Abstillen und Ernährungsumstellung

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Abstillen und Ernährungsumstellung

Hallo, mein Sohn ist jetzt 10 Monate alt. Langsam möchte ich abstillen, außerdem zeigt er zunehmend Interesse an unserer Familienkost. Unser derzeitiger Ernährungsplan sieht so aus: 7 Uhr: Muttermilch 10 Uhr: Kornspitz oder ähnliches mit Frischkäse oder Butterkäse dazu gibt es Fencheltee 12:30 Uhr: Gemüse - Fleisch- oder Fischbrei, dazu Gemüsesticks (Zucchini, Kartoffeln, Brokkoli etc) oder Hirsekringel, Tee 15:30 Uhr: verschiedene Obstsorten 18:00 Uhr: Milchbrei, Tee Zwischendurch manchmal Karottensnips, Hirsekringel,.. Er trinkt auch viel Fencheltee und Wasser zwischendurch. In der Nacht stille ich noch zweimal um 11 Uhr und um 3 Uhr. Er ist ein recht guter Esser, aber er möchte jetzt zunehmend mehr Familienkost. Er liebt z.B vormittags sein Frischkäsegebäck. Brei ist nicht mehr besonders beliebt und funktioniert nur wenn er selbst noch etwas zusätzlich in der Hand hält und selbst essen kann. Tagsüber habe ich jetzt komplett abgestillt. Jetzt bin ich mir unsicher wie ich weiter tun soll. Welche Stillmahlzeit sollte ich am besten als nächstes weglassen und wie ersetzten? Da im ersten Jahr noch viel Milch gegeben wird, wäre es da ratsam die Stillmahlzeiten mit Pre oder 1er Milch auszutauschen? (2 und 3 sind ja sehr zuckerhaltig) Wenn er z.B abends statt Brei Brot bekommt, sollte ich ihm dann abends noch ein Fläschchen geben? Ich frage mich da allerdings auch ob der Tag dann nicht zu brotlastig wird. Könnten Sie mir vl einen Ernährungsplan für den Tag zusammenstellen? Ich weiß das sind viele Fragen, aber zurzeit bin ich etwas verunsichert. Freue mich schon sehr auf Ihre Antwort! Lg Silke

von SiLk3 am 02.07.2019, 09:34



Antwort auf: Abstillen und Ernährungsumstellung

Liebe Silke, so wie er ist gefällt mir der Ernährungsplan wunderbar! Wenn Sie möchten können Sie nun die nächtlichen Stillmahlzeiten langsam wegfallen lassen. Gehen Sie dabei ganz nach Ihrem Gefühl und dem Tempo Ihres Kleinen. Die morgendliche Milchmahlzeit ist im ganzen ersten Lebensjahr das ideale Frühstück – Sie liefert schnelle Energie und Flüssigkeit nach der langen Nacht. Bleiben Sie ruhig noch dabei, diese Stillmahlzeit würde ich als letztes ersetzen. Dann ist Ihr Kleiner auch weiterhin bestens mit Milch versorgt. Ihm reichen 400-500mL Milch inklusive g Milchbrei, das verteilt sich meist auf eine Milch am Morgen und einen Brei am Abend. Am Abend können Sie nun gerne auch ein Brot reichen – keine Sorge, das ist nicht zu „brotlastig“ - dazu kann es die Milch dann aus dem Becher geben. Wenn die Milch nicht so gut ankommt, können Sie diese gerne „geschmacklich aufpeppen“. Rühren sie doch einfach mal ein paar Löffel Obstpüree unter die Milch. Ihr Kleiner braucht einfach etwas Zeit sich an den neuen Geschmack zu gewöhnen – haben Sie da ruhig Geduld. Sie können auch die Brotstückchen zunächst in der Milch einweichen. Vielleicht kommt das besser an. Ich kann Ihnen unsere HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke ans Herz legen. Sie ist von den Nährstoffen besonders gut aufs Beikostalter abgestimmt und sie schmeckt lieblich und kommt super an. Aber auch eine Pre oder 1er sind wunderbar möglich. Es wird immer wieder – fälschlicherweise – kommuniziert eine Folgemilch wäre „unnütz, schädlich oder mache dick“. Da kann ich Sie voll und ganz beruhigen. Das stimmt nicht. Auf heutige Folgenahrungen trifft das alles nicht zu! In der Vergangenheit ist man davon ausgegangen, dass das Baby nach dem 4. Monat mehr Kalorien braucht. Aus diesem Grund hatte man den Folgemilchnahrungen deutlich mehr Stärke und manchmal auch Zucker zugesetzt. Darin sahen Ärzte und Ernährungswissenschaftler auch die Gefahr der Überfütterung. Seit über 10 Jahren wurden Folgemilchen im Kaloriengehalt den Anfangsmilchen (Pre und 1) angenähert. Die Milchen unterscheiden sich heute im Energiegehalt also kaum von den Anfangsnahrungen, enthalten aber Nährstoffe, die an den älteren Säugling angepasst sind. Pflanzenmilchen wie Hafer-, Mandel-, Reismilch werden aufgrund ihrer unzureichenden Nährstoffzusammensetzung als Ersatz für Muttermilch oder eine Säuglingsmilch nicht empfohlen. Da besteht das Risiko eines Nährstoffmangels. Es würden ausreichend Eiweiß, Eisen, Kalzium…. fehlen. Bestimmt wird sich Ihr Kleiner noch an die Säuglingsnahrung gewöhnen – bleiben Sie dran. Sie machen das prima, weiter so! Alles Liebe und herzliche Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 03.07.2019



Antwort auf: Abstillen und Ernährungsumstellung

PS: Heute habe ich zum Abendbrot versucht die 1er Folgemilch dazu zu geben. Trinkt er leider nicht, weder aus dem Becher noch aus dem Fläschchen. Danach versuchte ich es mit Kuhmilch verdünnt mit Wasser. Mag er leider auch nicht. Was kann ich jetzt noch versuchen? Würde auch z.B Hafermilch den Bedarf decken?

von SiLk3 am 02.07.2019, 20:16



Antwort auf: Abstillen und Ernährungsumstellung

Vielen Dank für die Antwort. Das hat mir schon sehr weitergeholfen. Dann werde ich langsam versuchen ihn nachts abzustillen. Wie mache ich das am besten? Wäre es ratsam beide Mahlzeiten gleichzeitig wegzulassen oder es langsam zuerst mit der 11 Uhr Mahlzeit und später mit der 3 Uhr Mahlzeit zu versuchen? Schnuller geben, viel kuscheln und Tee aus dem Becher anbieten ist wahrscheinlich sinnvoller als die Mahlzeiten durch ein Milchfläschen zu ersetzen, oder? LG Silke

von SiLk3 am 03.07.2019, 21:07



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