Borreliose gefährlich für Ungeborenes?

Dr. med. Stefan Kniesburges Frage an Dr. med. Stefan Kniesburges Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Borreliose gefährlich für Ungeborenes?

Guten Abend, Dr. Kniesburges, ich bin in der SSW 32. Vor 14 Tagen habe ich eine Zecke an meiner li Wade entdeckt. Sicher 24-27 Stunden bis zum Entfernen. Vor 3-4 Tagen begann die Stelle zu jucken und war gerötet. Zunächst wie ein typischer Mückenstich, dann wurde sie größer und schmerzte. Durchmesser mittlerweile: ca. 4,0 bis 4,5 cm. Allerdings keine "typische Wanderröte" mit Ringbildung, vielmehr wie mehrere "Herpesbläschen" aneinander - im Keis angeordnet wie eine Blume, drumherum gerötet. Es hat sich eine schmerzende druckempfindliche und zentral verhärtete Beule (wie ein Knoten unter dem Gewebe) gebildet. Drumherum brennt es wie stärkerer Sonnenbrand. Mein Hausarzt möchte mir ohne gesicherte Diagnose ungern ein Antibiotikum geben in SSW 32. Er sagt selbst, dies sei keine "Alltagssituation". Laut seiner Aussage wäre eine Borreliose ungefährlich für das Kind, aber 100%-ig kann er das nicht sagen. Ein Anruf bei meiner Entbindungsklinik hat heute zunächst nichts gebracht.... Gestern wurde die Zecke ins Labor zur Untersuchung geschickt. Das Ergebnis wollte ich zunächst abwarten. Über Nacht wurde die Stelle jedoch wieder größer und der Schmerz hat mich die Nacht über kaum schlafen lassen. Seit heute Mittag Behandlung mit Fenistil + Cortison-Salbe (Betagalen). Das nimmt den Schmerz für kurze Zeit, die Stelle wäschst jedoch weiterhin. Mittlerweile mache ich mir ernsthaft Sorgen, was da wirklich passiert und um das heranwachsende Kind! Bin verzweifelt, dass die Situation so unklar ist und ich nicht genug/das Richtige bisher mache(?) Können Sie mir weiter helfen? Über Ihre Antwort bzw. Info an wen ich mich am besten wende, würde ich mich sehr freuen! Herzlichen Dank!

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 23:16



Antwort auf: Borreliose gefährlich für Ungeborenes?

Hallo, ob Borellien zu einer intrauterinen Infektion führen, ist nicht sicher geklärt. Es gibt zumindest einige Fallberichte, die eine mögliche Übertragung der Erkrankung auf das Kind mit Schädigung des Kindes vermuten lassen. Eine Borelliose wird mit Pnicillin behandelt. Das ist in der Schwangerschaft ungefährlich für das Kind, so dass bei Brellioseverdacht eine entsprechende Therapie in jedem Fall sinnvoll und notwendig ist. Bei dem Neugeborenen sollte versucht werden, den Erreger in der Plazenta nachzuweisen und es sollte einen Antikörpertest aus dem Nabelschnurblut durchgeführt werden. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 05.06.2009



Antwort auf: Borreliose gefährlich für Ungeborenes?

Frage eventl. im falschen Forum eingetragen(?) Eigener Nachtrag: Mir konnte geholfen werden. Da mittlerweile Borrelien-Infektion sehr wahrscheinlich (u.a. auch Laborbefund der Zecke positiv), habe ich ein Antibiotikum erhalten. Laut zwei Gynäkologen: a) Borrelien für's Baby ungefährlich und b) auch in der Schwangerschaft können bei sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung bestimmte Antibiotika eingenommen werden. Ich hoffe, alles wird gut... ;-)

Mitglied inaktiv - 05.06.2009, 17:09



Antwort auf: Borreliose gefährlich für Ungeborenes?

Hallo, das hat sich soeben überschnitten... Bin Ihnen sehr dankbar für die obigen Hinweise und werde diese auf alle Fälle mit der Entbindungsklinik besprechen! Ich hoffe jetzt einfach ganz fest, dass es noch zu einem ganz frühen Stadium entdeckt wurde und wir beide mit einem "blauen Auge" davon kommen. Nochmals vielen Dank und beste Grüße!

Mitglied inaktiv - 05.06.2009, 17:13



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