamberger,
jetzt zum Ende des ersten Jahres darf es bei Ihrem Kleinen schon langsam Richtung Familienkost gehen. Am besten Sie kombinieren zunächst etwas zu seinem Brei. Klappt das gut können Sie immer mehr in Richtung Familienessen gehen. Das können Sie beim Mittagessen praktizieren und/oder auch bei der Brotzeit… Sehen Sie das alles weniger förmlich. Schauen Sie wie es Ihrem Junge bekommt und gefällt. Oft kommt es gut, wenn zunächst das Neue zum bereits Gewohnten dazu kombiniert wird. Und natürlich sollten Sie die individuelle Reife beim Kauen und Beißen Ihres Sohnes berücksichtigen.
Das Essen für Ihres Sohnes sollte noch kindgerecht sein, d.h. möglichst nicht gesalzen und wenig gewürzt, nicht scharf, frittiert und fettig. Denn Ihr Junge ist auch nach seinem 1. Geburtstag noch ein Kleinekind und kein kleiner Erwachsener. Nehmen Sie doch einfach eine Portion weg, bevor Sie das Essen für die Familie salzen und würzen.
Es ändert sich nach dem 1. Geburtstag übrigens gar nicht so viel. Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst, Gemüse + Knabberei, nur Knabberei, nur Gemüse, Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst, Gemüse + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst/Gemüse, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle ganz nach Bedarf.
Es steht Ihnen jederzeit frei die Mahlzeiten untereinander auszutauschen.
Milch spielt nach wie vor eine wichtige Rolle, allerdings ist der Bedarf nun geringer als im ersten Jahr. Im zweiten Jahr reichen etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte aus. Am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: die Trinkmilch alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.
Gerade jetzt, zum Übergang vom Baby zum Kleinkind, darf es natürlich noch etwas mehr sein. Aber dennoch mein Tipp: Versuchen Sie von den vielen milchhaltigen Mahlzeiten wegzugehen.
Was ist noch nicht geeignet?
Meiden sollten sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern).
Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen.
Viele liebe Grüße und viel Freude bei diesem weitern Schritt Richtung "groß werden" wünscht
Doris Plath
von
Doris Plath
am 18.03.2019