Liebe Experten, liebe Mamas,
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
mein Sohn, fast 9 Monate, wird normalerweise nur noch in der Nacht gestillt. Tagsüber haben wir bereits alle Mahlzeiten ersetzt. Jetzt habe ich seit ungefähr 2 Wochen das Problem, dass er das Essen bis auf ein bis zwei halbe Löffel komplett verweigert. Auch meldet er sich nicht mehr bzw wird nicht quengelig wenn eigentlich Essenszeit ist. Ich schaue dann eben auf die Uhr und stille ihn wenn er den Brei mal wieder nicht möchte. Ich versuche extra abstand zwischen dem Versuch ihm Brei zu geben und ihn dann zu stillen zu halten, dass er nicht das angenehmere möchte und weiß dass er es bekommt wenn er das andere verweigert... (Verständlich erklärt?) Wasser trinkt er ohne Probleme und auch gerne. Nachts möchte er hingegen ständig an die Brust ( längste Pause ca. 1 1/2 Stunden) Was ich noch dazu sagen muss, ist dass er von Anfamg an keinen Schnuller nimmt - er möchte die Brust nicht nur zum trinken, sondern teilweise auch zur Beruhigung. An Fingerfood habe ich auch schon gedacht, aber mit beispielsweise kleinen Butterbrotwürfeln bekomme ich keine Mahlzeit ersetzt - so toll kommt das nicht an. Ich dachte eigentlich langsam daran abzustillen, da auch langsam ein Geschwisterchen geplant ist (hatte seit der Geburt noch keinen Eisprung/Periode).
Wie bekomme ich ihn wieder auf den Geschmack von Essen und wie bekomme ich ihn langsam in der Nacht von der Brust entwöhnt?
Bitte um Rat...
von
Juli-Mama2015
am 21.03.2016, 15:13
Antwort auf:
Baby 9 Monate verweigert plötzlich Brei - will nur noch Brust
Liebe "Juli-Mama2015",
manchmal können Phasen wie kommende Zähne, Entwicklungsschübe, Infekte… oder auch andere Veränderungen (Umzug, Familie…) etc. das Essverhalten beeinflussen.
Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Ist vielleicht irgendetwas beim Essen vorgefallen: war das Essen zu warm oder zu kalt, hat Ihr Junge sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…?. Gibt es da was, das er negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihr Kleiner diese Erfahrung vergessen hat.
Geben Sie Ihrem Sohn, das was er mag und braucht: Geborgenheit und meist die Milch. Er weiß in solchen Phasen selbst am besten was ihm gut tut und was er braucht. Haben Sie keine Sorge, dass Sie ihn dadurch wieder zurück an die Milch bringen. Diese Phasen sind erfahrungsgemäß vorübergehend.
Unabhängig davon, was dahinter steckt, werden Sie es mit viel Liebe und Geduld wieder schaffen, Ihren Kleinen ans feste Essen heranzuführen. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihr Schatz den Mund nicht auf, respektieren Sie dieses Zeichen. Bieten Sie Ihrem Jungen einfach weiterhin in entspannter Atmosphäre bei gemeinsamen Essen unterschiedliche Speisen an und leben Sie ihm mit Ihrem eigenen Essverhalten Freude am Essen vor. Freude beim Essen ist der beste Appetitbringer überhaupt.
Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen.
Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, dass es doch bald wieder klappen muss. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Löffeln oft wieder besser.
Ich bin mir sicher, diese „Laune“ geht vorüber und Ihr Sohn ist in Kürze wieder mit gewohnter Freude beim Essen dabei.
Liebe Grüße,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 21.03.2016