Guten Tag, ich leide schon seit der Kindheit an allergischem Ashma, allerdings ein sehr milder Verlauf. Ich hatte schon seit ca. 10 Jahren keinen Asthmaanfall mehr. Ich vermeide das Allergen so gut es geht und nehme frühzeitig Antihistaminika. Allerdings bin ich bei Infekten eher anfällig - starker Husten über Wochen, hin und wieder auch Bronchitis. Seit 3 Wochen hab ich immer wieder einen Druck auf der Brust, leichten Husten und bringe diese Erkältung nicht weg. Außerdem bin ich wie bei den vorherigen Schwangerschaften leicht Kurzatmig. Jetzt hat mir mein Hausarzt Zoreeda Spray empfohlen, er meinte auch das ich gut eingestellt sein sollte in Hinblick auf den Coronavirus. Ich spüre nach der Einnahme eine Erleichterung. Jetzt nehme ich den Spray und mach mir doch ein wenig Sorgen, ob ich diesen auch unbedenklich nehmen kann? Mit freundlichen Grüßen
von
Nathmath
am 27.03.2020, 07:39
Antwort auf:
allergisches Asthma Zoreeda Spray in der 24 SSW
Wirkstoffe, die speziell die ß2-Rezeptoren stimulieren, führen zu einer Erweiterung der Bronchien, aber auch zu einer Erschlaffung der Gebärmuttermuskulatur (Tokolyse). Am besten verträglich sind Substanzen mit einer nur geringen Restwirkung auf die ß1-Rezeptoren, die sich in einer Steigerung der Herzaktivität manifestiert. Aus der Klasse der Betasympathomimetika haben sich in der Schwangerschaft die Substanzen Fenoterol, Salbutamol, Reproterol und Terbutalin bewährt.
Während ihre Wirkung auf 4 bis 6 Stunden begrenzt ist, zeichnen sich die neueren Vertreter Formoterol und Salmeterol durch eine deutlich längere Wirkdauer (über 12 Stunden) aus.
Zur inhalativen Glukokortikoidtherapie bei Asthma bronchiale werden vor allem Beclometason, Budesonid, Flunisolid, Fluticason, Mometason und Triamcinolon eingesetzt. Eine insuffiziente Behandlung von chronischem Asthma bronchiale in der Schwangerschaft kann gesundheitliche Schäden für Mutter und Kind (z. B. Hypoxie, niedriges Geburtsgewicht) mit sich bringen (Witlin 1997; Dombrowski 1997; Jana et al 1995).
Epidemiologische Studien zur inhalativen Glukokortikoidtherapie in der Schwangerschaft zeigten keine Zunahme angeborener Anomalien. Eine retrospektive Studie zur Medikation mit Triamcinolon, Beclometason bzw. Theophyllin bei Asthma in der Schwangerschaft ergab für keinen Wirkstoff einen Zusammenhang mit Fehlbildungen (Blais et al 1998).
Die multizentrische, prospektive Doppelblindstudie START (Inhaled Steroid Treatment As Regular Therapy) bestätigte, dass die Inhalation von 400 µg Budesonid in der Schwangerschaft sicher ist (Silverman et al 2002). Das Swedish Medical Birth Registry konnte keinen Anstieg der Inzidenz angeborener Anomalien unter ca. 3000 Kindern feststellen, deren Mütter in der Frühschwangerschaft Budesonid (inhalativ) angewandt hatten (Norjavaara & De Verdier 2003, Kallen et al 1999). Inhalative Kortikoide werden daher bei mäßigem bis schwerem Asthma bronchiale als Standardtherapie in der Schwangerschaft empfohlen (Oren et al 2004).
Der Einsatz von Zoreeda (Kombination von Salmeterol und Fluticason) wäre in der Schwangerschaft durchaus akzeptabel, zumal Sie sich schon jenseits der sensiblen Phase der Organogenese befinden.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 27.03.2020