Frage:
Missverhältnis Kopf zum Becken
Hallo liebes Ärzteteam,
ich hatte in der letzten Zeit öfters geschrieben, da ich mir nach KS eine natürliche Geburt gewünscht habe.
Nun bekam ich heute, 5 Tage über ET doch einen Kaiserschnitt, und dort wurde festgestellt, dass ich mein Kind nie hätte auf normalem Weg auf die Welt bringen können.
Um den Kopf herum ist ein eingedrückter Kranz, da sieht man ganz genau, an welcher Stelle unser Kind fest hing.
Meine Frage wäre, ob man dieses Missverhältnis nicht schon viel eher hätte sehen/erkennen können, dann wäre uns viel Stress erspart geblieben. Wir waren bei so vielen verschiedenen Ärzten in den letzten Wochen(Frauenärztin, deren Urlaubsvertretung, bei jedem KH Besuch zur Kontrolle war immer ein anderer Arzt da).
Ich verstehe es nicht.
Vielleicht haben Sie ja eine Idee...
Viele Grüsse
Juliane
von
Julefabi2010
am 21.08.2012, 21:59
Antwort auf:
Missverhältnis Kopf zum Becken
Hallo,
da bei der Frage, ob ein Kind durch das mütterliche Becken passt, sowohl Größe und Form des Beckens als auch die Größe des Kindes eine Rolle spielt und es außerdem unter der Geburt zu einer Formänderung des kindlichen Kopfes zur Anpassung an den Geburtskanal kommt, ist es zur Diagnose eines Mißverhältnis nicht ausreichend einfach das Becken mit einem Beckenzirkel zu vermessen, was eine einfache und bei einer ambulanten Vorstellung problemlos durchführbare Untersuchung wäre. Ein verengtes Becken mit auffälligen Beckenmassen ist heute auch sehr selten die Ursache eines Mißverhältnisses. Öfter ist es ein grosses Kind. Aber auch das Vermessen des Kindes alleine kann ein Mißverhältnis nicht sicher vorhersagen. Es gibt Frauen, die bekommen 4500g schwere Kinder ohne Probleme und andere bei denen tritt ein 3500 g schweres Kind nicht ins Becken ein, weil eben das Becken zu eng oder die Form des Beckens die Ursache ist. Eine Röntgenuntersuchung, die sowohl Becken als auch Kind darstellen kann ist wegen der Strahlenbelastung nicht angezeigt. Die beste Vorhersage eines Mißverhältnis kann heute mit Hilfe einer Kernspinuntersuchung getroffen werden, die es ermöglicht mütterliches Becken und Kind ohne Strahlenbelastung zu vermessen. Es gibt aber auch hier zwei Haken. Zum einen ist diese Untersuchung so teuer, dass keine Krankenkasse sie zur Beantwortung dieser Frage bezahlt, zum andern berücksichtigt auch diese Methode nicht die Dynamik der Geburt, bei der es eben zu einer Formanpassung des Kopfes an den Geburtskanal kommt. Letztendlich wird man die Diagnose Mißverhältnis also erst aus dem Geburtsverlauf ableiten können. Wenn man weiß, dass das Kind sehr gross (US-Untersuchung) oder das mütterliche Becken sehr eng (Größe der Mutter, Beckenmaße) ist, dann wird man bei einem Geburtsstillstand (Kopf tritt auch unter Wehen nicht in das Becken ein) die Diagnose Mißverhältnis stellen und die Entbindung durch einen Kaiserschnitt beenden.
Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen
von
Dr. med. Stefan Kniesburges
am 22.08.2012
Antwort auf:
Missverhältnis Kopf zum Becken
Hallo,
Herzlichen Glückwunsch!
Früher führte man viele KS aufgrund des "Verdachtes auf relatives Missverhältnis" durch und im Nachhinein wurde oftmals festgestellt,dass die Kinder doch viel kleiner waren...
Sie hatten den Wunsch einer natürlichen Geburt bei Zustand nach KS - das geburtshilfliche team wollte Ihnen das ermöglichen - mit der Entscheidung direkt einen kS durchzuführen wären Sie wahrscheinlich auch nicht glücklich gewese;so haben Sie es probiert .
Die kindlichen Gewichte sind nur Schätzgewichte,insofern kann ein Missverhältnis nie 100%ig bestätigt oder ausgeschlossen werden - wenn natürlich das Kind auf 5kg geschätzt ist und die Frau nur 155cm dann wäre die Sache klar...
Viele Grüße
Silke Westerhausen
von
Silke Westerhausen
am 22.08.2012
Antwort auf:
Missverhältnis Kopf zum Becken
Lieben Dank für Ihre Antworten,
unser Kleiner kam mit 55cm Länge und 37cm Kopfumfang und mit starken Übertragungszeichen auf die Welt, gewogen hat er 4300g. Er steckte in meinem Becken fest, ist einfach hängen geblieben und nicht weiter gerutscht. Sein Kopf ist einmal rings herum stark eingedrückt, aber so langsam entquetscht er sich:o)
Ich bin übrigens 1,77 groß und bei meinem ersten Sohn passierte geburtstechnisch/wehenmässig auch nichts, es wurde ab Termin mehrere Tage mit Gel eingeleitet, aber nichts passierte. Er hatte 38 cm Kopfumfang und war 54 cm lang und wog 4388g.. Bei ihm war damals nicht die Rede von einem Missverhältnis, aber es waren in dem Moment der Geburt wohl alle baff, dass er doch kein Down Syndrom, wie vom Chefarzt über 2 Wochen prognostiziert, hat.
Ich finde es schade, dass es nun 2 mal so gelaufen ist.
Bin ich also nicht dazu gemacht, Kinder auf natürlichem Wege zu entbinden?
Vielen Dank und viele Grüsse!
Juliane
von
Julefabi2010
am 22.08.2012, 19:59
Antwort auf:
Missverhältnis Kopf zum Becken
Lieben Dank für Ihre Antworten,
unser Kleiner kam mit 55cm Länge und 37cm Kopfumfang und mit starken Übertragungszeichen auf die Welt, gewogen hat er 4300g. Er steckte in meinem Becken fest, ist einfach hängen geblieben und nicht weiter gerutscht. Sein Kopf ist einmal rings herum stark eingedrückt, aber so langsam entquetscht er sich:o)
Ich bin übrigens 1,77 groß und bei meinem ersten Sohn passierte geburtstechnisch/wehenmässig auch nichts, es wurde ab Termin mehrere Tage mit Gel eingeleitet, aber nichts passierte. Er hatte 38 cm Kopfumfang und war 54 cm lang und wog 4388g.. Bei ihm war damals nicht die Rede von einem Missverhältnis, aber es waren in dem Moment der Geburt wohl alle baff, dass er doch kein Down Syndrom, wie vom Chefarzt über 2 Wochen prognostiziert, hat.
Ich finde es schade, dass es nun 2 mal so gelaufen ist.
Bin ich also nicht dazu gemacht, Kinder auf natürlichem Wege zu entbinden?
Vielen Dank und viele Grüsse!
Juliane
von
Julefabi2010
am 22.08.2012, 19:59