Frage: Was tun bei immer wiederkehrendem Harnwegsinfekt in der Schwangerschaft?

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, zunächst einmal vielen Dank für die tolle Arbeit die Sie hier für Schwangere leisten. War bis jetzt stille Mitleserin, muss nun jedoch selbst eine Frage stellen, da ich etwas ratlos bin: Ich bin 27+6 und habe seit Beginn der SS ständig eine Harnwegsinfektion. Habe bereits 4x Antibiotika dagegen genommen: 2x Amoxicillin (bereits resistent), 1x Fosfomycin (noch sensibel) lt. rezenter Kultur und nun Cefexim (Resistenz nicht bekannt). Cefexim habe ich erst am Wochenende aufgehört, seit 3 Tagen ist die Infektion wieder da. Hätte sowohl noch Cefexim (6 Tabletten) als auch Fosfomycin daheim und weiß nicht was ich tun soll - bringt es etwas, ständig Antibiotika zu nehmen die alle offensichtlich nicht (oder nur sehr kurz) helfen? Soll ich es doch nochmal mit einem dieser Antibiotika versuchen, die mir beide schon mal verschrieben worden sind? Meine Schmerzen sind grundsätzlich erträglich bzw. trinke ich sehr viel und nehme täglich Mannose. Vor der SS hat mir Ibuprofen immer geholfen, das nehme ich seit Wochen nicht mehr, da man ja nicht soll. Bin deshalb auf Paracetamol umgestiegen und nehme 1000mg wenn die Schmerzen zu stark sind/mich am Einschlafen hindern. Generell habe ich seit Jahren immer wieder leichte Harnwegsinfekte und wäre ich nicht schwanger, würde ich auch diesmal nicht viele Gedanken daran verlieren. Meine Frage ist also - weiter mit Antibiotika oder lieber aussitzen bis zum Ende der SS - da sollte es ja wieder besser werden bzw. kann ich dann ja wieder auf alle meine Blasentees und Ibuprofen zurückgreifen? Meinen Arzt erreiche ich nicht und das lange Wochenende steht ja bevor, deswegen wollte ich es hier versuchen, um es nicht zu verschleppen oder etwas zu riskieren. Vielen Dank im Voraus für Ihre Einschätzung. Alles Liebe und frohe Ostern!

von Villo am 15.04.2022, 11:30



Antwort auf: Was tun bei immer wiederkehrendem Harnwegsinfekt in der Schwangerschaft?

Bei leichteren Beschwerden wäre zunächst ein gründliches Durchspülen der Harnwege durch reichliches Trinken zu empfehlen. Verschlechtert sich das Befinden und tritt Fieber ein, wäre eine Antibiose erforderlich. Natürlich wäre eine Keim- und Resistenzbestimmung hilfreich, damit man ein wirksames Antibiotikum auswählen kann. Wenn der Keim auf Fosfomycin reagiert, wäre dies angesichts der Einmalgabe die geringste Belastung.

von Dr. Wolfgang Paulus am 15.04.2022



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