Hallo Herr Dr. Hellmeyer, Erstmal lieben Dank für die geduldige Beantwortung vieler Fragen von uns sorgenden Müttern ;) Ich befinde mich in einer schwierigen Situation und erhoffe mir einen ehrlichen Rat von Ihnen. Mein Kind (1. Schwangerschaft) liegt in BEL, gestern wurde der Termin für einen Kaiserschnitt auf 38+0 gelegt. Die durchführende Belegärztin meinte auch schon, dass 39+0 prinzipiell besser wäre (und dass dies auch möglich wäre), aber 38+0 durchaus auch vertretbar ist in meiner Situation. Zu dieser ist nämlich zu sagen, dass ich seit Jahren unter einer schweren Angststörung leide, die sich nun sehr stark auf den notwendigen Kaiserschnitt verlagert hat. Ich schlafe sehr schlecht, habe permanent einen erhöhten Puls und keinen Appetit. Aus diesem Grund kamen mein Mann, die Belegärztin, die den Kaiserschnitt durchführen wird und ich zu dem Entschluss, dass 38+0 vertretbar ist, da man in meinem Fall eben auch nicht sagen kann, dass es für das Kind so gut ist, wenn ich in diesem extrem angespannten Zustand länger verharre. Was mich jedoch total verunsichert, ist eine Korrektur meines errechneten ET - dieser wurde in der Frühschwangerschaft nämlich nochmal um eine Woche nach vorn korrigiert (obwohl ich den Termin der Zeugung recht genau wusste), da das Kind immer größer war, sehr früh Herzaktivität sichtbar war etc.! Natürlich sorgt mich in der jetzigen Angelegenheit natürlich, ob der Kaiserschnitttermin dann nicht sogar 3 Wochen vorher zu werten wäre, wobei meine FÄ heute sagte, dass die Korrekturen zu Beginn der Schwangerschaft richtig platziert sind und nicht mehr im weiteren Schwangerschaftsverlauf, wenn das Baby individuell an Gewicht und Größe zulegt, vorgenommen werden und dass ich darauf vertrauen könnte. Größte Sorge machen mir Anpassungsstörungen - wobei ich weiß und sowohl die Belegärztin als auch meine FÄ sagten, dass diese sowohl bei 38+0 als auch bei 39+0 auftreten können und das eben ein Risiko bei Kaiserschnittkindern ist, aber eines was genau so gut am errechneten Termin noch auftreten kann. Heute hatte der Kleine ein durch Ultraschall geschätztes Gewicht von 2.6 kg, bis zum Kaiserschnitt wären es nochmals 12 Tage. Reden wir einem Kaiserschnitt um den beschriebenen Zeitraum herum denn um die Wahrscheinlichkeit von schweren Anpassungsstörungen und können diese im schlimmsten Gefahr auch eine Lebensgefahr bedeuten? Für mich stellt diese Entscheidung aktuell eine riesen Überforderung dar, da man natürlich nur das Beste für sein Kind will, aber ich aktuell wirklich nicht sicher weiß, womit ich meinem Kind das Beste gebe - mit einer Woche zeitiger oder einer Woche länger im Bauch mit vielen Stresshormonen, extremer Anspannung etc.! Prinzipiell weiß ich, dass es das Beste wäre, wenn mein Kind den Zeitpunkt selbst bestimmt, aber voraussichtlich ist das eben nicht der Fall. Daher: würden Sie als Fachmann eine Sectio bei 38+0 unter dem beschriebenen Umständen für vertretbar halten oder wäre die Gefahr von lebensgefährlichen Anpassungsstörungen zu hoch? Über eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar. Viele Grüße
von Mimi32 am 14.03.2019, 11:43