Hallo
Vielleicht könnt Ihr mir ja helfen. Der Experte Prof Radke konnte mir nur helfen indem er mir sagt das ich eine inkonsequente Mutter bin. Und ich denke das ich das ganz sicher nicht bin! Eine richtige Antwort von ihm gab es aber natürlich nicht außer das ich mein Kind wohl bis zum erbittertem Kampf schreien lassen soll um zu zeigen wer hier der „Boss“ ist.
Folgendes Problem habe ich und hoffe hier geholfen zu bekommen.
Mein Baby (10Monate) möchte absolut keine Milch mehr trinken. Ich weiß nicht wie ich ihm die Flasche schmackhaft machen soll. Es fing an vor ca 3 Monaten mit der Morgenflasche. Mittag und Nachmittag waren schon durch Brei ersetzt. Morgens und Abends hatte er noch Milch bekommen. Da es morgens ein riesen Theater war, habe ich diese Flasche nun auch ersetzt. Jetzt geht es schon wieder los, mit der Abendflasche. Er schreit sich dermaßen in Rage und drückt die Flasche permanent weg. Er möchte Sie partout nicht trinken. Familientisch und Fingerfood hat er auch keine Lust drauf, biete ich ihm täglich an. Er möchte nur Brei. Das nächste Problem ist das trinken. Er mag kein Wasser. Sobald ich ihm Wasser gebe, spuckt er es aus. Seit Monaten versuche ich das. Schorlen mag er aber, trinkt allerdings meist nur 60 ml am Tag, manchmal auch etwas mehr. Ist das nicht zu wenig wenn alle Flaschen ersetzt sind? Wie soll ich weiter verfahren? Bin etwas ratlos. Wir haben schon alles versucht. Andere Flaschen, andere Trinknuckel, warm, kalt, im Liegen, im Sitzen. Die Marke haben wir auch schon gewechselt von Milumil 1 auf Beba 1. Kann ich bedenkenlos schon alle Flaschen ersetzen? Es heißt doch immer, im ersten Jahr sei Milch Grundnahrungsmittel bei Babys. Aber ich weiß nicht wie ich das bewerkstelligen soll.
Vielen Dank für eure Hilfe
von
Erste mal Mami
am 16.05.2018, 03:18
Antwort auf:
Mein Baby mag keine Milch mehr trinken
Liebe „Erste mal Mami“,
das mit dem Milchfläschchen ist mit 10 Monaten nicht mehr so schlimm.
Täglich reichen 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei) aus.
Meist ist der Milchbrei am Abend und ein Fläschchen Milch in der Früh.
Aber gegen Ende des ersten Lebensjahres (ab dem 10. Monat) kann dann auch das Frühstück reichhaltiger werden, Sie könnten also gerne morgens auch ein Müesli oder einen Milchbrei reichen.
Die Portionsgröße sollte abends wie morgen zwischen 200 und 250g liegen.
Trotzdem würde ich immer wieder Milch in flüssiger Form anbieten. Gerne auch aus einem tollen Trinkbecher oder einer normalem Tasse wie die Großen. Das ist oft viel spannender für die Kleinen.
So bleibt die „flüssige Milch“ weiterhin vertraut, denn Milch bleibt auch im Kleinkindalter ein wertvolles Lebensmittel – Brot und eine Tasse Milch der Klassiker am Morgen und/oder Abend.
Vorlieben können sich bei den Kleinen von heute auf Morgen ändern.
Gerne mal ein paar Löffel Obst mit in die „Milch“, vielleicht kommt das an.
Manche Kinder mögen es gerne wenn die Milch etwas kühler gereicht wird.
Oder aus einem weichen Strohhalm?
Einfach ausprobieren.
Zum Thema Getränke:
Sie können sich ganz auf Ihren Sohn verlassen, er weiß, was er braucht. Wenn er wirklich durstig ist, wird er (auch gerne mehr) trinken.
Genaue Trinkmengen lassen sich nur schwer festlegen, da der Durst ja auch abhängig ist von Bewegung, Zimmertemperatur, Jahreszeit und der restlichen Ernährung etc.
Es gibt zur Orientierung eine Empfehlung für ein Kind 7-12 Monate von mindestens 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Trinkmilch mit dazugerechnet wird.
Sie können bezogen auf das Trinken gar nicht viel tun und können nichts erzwingen. Sie brauchen auch nicht mit Saft zu tricksen.
Wenn er nicht trinkt, hat Ihr Sohn einfach noch keinen Durst.
Sie können Ihren Sohn ja nicht zum Trinken zwingen, sondern ihm nur regelmäßig das Angebot machen. Mehr können und brauchen Sie nicht zu tun.
Haben Sie keine Angst „vor dem vollen Becher Wasser verdursten“, wird Ihr Kind nicht, dafür ist sie viel zu schlau! Wenn es nötig ist, wird Ihr Kleiner mehr trinken. Probieren Sie es mit einem normalen Becher.
Nutzen Sie auch den Blick in die Windel. Sind diese gut nass und ist der Stuhl weich und geformt, dann ist er ausreichend mit Flüssigkeit versorgt.
Nun noch ein paar Worte zum Verhalten Ihres Kleinen:
Kinder entdecken nach und nach eigenen Willen. Sie legen ein eigenwilliges Essverhalten an den Tag legen, essen nur Spatzenportionen oder konzentrieren sich auf wenige Lieblingsspeisen.
Und was noch viel interessanter ist, sie entwickeln ein Gespür dafür wie sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken können.
Eigentlich ist es ganz einfach. Bieten Sie immer eine Auswahl an gesundem Essen und Getränken an und gehen Sie nicht zu sehr auf ihre Wünsche ein. Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung ist einfach eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Wachstum.
Denn Sie als Mama bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller/Löffel, nicht Ihr Kind. Er darf lediglich daraus auswählen und entscheiden wie viel er davon essen mag. Ihr Kleiner ist noch zu jung, um zu entscheiden welche Lebensmittel ihm gut tun.
Das meint Prof. Dr. Radke sicher mit: „zeigen Sie ihm wer hier der Boss ist“.
Aber üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Als Außenstehende ist das natürlich leichter gesagt. Aber Sie können hier nichts falsch machen.
Viele Grüße
Annelie Last
von
Annelie Last
am 16.05.2018