Frage: Familienkost

Sehr geehrte Frau Neumann, mein Sohn ist jetzt knapp 9 Monate alt und ich möchte bald anfangen, ihm langsam etwas Familienkost anzubieten, da er seit neuestem immer mehr den Brei verweigert. Sobald ich ein Brot in der Hand halte oder irgendetwas anderes zu essen, will er SOFORT etwas abhaben. Das macht er direkt deutlich. Und er wird auch bockig, wenn er dann nicht mal abbeißen darf. 1) Haben sie eine spezielle Empfehlung für eine Brotsorte, die man bei Rewe; Famila, Landwege, Edeka o.ä. kaufen kann? Ich habe versucht selbst zu backen, allerdings wird das Brot leider überhaupt nicht so schön weich und fluffig, dass es für ihn einfach ist, zu essen. Ich finde aber auch kein weiches Brot, welches nur wenig Salz enthält. Sollte ich dann lieber erst ab 12 Monaten mit Brot beginnen? 2) Ich würde anfangen, den Mittagsbrei durch gedünstetes Gemüse, weiche Kartoffeln oder selbstgemachte Kattoffelsticks und Fleisch/ Fisch zu ersetzen. Wie bereite ich ihm das Fleisch oder den Fisch zu, sodass er ihn gut kauen kann? Fisch ist ja eh relativ weich, aber Fleisch? Sollte ich ihm das pürieren oder einfach Hackfleisch anbraten und ihm so geben? Vielen Dank im Voraus! Mit freundlichen Grüßen

von 71835 am 21.06.2023, 09:10



Antwort auf: Familienkost

Hallo 71835 das Verhalten deines Kindes ist wunderbar, denn dein Sohn zeigt dir, dass er jetzt auf jeden Fall für die Familienkost bereit ist. Lass dein Baby bzw Kleinkind jetzt ganz unbedingt geeignete Speisen mit verschiedenen (geeigneten und ungefährlichen) Konsistenzen und Geschmack probieren. Biete so viel geeignete Famlienkost an, wie es möglich ist. Du kannst sämtliche der Breimahlzeiten mit Familienkost ergänzen. Dein Kind sollte jetzt unbedingt die Möglichkeit haben, um auch festere Speisen kennen lernen zu können. Dafür kannst du breiige, breiartige und weiche Speisen mit festeren Speisen und Fingerfood sowie geeigneter Familienkost kombiniert anbieten. Biete diesen bunten Auswahlmix bei einer Mahlzeit, auf einem Teller/Essmatte für dein Kind gut mit den Händen und Fingern greifbar an. Jetzt zu deinen konkreten Fragen: 1. Brot: es sind alle Brotsorten geeignet, die dein Kind zwischen Gaumen und Zunge und mit Hilfe der Kauleisten gut zerdrücken und zermalmen und einspeicheln kann, um den Speisebrei anschließend gut schlucken zu können. Schneide beim Brot die Rinde weg und die Scheibe im kleine, gut mit den Fingern aufpickbare Stückchen. Beliebt und ganz gut essbar sind helle Mischbrote, feine Vollkornbrote (ohne Kerne oder Körner und ohne Kleie, Schrot,..), Weißbrote, Toastbrote, Kartoffelbrot,... *wegen der Kuhmilchallergi bei deinem Kind: bitte immer die Zutatenliste checken, ob MIlchprodukte enthalten sind. Das gilt für alles, was du im Rahmen der Familienkost anbieten möchtest.* Der Salzgehalt im gekauften Brot ist hoch, das stimmt. Beim Selberbacken kann man den Salzgehalt deutlich reduzieren. Trotzdem kannst du Brot vom Bäcker geben. Ab dem Alter der Familienkost sind zwei Brotmahlzeiten damit täglich okay. Ggf entwickelt dein Kind mehr Durst. - falls du doch noch einmal selber Brot backen möchtest - hier sind ein paar Rezepte: Kartoffelbrot: 150g gekochte Salzkartoffeln stampfen oder durch die Kartoffelpresse drücken in einer Schüssel 300g Weizenmehl (Type 550) mit 1/2 Würfel Hefe, 1 TL Zucker, 1/4 TL Salz, 2 EL Olivenöl zusammen mit den Kartoffeln und ca 100 ml lauwarmem Wasser vermischen. Je nach Konsistenz, wenn zu fest oder bröselig - noch Wasser zugeben. Den Teig kneten, sodass eine weiche Masse entsteht. Ggf Mehl zugeben, wenn zu weich. Den Teig gut 10 min kneten, dann abdecken und ca 1h gehen lassen. Danach den Teig mit einem Teigschaber aus der Schüssel in eine vorbereitete Kastenform (Backpapier) gleiten lassen. Den Teig wieder zudecken und ca 2-3h gehen lassen, bis das Brot deutlich an Volumen zugenommen hat. Abdeckung abnehmen. Das Brot im vorgeheizten Ofen (200°) ca 45-50 min backen. wasserfeste Wasserschüssel in den Ofen stellen Achtung, bei der Wärme momentan kann es sein, dass sich die Gehzeit der Hefe verändert. Je wärmer es ist, desto schneller geht der Teig auf. Je schneller der Teig aufgeht, desto schneller muss er gebacken werden, weil der Teig sonst wieder in sich zusammenfällt. schau mal in den folgenden Lind rein, dort findest du noch ein paar weitere Rezepte: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Spezielles-Brot_50505.htm falls Milch oder Butter oder andere Zutaten aus Kuhmilch in den Rezepten stehen, dann bitte diese Zutaten für deinen Sohn ersetzen. Bspw durch Öl oder andere, passende milchfreie Produkte. die beiden anderen Fragen (zu Gemüse, Fleisch/Fisch und Grammangaben) folgen in einem weiteren Posting. Bis gleich Grüße Birgit N.

von Birgit Neumann am 21.06.2023



Antwort auf: Familienkost

Achso eine Frage hätte ich noch: 3) Wie viel g „muss“ er von der Familienkost essen? Gibt es da auch einen Richtwert, wie zb 150-200g Brei? Danke :)

von 71835 am 21.06.2023, 09:13



Antwort auf: Familienkost

Entschuldigung.. mir fallen immer noch wichtige Dinge ein. Er hat eine Kuhmilcheiweißunverträglichkeit und ich stille nebenbei noch, falls dies beides für Sie wichtig zu wissen ist.

von 71835 am 21.06.2023, 09:22



Antwort auf: Familienkost

Hallo 71835 so hier geht es weiter: 2. Gemüse, Fleisch, Fisch ja, du kannst jetzt auch weich gegarte oder weiche rohe Gemüse-und Obststückchen, Kartoffeln, Pommes, Knödelstückchen, Fleischstückchen etc und andere einfache Speisen vom Familientisch anbieten. Beim Fleisch kannst du bspw Frikadellenstückchen nehmen oder Hack bspw so verarbeiten (als Füllung, in Sossen), dass es dein Kind gut mitessen kann. Du kannst Gemüse direkt in Speisen einarbeiten und anbieten. Dazu kannst du auch noch weich gegarte Gemüsestücke oder Gemüsesticks zum Kennenlernen dazu legen. Das Einführen der Familienkost ist ein Prozess, der über einen langen Zeitraum sich erstreckt. Ich gebe dir unten anhängend ein paar konkrete Inspiartionen und Rezepte. Im Prinzip geht es jetzt bei der Familienkost darum, dass du deinem Kind auch solche Speisen anbietest, die ihr alle esst. Diese Speisen kannst du oder solltest du manchmal ein bisschen verbessert bezüglich der Darreichungsform (auch: Konsistenz und Würzung) an die Bedürfnisse deines Sohnes anspassen, so dass er die Sachen sämtlich gut mit den Händen und Fingern nehmen kann, um die Speisen mit den Händen zu befühlen und zum und in den Mund zu befördern. UNd um diese schließlich zu essen. Im Mund wird dein Kind die Speisen nochmals gründlich mit der Zunge und den Tastrezeptoren im Mundraum befühlen, betasten und schmecken. Familienkost ist Geschmack und Erlebnis, selbständiges Essen, ausprobieren, spielen, entdecken. Der richtige Weg ist, das eigene Kind individuell zu begleiten und so zu fordern und zu fördern ohne es zu überfordern oder vom Kind noch Unmögliches zu verlangen. So, dass es sich bestmöglich mit seinen individuellen (motorischen) Fähigkeiten beim Essen am Esstisch integrieren kann. Beginne also ruhig mit Brotsückchen. Schneide kleine Stückchen, welche dein Sohn sich selbständig mit den Fingern aufpickt und in den Mund führen wird. Wichtig wäre, dass er die Stückchen selbständig nimmt und sich in den Mund gibt. Das Kennenlernen und die Gewöhnung an Familienkost bzw stückigere Kost/festere Kost funktioniert i.A. so: Kinder untersuchen die neuen Dinge zuerst mit den Händen, dann erst mit dem Mund. Manches wird in den Mund genommen und nach kurzen Kaubewegungen geschluckt und manches aber wieder ausgespuckt. Die angebotenen Speisen sollten darum weich genug sein, damit sie mit dem Gaumen und mit der Kraft auf den Kauleisten zerdrückt werden können. Achte auch auf einen sicheren und stabilen Sitz bei Tisch. Dein Kind sollte seine beiden Arme und Hände frei bewegen können, ohne in seinem Stühlchen herumzuwackeln. Idealerweise sollten die Füße einen Haltepunkt finden und darauf aufstehen. Das gibt zusätzlich Halt und verhilft zum besseren Kauen und Schlucken. hier der Anhang: Frikadellen: 500g Hack mit 1 verquirltem Ei vermischen würzen mit: 1/4 TL Zucker, 1/4 TL Salz, Prise Pfeffer, 1/2 EL getrocknete italienische Kräuter untermischen, Semmelbrösel zugeben und vermischen - soviel Semmelbrösel zugeben, bis die Konsistenz der Hackmasse gut formbar wird. Aus der Masse Frikadellen formen. In wenig, aber ausreichend Öl, in einer beschichteten Pfanne braten. Du kannst die geformten Bratlinge auch einfrieren. du kannst da ganz kreativ sein und deine eigenen Mischungen machen, würzen wie es euch gefällt. Bolognesesosse 1 kleine Zwiebel fein würfeln, 1 Knoblauchzehe gepresst. Noch dazu 1 geraspelte Möhre richten. Nach Belieben auch fein geriebenen Sellerie (Menge wie die Möhre) Gemüse in 1 EL Olivenöl ca 10-15 min dünsten. 300g gemischtes Hack und 1 weiteren Olivenöl zugeben, anbraten. Salz, Pfeffer, Zucker, Oregano (frisch oder getrocknet, Basilikum (frisch oder getrocknet) zugeben und durchbraten, bis das Gemüse weich und das Fleisch gar ist. Dann mit ca 400g Tomaten aus der Dose/Tetrapack (stückig oder zerkleinert) auffüllen, aufkochen. Abschmecken, nachwürzen und ggf Tomatenmark zugeben, bis es gut schmeckt. Die Sosse ca 30 min köcheln lassen. dazu klein geschnittene Spagetti du kannst mit einer Bolognesesosse (evtl für dein Kind nochmals extra fein pürieren) noch Lasagen zubereiten oder Pizza: Bolognesepizza koche eine Bolognesesosse. Mache einen Pizzateig, wie üblich. Verteile die Bolognesesosse auf dem Pizzateig und fertig. Reis mit Tomatenfisch Basmatireis nach Anweisung kochen TK-Alaska Seelachs-Fischfilets (1/2- 1 pro Esser) sanft in Olivenöl garen, anbraten. Pro Esser 1 mittelgroße Tomate klein schneiden und pürieren, zum Fisch dazu geben und zusammen mit dem Fisch weiter garen. Würzen, Kräuter (Basilikum) nach Belieben zugeben. Der Fisch zerfällt, ist i.d.R. grätenfrei (schaue beim Garen immer mal wieder nach) und sehr geschmacksneutral. Zur Sicherheit könntest du die Sosse nochmals komplett pürieren. Tomaten-Fischsosse zum Reis servieren. Auf dem Teller deines Kinder unbedingt noch mal nach evtl Gräten suchen und diese entfernen. Grießschnitten - ein Kompromiss zwischen Brei und Brot = weiches Fingerfood zum selbständigen Essen: 200ml Pflanzendrink (z.B. Reisdrink oder Mandeldrink ohne Zucker) 35-40g (+/-) g Grieß 1 TL (Nuss-)Öl unterrühren Grieß in der Flüssigkeite gut aufkochen, rühren, rühren, rühren :-) Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du den sehr festen Brei in handliche Stücke schneiden. Damit Fett dazu kommt und besser satt macht - träufle etwas verflüssigte milchfreie Margarine oder (ein schmackhaftes) Öl darüber. Dazu noch Obstmus oder weiche (rohe) Obststückchen. Kartoffelhügel ca 12 Hügel 4 mittelgroße Kartoffeln (ca 500 g mit Schale) 2 Eier 2 EL Mehl 1 EL Öl Salz Ofen vorheizen (190°) Die Kartoffeln waschen, dann schälen, nochmals waschen. Die Kartoffeln auf einer groben Reibe raspeln. In einer großen Schüssel die Eier aufschlagen und verquirlen. Das Öl und die Kartoffeln dazu geben, Die Gewürze auch dazu geben und alles vermischen. Jetzt das Mehl hinein und nochmals mischen. Ein Backblech fetten oder ein Backpapier auflegen. Mit einem Löffel Häufchen (Hügel) aufs Backpapier klecksen. Im vorgeheizten Ofen ca 25 min backen, bis weich und außen leicht knusprig Du kannst die Kartoffeln ergänzen oder anteilig ersetzen durch bspw geraspelten Kürbis oder Möhren. vielleicht und hoffentlich ist etwas nach eurem Geschmack dabei. der dritte Teil zum Thema Mengen folgt.. Bis gleich Grüße Birgit N.

von Birgit Neumann am 22.06.2023



Antwort auf: Familienkost

Hallo 71835 jetzt zu deiner Frage nach den Mengen. du kannst dich weiterhin am üblichen Beikostplan orientieren und deinem Kind immer vollwertige und passende Angebote machen. Dein Kind sollte die Möglichkeit haben, um sich auch weiterhin mit bereits bekannten und gekochten Speisen satt essen zu können. Dazu zählt auch Muttermilch/stillen. Wichtig wäre auf jeden Fall, dass das Speisenangebot stimmt und die Speisenangebote vielseitig, vollwertig und ausgewogen sind. Zelebriert eure Mahlzeiten gemeinsam am Esstisch sitzend. Biete Farben, Formen, Muster, Düfte, Aromen, Geschmacks, Spaß und Freude. für Babys ab dem 10. Lm kannst du die folgende Auflistung als Orientierung nehmen: Frühstück: Brot (ca 1/2 Scheibe mit Belag) /Getreide und "Milch". Familienkost. Müsli oder was gewünscht. Ziel ist es zunächst, dein Kind an den Tisch zu setzen und mit verlockenden Angeboten an ein Frühstück zu gewöhnen. Bspw mit klein geschnittenen Brotwürfelchen (mit geeigneten Belag), dazu ein paar weiche Obststückchen oder das, was euch zum Frühstück eben gefällt. Das kann auch ein geeignetes Müsli sein oder Porridge. ZMZ: Brot /Getreide und/oder Obst (ein paar einzelne Stückchen) je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl noch einmal etwas Brot. Mittagessen: gewohnter Brei bzw breifrei Angebote und dazu übliches Familienmittagessen – und/oder auch breifrei = in der Konsistenz adaptierte Nahrungsbasics wie weich gegarte Gemüsestückchen, Nudeln o.a.. Neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei auch die übliche Familienkost und diese vermehrt in stückiger Konsistenz angeboten werden darf. Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä., Kinderkekse, Muffins, Waffeln etc nachmittags ist ein milchfreier Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht Abends: Brot oder Brei - eine Kombination aus Getreide mit Milch (stillen, wenn gewünscht) fördert den guten Nachtschlaf. Dazu Obst/Gemüse ggf geeignete Rohkost und Familienkost tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten: evtl zusätzlich Getränk (Wasser/Tee) anbieten. Dazu entweder stillen nach Bedarf oder Pre-Milch (nach Bedarf) oder Säuglingsmilch in den üblichen Mengen und den üblichen Zeiten. Mengen muss man nicht kontrollieren, wenn das gesunde Baby weiterhin gerne und begeistert isst und weiterhin sich gut entwickelt. Wenn dein Baby weiterhin zufrieden ist und gut schläft, sowie weiterhin wächst und altersentsprechend gut gedeiht, dann ist das prima und du kannst darauf vertrauen, dass dein Kind ausreichend isst. Achte einfach auf die Signale deines Kindes, dann machst du eigentlich, bei einem passenden Speisenangebot, alles schon ganz richtig. Ganz allgemein sieht die Empfehlung für eine ausgewogene Kost etwa so aus: das tägliche Essen sollte bestehen aus: Reichlich Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis etc (Basis) - macht langanhaltend satt dazu reichlich Obst und Gemüse, etwa 5 P am Tag (1 P entspricht der Größe einer hohlen Kinderhand) - 2 P Obst + 3 P Gemüse gefolgt von Milch- und Milchprodukten (mit 1 Jahr etwa 300 ml am Tag)* Fleisch, Fisch (ca 30 -40g am Tag) Fette und Öle am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein (max 10% der Tageskalorienmenge) *Diese fallen bei euch weg, dafür stillst du nach Bedarf. Wie oder mit was du nach dem Abstillen irgendwann einmal dafür einen Ausgleich schaffen kannst, das müsstest du zu gegebener Zeit mit dem KiA oder einer Ernährungsberaterin für Kleinkinder besprechen. Möglicherweise verwächst sich die Allergie bis spätestens zum 3. Geburtstag. Achte einfach weiterhin auf qualitativ hochwertige Lebensmittel und lasst euren Sohn aus einem großen, gesunden und ausgewogen zusammengestellten Nahrungsangebot wählen. Grüße Birgit Neumann P.S. ab etwa dem 10.Lm beginnt eine Phase, in der die meisten Babys ihre Essgewohnheiten verändern und das Interesse/Appetit an und auf Brei und Milch allmählich weiter abnimmt. Das Interesse an stückigem Essen, am selbständigen Essen und allgemein das Interesse an Familienkost nimmt dafür zu. Genau dies markiert den Zeitpunkt, ab dem ein Baby einen wirklich großen Wachstumsfortschritt vollzogen hat. Um den 10. Lm herum machen (alle) Babys diesen großen Wachstumsschub. Jetzt bleibt das Gewicht und auch die Größe für eine längere Zeit auf einem relativ konstanten Niveau. Ein Baby wächst jetzt nicht mehr so schnell binnen einer so kurzen Zeitspanne. Darum reichen ab jetzt kleinere Mengen. Dieser Wachstumsschub wirkt sich auch auf die kognitiven und die motorischen Fähigkeiten aus. Diese neuen Fähigkeiten müssen und wollen ausprobiert und verfeinert werden. Manche Babys wollen plötzlich gar keinen Brei mehr essen, wollen gar nicht mehr gefüttert werden. Es ist der Zeitpunkt, ab dem die Familienkost unbedingt eingeführt werden sollte. Nicht nur das Längenwachstum geht anfangs so schnell, sondern alles wächst - die gesamte Entwicklung und natürlich auch die Gewichtszunahme, wozu auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt. Das erfordert die Aufnahme großer Kalorienmengen in den ersten Lebensmonaten. Darum trinken und brauchen Babys viel Milch und ab der individuellen Beikostreife auch zusätzlich eine kalorienreiche Beikost. Das Gewicht verdreifacht sich bis zum 1. Geburtstag und ab dann geht es sehr viel langsamer und häufig sprunghaft weiter. D.h., mit etwa 10 - 12 Lm ist diese sehr schnelle Wachstumsphase in der Regel vorbei, das Saugbedürfnis lässt nach, das Gebiss will jetzt benutzt werden und ein Baby will und wird selbständiger handeln und immer häufiger selbständig essen. Ab jenem Zeitpunkt reichen aufgrund des weniger schnellen Körperwachstums kleinere Nahrungsmengen. Das zu wissen hilft vielen Eltern. Denn ab und mit der Familienkost essen Babys häufig kleinere Portionen als zuvor (mit Brei) gewohnt. Achte einfach auf dei Signale deines Kindes, dann machst du eigentlich, bei einem passenden Speisenangebot, schon alles ganz richtig. noch ein paar Rezeptideen: Süßkartoffelgnocchi 350g Süßkartoffel ( 1 mittelgroße) 80g Hartweizengrieß 40g Mehl 1/2 TL Salz (ggf weniger wenn ein Baby/Kleinkind mitessen wird) für mehr Geschmack und Raffinesse zufügen, wenn gewünscht: 1 TL Kurkuma 3 Msp Macis (Muskatblüte) oder Muskatnussabrieb die Süßkartoffel schälen, in Stücke schneiden und im Dämpfeinsatz über Wasserdampf, in einem Topf weich und gar dämpfen. Das dauert etwa 10 - 15 min, je nach Stückgröße. Die weichen Süßkartoffelstücke mit dem Kartoffelstampfer fein zerstampfen oder die Süßkartoffeln pürieren, bis ein homogener Brei entsteht. Das Mehl, den Hartweizengrieß, das Salz und die Gewürze (wenn gemocht) in einem Gefäß mischen und unter den Kartoffelbrei mischen. Alles solange vermengen und kneten bis es ein Teig ist. Der Teig sollte nicht zu sehr kleben. Sonst noch Mehl oder Grieß zufügen. Ggf abschmecken. Den Teig etwas ziehen lassen. Nach ca 30 min auf einer bemehlten Fläche den Teig zu einer Rolle formen und die Rolle mit Hilfe einer Teigkarte teilen und wieder teilen und so lange, bis man genügend gleichgroße Stücke hat, welche zu Gnocchi geformt werden sollen, ca roundabout 50 Stück.  Die Stücke mit den Händen etwas bearbeiten, Gnocchi formen, mit dem Gabelrücken das Muster drauf pressen. In einer großen Pfanne Ghee oder Öl oder Margarine erwärmen, die Gnocchi darin rumdum anbraten.  Die Gnocchi sollten eine schöne Kruste und Farbe bekommen. Die Pfanne vom Herd nehmen, etwas warten. Die Gnocchi etwas abkühlen lassen. Sie werden mit der Zeit etwas fester.  Dazu in Bitter/Öl geschwenkte Gemüsestücke und ggf kleine Frikadellchen. für jeden Tag: Nussmus-Bananenkekse: 1 reife Banane bzw püriertes Obst ca 75g Haferflocken 1 EL Nussmus (= 100 % Mus, ganz fein, ohne Zusätze oder Stückchen, Erdnuss, Haselnuss, Mandelmus, was gefällt) Banane zerdrücken und mit den übrigen Zutaten vermischen, kleine Kekse formen, flach drücken und aufs Backblech geben, bei Umluft 180° C ca 15 min backen bis fertig. sofern Nüssem für dein Kind okay sind für ab und zu: Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 Ei verquirlen, 1 TL Mehl. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen.

von Birgit Neumann am 22.06.2023



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