2013 habe ich mein erstes Kind geboren. Diese Geburt und die erste Zeit danach war so traumatisch für mich, dass ich lange dafür gebraucht habe überhaupt an ein zweites Kind zu denken. Nun bin ich in der 33.SSW und habe mir den damaligen Geburtsbericht zu schicken lassen. Und mir kommen jedesmal die Tränen, wenn ich ihn lese. Ich möchte Ihnen den wesentlichen Auszug aus dem Bericht geben und Sie um eine Einschätzung bitten, wie hoch das Risiko der Wiederholung für mich ist und ob in Anbetracht der Geschehnisse ein Kaiserschnitt ,,besser" wäre. Ich war bereits bei zwei Hebammen zur Besprechung (noch ohne Bericht), die die Entscheidung natürlich in meine Hände legen, aber beteuern, die zweite Geburt sei immer schneller und einfacher als die erste... In zwei Wochen habe ich ein Gespräch+Untersuchung bei dem Gynäkologen in der Klinik. Am Vortag wurde ich gegen 16 Uhr im Kreissaal aufgenommen.Blasensprung um 1:20 Uhr. CTG und HT waren immer o.B. PDA wurde um 6 Uhr gesetzt, um 10:45 Uhr einmal aufgespritzt. Ab 9:25 Uhr erhielt ich in etwa 30 Minuten Abstand Oxy DT. Eintrag 14 Uhr: (erste vier Zeilen kann ich nicht entziffern) 2x wehensynchrones Kristellern, Kopf kommt tiefer. CTG regelrecht. AP: Erschöpfung bei protrahierten Geburtsverlauf. Info an Dr.XY und Dr.XZ. 14:30 Uhr: Entschluß zur Geburtsbeendigung per VE bei Geburtsstillstand in der AP. CTG:FIGO N, VagU: Köpfchen BM Anlegen der 5er Glocke und Kontrolle auf korrekten Sitz, Erzeugen des Soges bis 0,8bar. Probetraktion - Kopf kommt tiefer in 2 wehensynchronen Traktionen unter gleichzeitiger Kristellerhilfe wird das Köpfchen auf BB gezogen. Nach Setzen einer med. Epi Geburt des Köpfchens, danach erschwerte Schulterentwicklung - 2x MCRoberts Manöver und Herauswischen des vorderen linken Armes. 14:41 Uhr: Etwas deprimiertes männlichen Ngb. (Apgar 8/10/10), das sich nach taktilen Reizen schnell erholt. 3IE (oder BIE?) Oxy iV 15:10 Uhr keine Lösungszeichen- nochmals Oxy, Blut unauff. Ut.fest. 15:15 Uhr Plazenta noch nicht gelöst- Entschluß zur manuellen Plazentalösung- Info an Anaesthesist-Nachspritzen der PDA 15:30 Uhr: manuelle Plazentalösung und Curretage dabei verstärkte Blutung- 2 Tbl Cytotec rektal.Oxy Dt. Nachdem die Blutung steht, Naht der Epi. rekt. Unt. unauff., UT fest, Blut steht, U1 des Ngb. unauff. 15:52 Uhr RR 64/37 Blutung o.B. 16:05 Uhr RR 67/41 Zusammenfassung: Partus: VE, Lage: SL Geburtsverletzungen: mediane Epi Anästhesie: PDA Besonderheiten: manuelle Plazentalösung u. Curretage, Aton. Blutung; Ngb:Schonhaltung linke Seite (gegenüberliegen Moro anfangs auslösbar) ------ Das Kind kam mit 4400g, 56 cm auf die Welt (wurde einen Tag vor Geburt noch auf 3600g geschätzt). Ich selbst hatte in der SS 35kg zugenommen, aber kein SS-Diabetes. Erst nach drei Tagen habe ich das erste Mal das Wochenbettzimmer verlassen. Nach einer Woche habe ich mich selbst aus dem Kh entlassen. Ich habe bis sechs Monate nach der Geburt körperliche (und psychische) Beschwerden gehabt. Viermal war ich im MRT, erst Verdacht auf Bandscheibenvorfall und Krankengymnastik, dann OP einer Leistenhernie und schlussendlich die gesicherte Diagnose einer schweren Symphysenlockerung. In der aktuellen SS habe ich bis heute auch schon 22kg zugenommen und mein FA meint, das Kind wird mindst. wieder genauso ,,propper" wie das erste. Ich habe fürchterliche Angst, dass die nächste Geburt am Ende wieder so furchtbar läuft. Das ich durch die Wehen irgendwann so erschöpft und fertig bin, um eine PDA bettel und am Ende kommt es dann wieder zum Geburtstillstand... Ab welchem Zeitpunkt ist es für einen Kaiserschnitt zu spät? Wozu würden Sie mir mittels Ihrer Erfahrung raten? Vielen vielen Dank für Ihre Bemühungen!
von allmountain am 15.11.2016, 09:35