Offene Vagina/Problem beim Wasserlassen

Frage an Dr. med. Stefan Kniesburges Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Offene Vagina/Problem beim Wasserlassen

Hallo, meine Geburt (mit Dammschnitt) liegt nun knapp 5 Monate zurück. Ich stille voll. Mein Problem seitdem: Ich habe immer noch kein richtiges Gefühl beim Wasserlassen. Es ist nicht extrem, aber irgendwie ist es nicht so wie vorher. Ich bin nicht inkontinent, aber die Nervenbahnen scheinen noch nicht wieder zueinander gefunden haben? Die Blase fühlt sich manchmal voll an (wie eine Reizblase), dann kommt aber doch nicht viel...Ich gehe nicht davon aus, dass ich eine Blasenentzündung habe, da es nicht schmerzhaft ist. Zudem ist meine Vagina offen und ich kann die Harnröhre (?) sehen. Manchmal ein Fremdkörpergefühl in der Vagina…Als ich vor 2 Monaten bei Frauenärztin war, hat sie nichts auffälliges gefunden. Die Rückbildung fand ich nicht so effektiv, deshalb habe ich vor 4 Wochen mit Cantienica (3x wöchentlich) begonnen. Auch mit Gewichten habe ich es versucht, leider wurde es danach noch schlimmer… Beim Baden ist es unangenehm, weil alles noch so offen ist. Ich würde sehr gerne mal wieder schwimmen gehen. Traue mich aber nicht. Was kann ich tun um den Prozess der Heilung zu beschleunigen? Besten Dank.

von Mia1313 am 04.11.2014, 21:36

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Antwort auf: Offene Vagina/Problem beim Wasserlassen

Hallo, durch die Geburt kann es zu Schädigungen der Nervenbahnen kommen, die die Blase versorgen. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis sich diese Nervenfasern wieder regeneriert haben. Außerdem kommt es durch die mechanische Belastung der Geburt auch zu kleinen Einrissen in der Beckenbodenmuskulatur und des Beckenbindegewebes. Die Scheide wird gedehnt oder Scheideneingang ist weiter als vor der Geburt. Solche Veränderungen sind nicht immer vollständig rückbildungsfähig und in einem gewissen Rahmen als normal anzusehen. Eine gezielte, auf die Beckenmuskulatur ausgerichtete Rückbildungsgymnastik ist die beste Methode um den Beckenboden wieder zu stärken und späteren Senkungszuständen vorzubeugen.

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 05.11.2014

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