Frage an
M. Sc.
Martina
Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.
Guten Morgen Ich habe da mal zwei frage : 1999 hatte ich eine Todgeburt durch zufall habe ich erst gestern erfahren warum dies geschah --- eine Plazentainsuffizienz---- Ich bin jetzt in der 35 SSW und habe Angst das wieder so etwas passiert . Muss ich jetzt stärker durch den FA kontrolliert werden ? Wie hoch ist die wahrscheinlichkeit das dies wieder passiert ? LG Anja
Mitglied inaktiv - 29.05.2005, 08:07
Liebe Anja, man unterscheidet zwischen einer chronischen und einer akuten Placentainsuffizienz. Bei der chronischen wächst das Kind recht langsam und wenig, deshalb spricht man heute eher von einer Wachstumsretardierung. Die akute Placentainsuffizienz läuft in Minuten oder Stunden ab. Sie wird ausgelöst durch Ereignisse unter der Geburt (Wehensturm, Nabelschnurkomplikation, Schock, Blutung bei Plac. praevia oder durch eine vorzeitige Lösung der Placenta). Nach dem Tod eines Kindes bevorzugen wir (für die Frau) eine spontane Entbindung. Erstens muß Sie nicht auch noch eine der größten Bauchoperationen erleiden und zweitens kann so kein (evtl. infiziertes) FW in die Bauchhöhle gelangen und damit wird die Mutter nicht einer zusätzlichen Infektionsgefahr ausgesetzt. Die Frage nach dem Wiederholungsrisiko: ich habe in 15 Jahren keine Wiederholung erlebt! Warum nicht generell vorher einleiten? Wir begleiten die Frau vorher und schauen in den letzten Tagen durch einen Wehenbelastungstest, ob alles okay ist. Dann wird frau überwacht. Natürlich ist es möglich 10 Tage vorher einzuleiten. Die Frage ist, ob es Sinn macht. Denn vielleicht passiert so etwas 12 Tage vorher (mal ketzerisch gesagt)??? Es gibt keinen optimalen Zeitpunkt. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dann müssen Sie die Lungenreifung durchführen und in der 35. SSW entbinden oder vielleicht doch schon in der 34. ????? Sie merken, es ist schwierig. Und in Ihrer Situation wahrscheinlich eh unbefriedigend, weil wir zwar viel erkennen und können, aber trotz und alledem immernoch ein weinig vom Schicksal abhängig sind! Was allerdings nicht zu entschuldigen ist, ist unsensibeles Personal! Liebe Grüße Martina Höfel
von Martina Höfel am 30.05.2005
Hallo, ich habe selbst im Dezember 2002 eine Todgeburt in der 38 SSW gehabt. Im Februar 2004 kam nun unsere Tochter. War bei Dir nicht auch vorgesehen das Baby früher zu holen? Allein schon wegen der psychischen Belastung? Bei mir wurde die Geburt 10 Tage vor dem Termin eingeleitet. In 4 Stunden war die kleine da. Ich hatte allerdings das Tote Baby still geboren. Gerne stehe ich Dir für Fragen zu Verfügung oder einfach nur zum Austauschen. Herzliche Grüße und viel Glück, Anja PS, hatte schon auf Deine letzte Frage geantwortet.
Mitglied inaktiv - 29.05.2005, 13:28
Hallo Danke für deine Antwort . Es tut mir leid das du auch so etwas durchmachen mustest . Kann man den nicht im Ultraschall feststellen wenn so was vorliegt ? Nach der Todgeburt von meinen Sohn Christian habe ich 2001 ein Mädel bekommen und 2002 dann noch einen Jungen bei beiden wurden die Wehen in der 38 SSW eingeleitet . Was ich aber nicht verstehe ist , warum hat man vorher nichts davon bemerkt und etwas dagegen gemacht ? Was ist wenn dies wieder passiert und man wieder nichts bemerkt ? Hat man bei dir den genau festgestellt warum dies geschehen ist ? Also ich hatte bis gestern null ahnung ( am Telefon haben die mir damals gesagt das man nicht feststellen konnte woran der kleine gestorben ist ) da war die Sache für denen erledigt . Durch zufall habe ich dann gestern den Totenschein gefunden ( ich habe die angewohnheit dinge die mich belasten auf den Kleiderschrank zu legen ) und zu vergessen ) Ich habe bereits 4 Kinder die mich zusätzlich belasten versteh mich nicht falsch ich liebe meine Kinder über alles aber momentar könnte ich alle vier auf den Mond schiesen ( natürlich mit rückfahrschein ;0) ) LG Anja
Mitglied inaktiv - 29.05.2005, 14:58
Hallo Anja, also mir sagte man, man hätte es nicht feststellen können. Selbst wenn ich zu diesem Zeitpunkt beim Arzt oder in einem Krankenhaus gewesen wäre, hätte es nicht "gereicht". Bei mir war es eine akute Plazenta Insuffizienz, was bedeutet, das die Gefäße ganz plötzlich zugehen und keiner weiß warum. Man sagte mir auch, das so etwas nie zweimal passiert. Allerdings sollte man halt viele Untersuchungen machen, Ultraschall, Doppler, und um kein Risiko einzugehen, das Kind auf jeden Fall vorher holen. Man kann sich nicht vorstellen, nachdem die Medizin heutzutage schon so weit ist, daß solche Dinge trotzdem noch passieren können. Viel schlimmer finde ich die Betreuung in den Krankenhäusern und die Tatsache, daß Kind auf natürlichem Wege zu gebären. Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht? Liebe Grüße Anja
Mitglied inaktiv - 29.05.2005, 18:34
Guten Morgen Meine erfahrung darin war sehr schlecht , im KH hatte man mich endlich nach 2 STd wartezeit untersucht US und so weiter schlieslich wollten diese mich nach Hause schicken mit den Worten man kann da sowieso nichts mehr machen kommen sie bitte morgen wieder dann wird die Geburt eingeleitet überlegen sie bitte schon einmal ob sie ihr Baby beerdigen lassen wollen ( ich hätte am liebsten dem jenigen eine reingehauen ) mein Gott ich muste mein Baby auf natürliche weise zur Welt bringen und der redet schon von beerdigung . Wir haben darauf bestanden das man die wehen sofort einleitet ( den wer hat den noch die kraft 24 STd mit einem Totem Baby im Bauch ... ) Ich kam mir wie ein Tier vor aber nicht wie ein Mensch . Als die wehen einsetzten war von den Ärzten und Hebammen ( obwohl ich im KS lag ) weit und breit nichts zu sehen . Nachdem mein Mann eine geholt hatte und ihr sagte das die Fruchtblase geplatzt war sagte diese nur ach Frau ... das kann noch dauern und ging wieder nach 10 Minuten erschien dann eine weitere Person ( ich bin mir noch nicht einmal sicher ob dieser Arzt war ) er guckte kurz und wollte doch tatsächlich wieder gehen , ich schrie ihn an das er gefälligst da bleiben sollte weil mein Baby genau jetzt kommt . In dem moment setzte eine letzte wehe ein und der kleine war da . Nachdem alles passiert war wollte ich nur noch nach Hause . Auch nach Jahren habe ich dies nicht verdrängen können und weine deshalb oft .Ich wurde dort behandelt wie ein ... ( Das KH habe ich seit dem nicht mehr betretten ) LG Anja
Mitglied inaktiv - 30.05.2005, 08:00
Guten Morgen Anja, bei mir war es ähnlich. Damals war das aber mein 1. Kind und deshalb habe ich mich da anders verhalten als ich es heute täte. Möglicherweise stand ich auch unter Schock. Man hat uns auch nach Hause geschickt, sollten Abends wieder kommen. Dann hat man uns mit der Frage empfangen, was wir dann hier wollten, ob ich Blutungen hätte oder was. Die Hebammen haben 3 mal gewechselt. Die die mir gesagt hat sie ist Abends da, ist überhaupt nicht aufgetaucht. Die Hebamme, die bei der Geburt dabei war hat zwar 3 Mal gefragt, ob Sie mich zu Hause besuchen soll, was ich bejahte, ich habe sie aber nie wieder gesehen. Dieses Krankenhaus habe ich ebenfalls nicht mehr betreten. Zumal man dort sagt eine Totgeburt in der Vorgeschichte ist kein ausreichender Grund eine nachfolgende Schwangerschaft früher zu beenden und das Baby zu holen. Liebe Grüße Anja
Mitglied inaktiv - 30.05.2005, 08:31
Hallo ihr beiden Anjas! Ich war neugirig und habe eure Postings gelesen, als erstes wünsche ich euch alles alles erdenklich Gute für die bevorstehnenden Entbindungen! Ich habe selber "Gott sei Dank" nie so eine Erfahrung gemacht, ich bin aber Arzthelferin in einer Gyn- Praxis und habe mal erlebt wie in der Praxis der Tod eines Babys in der 39.SSW festgestellt wurde- schlimm! Ich wußte als Helferin gar nicht wie ich danach mit der Frau umgehn sollte, finde das so was viel zu wenig geschult wird! Aber das ihr beide in den KHs erst wieder weggeschickt wurdet find ich echt hart und unmenschlich!!! Hoffe für euch, dass ihr beide eine einiger Maßen "schöne" Entbindung habt! Alles alles Liebe euch beiden Anja
Mitglied inaktiv - 30.05.2005, 12:01
Danke ! Es ist für mich auch heute noch umbegreiflich warum es solche gefühlslose Menschen gibt . Aber Gottseidank gibt es auch die andere Seite die die mit einem fühlen und dementsprechend handeln . LG Anja
Mitglied inaktiv - 30.05.2005, 12:50
Hallo Ich hatte danach glück und habe ein KH gefunden ( zwar 15 km entfernt ) die die wehen schon in der 38 SSW eingeleitet haben . Wegen der SS-Diabetes und Toxoplasmose muss ich leider wieder in ein anderes KH + Kinderstation . Am Freitag habe ich dort ein Gesprächtstermin ( ich hoffe das sie die Wehen in der 38 SSW einleiten werden ) Ich wünsche dir alles gute . LG Anja
Mitglied inaktiv - 30.05.2005, 13:03
Hallo Anja, vielen Dank für Deine lieben Worte. Zunächst einmal bin ich nicht Schwanger. Emma wurde im Februar 2004 geboren- Alles ging gut. Ich bin auch Arzthelferin, habe in einer Gyn-Praxis gelernt und bin seit 9 Jahren in einer Praxis für Allgemeinmedizin. Ich muß sagen, man wird immer mal mit Situtationen konfrontiert, wo Menschen in Trauer sind. Wenn man nicht weiß wie man sich verhalten soll, sollte man halt besser gar nichts sagen oder den Menschen einfach mal drücken. Ich selbst hatte so was mal in der Praxis erlebt, aber in der 26. SSW. Wir sollten CTG machen und haben das Herz nicht ge- funden. Wie gesagt sind am schlimmsten die Kommentare der Menschen. Als ich danach wieder arbeiten ging, haben sich doch einige nicht so verhalten wie man das sollte. Da kamen Fragen wie:"Wie ist es denn so mit ohne Baby" oder "Was hat sie denn gemacht, damit das passiert ist". In dieser Beziehung bin ich auch vorsichtig geworden jemandem von dem ich weiß daß er ein Baby bekommt zur Geburt zu gratulieren, weil man keinen Bauch mehr sieht. Herzliche Grüße Anja
Mitglied inaktiv - 30.05.2005, 13:39
Wenn Sie mercken, dass Ihr Baby wenig bewegt sich oder umgekert viel zu viel bewegt sich und unruhig ist.,Wenn Ihr Bauchgrosse nicht mit dem Schwangerschaftsalter stimmt (Das soll eigentlich den FA kontrollieren und fest stellen), dann wurde ich Ihnen empfellen offter das CTG-Kontrolle und die Besuche zum FA offter machen. Sons gehen Sie offter draussen spazieren und wenn Sie ein Raucher sind, sollen Sie es aufhöhren zu rauchen. Ich wunsche Ihnen alles gute bei der Geburt und ein gesunges Baby! Mit freundlichen Grüssen Marina
Mitglied inaktiv - 06.06.2005, 17:28
Hallo Frau Höfel, bei mir wurde vor 1,5 Wochen ein "Widerstand in der Nabelschnur" festgestellt. Bei unserem Baby war zu diesem Zeitpunkt (35.SSW) der Bauch 3-4 Wochen zu klein und wog nur 1890 g. Gestern war ich zur Kontrolle beim Doppler (in einem anderen Krankenhaus) und dort wurde der Widerstand in der Nabelschnur auch festgestellt, daß Ba...
Hallo Frau Höfel, ich bin jetzt in der 32. SSW und seit 4 Wochen steht die Diagnose (siehe Betreff) jetzt schon. Aktuelle Größe und Gewicht liegen gerade mal bei ca 36 cm und rund 1000g. Ich gehe jeden Tag zum CTG und einmal die Woche zum US, Doppler und Computer Analyse CTG ins KH. Jedes mal heißt es: bei schlechteren Werten, Einweisung ins K...
Liebe Martina Höfel, erneut würde ich mich über Ihren Rat freuen. Ich bin inzwischen am Ende der 34. SSW angelangt, worüber ich sehr froh bin. Seit der 31. SSW bereits ist der Gebärmutterhals quasi aufgebraucht, der Muttermund bislang 2cm geöffnet, auch der innere Muttermund ist fingerdurchgängig. Wegen vorzeitiger Wehen bekomme ich seit der ...
Hallo Frau Höfel Bei mir wurde am Freitag im Doppel-Sono eine beginnende asymetrische Plazentainsuffizienz festgestellt. Das Kind ist normal entwickelt bis jetzt, ich bin 25+5. Ich habe SS-Diabetes, Rauche nicht, nie geraucht, habe eher niedriger Blutdruck statt Bluthochdruck. Meine FA sagte dagegen könne man nichst machen. Im Netzt habe ich abe...
Hallo, ich habe eine Frage zum Thema Plazentainsuffizienz. Momentan (SSW 29) ist bei mir alles ok, aber aufgrund einer früheren Magersucht hat mich die Hebamme darauf aufmerksam gemacht, dass es als Spätfolge zu einer Plazentainsuffizienz kommen könnte. Meine erste Frage ist: kann man eine Plazentainsuffizienz vor der Geburt zuverlässig (US,...
Hallo, ich habe auch in meiner dritten Schwangerschaft (heute 29+6) ein Oligohydramnion...deswegen muss ich einmal pro Woche zum Ultraschall, 2x wöchentlich zum CTG (bei meiner Hebamme). Bei meinen beiden Töchetrn waren außer der Fruchtwassermenge immer alle anderen Untersuchungsbefunde okay, aber gestern meinte meine Hebamme, man würde an den C...
Hallo! Ich fühle mich total allein gelassen mit meiner "tollen" Diagnose: Im KH in dem ich entbinden wollte, wurde bei Doppler der Verdacht auf Plazentainsuffizienz festegestellt, nach 3 Wochen Beobachtung durch regelmäßige Doppler hat sich nach deren Messwerten ergeben, dass ich jetzt in der 38 SSW zu wenig Fruchtwasser, zu kleines Kind (2200)...
Liebe Frau Höfel, ich bin in der 27. ssw und habe seit gestern das Gefühl, mein Kind nicht mehr so häufig zu spüren wie vorher (allerdings sind immer wieder schwache Bewegungen spürbar). Ich mache mir nun Sorgen, weil der Arzt, der die Pränataldiagnostik durchgeführt hat, aufgrund eines niedrigen PAPP A-Wertes beim Ersttrimesterscreening me...
Meine Frage geht um das Thema Plazentainsuffizienz ? Ich hatte diese in er 2 . Schwangerschaft was kann dazu beitragen das so etwas ensteht ich habe nicht geraucht und nicht getrunken .Meine 1 ss verlief ganz normal und dann sowas. Gab es solche Komplikationen früher genauso oft wie heute ? Vlg
Guten Tag Frau Höfel, ich bin jetzt in der SSW 28 und hatte meinen letzten US vor 8,5 Wochen. beim Organscreening war alles gut. Nun habe ich aber Angst das ich zb eine Plazentainsuffizienz habe und das unbemerkt dem Baby extrem schadet. wie schnell bildet sich eine solche Insuffizienz? Sind diese 3 Vorsorge Ultraschall nicht viel zu wenig um...
