Kann Vollmilchbrei auch erst nach dem 7. Monat gegeben werden?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Kann Vollmilchbrei auch erst nach dem 7. Monat gegeben werden?

Hallo, Mein Sohn, 6,5 Monate alt, bekommt nachts, morgens und Nachmittags Muttermilch sowie Mittags Kartoffel-Gemüse-(Fleisch) Brei. Nun haben wir begonnen ihm seinen Abendbrei zu geben. Da ich mir unsicher bin ob Kuhmilch so gesund ist für so kleine Kinder und es in meiner Familie Fälle von Laktoseintoleranz gibt, rühre ich den Brei mit Wasser an. Er bekommt auch nur eine halbe Portion und danach stille ich ihn noch, damit er satt wird und Eiweiß bekommt. Am liebsten hätte ich den Milchbrei mit Muttermilch gemacht. Dieser wurde aber gleich flüssig. Jetzt würde ich gerne wissen ob die Nährstoffe (Proteine) ausreichen würden wenn ich meinen Sohn in den nächsten Monaten seinen kompletten Abendbrei nur mit Wasser anmische, auch wenn ich damit eine STillmahlzeit ganz ersetzte? Wäre es vielleicht auch eine gesunde Alternative, den Getreide-Obst-Brei am Abend einzuführen oder ist das für dieses Alter zu viel Fruchtzucker? Künstliche Säuglingsmilch (Pre, HA ect) sind für mich keine Alternative da Sie eben künstlich sind und laut ökotest Fettschadstoffe enthalten... Würde mich über eine Antwort sehr freuen, Liebe Grüße

von julifee81 am 06.09.2012, 22:55



Antwort auf: Kann Vollmilchbrei auch erst nach dem 7. Monat gegeben werden?

Liebe „julifee81“, gerne helfe ich Ihnen bei Ihren Überlegungen weiter. Ein Brei, der mit Muttermilch angerührt wird, wird häufig schnell flüssig(er). Die Muttermilch enthält Enzyme, die helfen bestimmte Inhaltstoffe der Nahrung zu verdauen. Die "Verdauung" des Breis beginnt also schon im Teller und der Brei wird einfach dünnflüsssig. Die Qualität des Breis wird dadurch jedoch nicht beeinflusst. Evtl. ist es besser eine kleinere Menge zuzubereiten und diese sofort zu verfüttern. Die Gesamtmenge also lieber auf 2-3 kleinere Portionen aufteilen. Versuchen Sie es mal so. Zur Laktoseintoleranz möchte ich Ihnen folgendes sagen. Diese ist bei manchen Heranwachsenden und Erwachsenen idR eine sogenannte erworbenene Unverträglichkeit. Diese Form der Laktoseintoleranz kann weder familiär übertragen noch durch die Ernährung gefördert werden. Das Enzym Laktase, welches den Milchzucker (Laktose) aus der Milch, spaltet und verdaut, lässt einfach im Laufe des Lebensalters nach. Das ist eigentlich ein ganz normaler und natürlicher Vorgang. Wie Sie sicher wissen ist Laktose der Zucker, der natürlicherweise in Muttermilch und Milch vorkommt. Muttermilch enthält als Kohlenhydrat sogar ausschließlich nur Milchzucker, da dieser vom gesunden Säugling bestens verwertet und verdaut wird. Eine Laktoseintoleranz im Säuglingsalter ist - Gott sei Dank - praktisch unbekannt. Verträgt ein Säugling keine Laktose, würde ihm die natürlichste Form der Nahrung, nämlich die Muttermilch, nicht zur Verfügung stehen. Dahingehend brauchen Sie sich also weder Sorgen noch Gedanken zu machen. Die Milch am Abend wird üblicherweise durch einen Milch-Getreide-Brei ersetzt. Nur Getreide wäre zu wenig und kann eine Milch nicht ersetzen. Sie könnten nun wenn es mit dem Muttermilchbrei nicht klappt, einen fertigen Milchbrei füttern oder eben Getreidebrei mit Milch mischen und nach Belieben mit Obst verfeinern. Schade, dass Sie keine fertige Säuglingsnahrung verwenden wollen. Bei der Herstellung von Säuglingsnahrung wird Kuhmilch verwendet und in wichtigen Punkten verändert, damit sie als Muttermilchersatz geeignet ist. Mit den Fettschadstoffen meinen Sie sicher die 3-MCPD Ester, die ÖKO-TEST gerne für die Bewertung von Anfangsnahrungen heranzieht und dies obwohl laut Bundesinstitut für Risikobewertung von 3-MCPD-Estern kein Risiko für Babys ausgeht. 3-MCPD-Ester gelangen über zugegebene Pflanzenöle in die Säuglingsnahrungen, auf die in der Ernährung von Säuglingen nicht verzichtet werden kann, da sie lebenswichtige Fettsäuren liefern. Die Tatsache, dass auch Muttermilch 3-MCPD-Ester enthält, die über die Ernährung der Mutter in die Muttermilch gelangen, deutet darauf hin, dass es sich hier um ein komplexes Thema handelt. Wenn Sie keine Säuglingsmilch nutzen wollen, ist es im Beikostalter möglich eine Kuhmilch als Zutat für den Milchbrei zu verwenden. Bezüglich einer Laktoseintoleranz spielt das wie oben beschrieben keine Rolle. Nehmen Sie Vollmilch, also Milch mit 3,5% Fettgehalt. Als Basis für den Brei würde ich eine Mischung aus 50% Vollmilch und 50% Wasser nehmen. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert. Sie können diesem Brei dann noch einen Teelöffel Öl zugeben. Liebe „julifee81“, ich hoffe diese Ausführungen helfen weiter. Ich bin mir sicher, Sie finden den passenden Abendbrei für Ihren Sohn. Herzlicher Gruß Doris Plath

von Doris Plath am 07.09.2012



Antwort auf: Kann Vollmilchbrei auch erst nach dem 7. Monat gegeben werden?

Liebe Frau Plath, vielen Dank für ihre ausführlichen Erläuterungen. SIe haben mir damit sehr weiter geholfen.

von julifee81 am 11.09.2012, 09:05



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