Hallo Frau Schuster,
ich habe zwei Jungs, 5 1/2 und 2 3/4.
Momentan haben wir sehr mit unerwünschtem Verhalten zu kämpfen. Die beiden benutzen Schimpfworte und respektlose Reden ohne Ende. Nur als Beispiel:
Halt die Klappe, Mama!
Das kannst du voll vergessen! Oder einfach nur: Vergiß es!
Hau ab!
Du bist eine blöde/dumme Mama!
Und auf jede Bitte meinerseits irgendetwas zu tun, wird IMMER erstmal mit NEIN geantwortet.
Der Kleine haut auch gerne mal zu.
Ich brauche dringend Tipps, wie ich die Situation wieder ändern kann, das war nicht immer so und ich bin gar nicht sicher woher das auf einmal kommt. Wir reden zu Hause gar nicht so respektlos und die Schimpfwörter die die Jungs untereinander noch benutzen, haben sie definitiv nicht von uns eltern.
und wenn wir erklären, dass wir diese Worte nicht benutzen wollen, hab ich das Gefühl, sie hören das gar nicht. Und wenn ich sie erstmal machen lasse, in der Hoffnung, dass es mal langweilig wird, wird es auch nicht besser.
Der Große versteht es ja, wenn ich ihm sage, dass ich dann ganz traurig bin, wenn er mich so anschreit und dann bin ich auch zu traurig um ihm etwas vorzulesen usw, aber der Kleine scheint das alles gar nicht zu begreifen.............
Ich weiß im Moment echt nicht, wie ich das wieder hinkriegen soll, alle Erklärungen verpuffen. Was wären jetzt die richtigen Konsequenzen?
Danke und LG Cora
Mitglied inaktiv - 08.03.2010, 21:42
Antwort auf:
respektlos
Hallo Cora
Bevor Sie irgendwelche angekündigte Konsequenzen in die Tat umsetzen, rate ich Ihnen, sich gegenüber den Beiden erst einmal durchzusetzen, indem Sie nicht lange um etwas eigentlich Selbstverständliches bitten, sondern klare Vorgaben machen, was nun zu tun ist.
Bezüglich der unerwünschten Ausdrucksweise überlegen Sie zunächst einmal, woher diese Ausdrücke kommen.
Dann fragen Sie ganz ruhig und erstaunt, ob Ihr Sohn wohl doch noch gar nicht weiß, wie eine Klappe aussieht -bestimmt nicht wie ein Mund-; ob er doch noch gar nicht gelernt hat, dass dumme Menschen nicht vorlesen, nicht kuscheln, kein Essen kochen,... können und ob Sie ihm diese Worte einmal erklären dürfen.-
Da Sie nicht die erwartete Reaktion zeigen: schimpfen, wird er bald das Interesse an dieser Ausdrucksweise verlieren und damit Ihr jüngerer Sohn ebenso, da er noch gar nicht weiß, was er sagt und lediglich in seinem Bruder sein Vorbild sieht.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 09.03.2010
Antwort auf:
respektlos
Hi Cora,
darf ich auch was dazu sagen? Der Große weiss sehr wohl, was er sagt, der Kleine eifert ihm nur nach.
Ich kann Dir sagen, was ich tun würde, wenn das vielleicht auch nicht das ist, was Frau Schuster raten wird. Aber ich wäre derart sauer,bei mir gäbe es TV Verbot etc. Lieblingsspielzeug weg und eine Entschuldigung würde ich auch verlangen.
Daß Du traurig reagierst, kommt ja wohl nicht an.
Ich denke, wenn der Große aufhört, wird es der Kleine auch tun. Also mußt Du die Sache mit dem Großen klären.
Und das wäre mein Weg.
"Wenn ich das noch einmal höre, dann"... Konsequenz erklären und durchziehen.
LG
Mitglied inaktiv - 09.03.2010, 07:54
Antwort auf:
respektlos
Hallo,
wenn Deine Jungs etwas tun sollen, das zu ihren Aufgaben gehört (zum Beispiel Aufräumen), dann musst Du sie darum nicht bitten. Denn es handelt sich ja hier gar nicht um eine wirkliche Bitte, sondern um eine Aufforderung. Die Frage: "Kannst du das jetzt bitte mal aufräumen?" provoziert zum Beispiel geradezu die lustlose Antwort: "Nein!". Das ist auch kein Wunder, denn bei einer Bitte hat man ja auch das Recht, Nein zu antworten. Ich würde also in freundlich-neutralem Ton zum Beispiel sagen: "Du räumst jetzt auf, und dann machen wir dies oder jenes!" Wird nicht aufgeräumt, finden auch weitere Programmpunkte (Besuch des Freundes etc.) nicht statt.
Dumme Sprüche ("blöde Mama!") darf man ruhig mal überhören, ich mache das auch gelegentlich so. Dennoch: Bei echten Beleidigungen ("Halt die Klappe!") hocke ich mich zum Übeltäter herab, halte ihn an beiden Schultern sanft fest, sehe ihm in die Augen und sage: "So reden wir bei uns in der Familie nicht miteinander. Wenn Du das nochmal zu mir sagst, fällt dies oder jenes aus." (z. B. Vorlesen). Angekündigte Konsequenzen geben dem Kind die Chance, das Verhalten sein zu lassen. Sie müssen dann aber auch erfolgen, wenn das Kind sich nicht daran hält.
Was wir Mütter überhaupt nie machen sollten: die Opferrolle einnehmen. Also zu sagen: "Da ist die Mama jetzt aber traurig." Kinder wünschen sich eine souveräne, starke und gelassene Mutter. Sie wollen gar nicht die Macht haben, ihre Mutter traurig zu machen und sollten damit auch nicht emotional erpresst werden bzw. Schuldgefühle eingeredet bekommen. Kinder sind nicht zuständig für die Gefühle ihrer Eltern. Eltern sind für ihre Gefühle selbst verantwortlich. Setze Dich deshalb lieber durch, ohne einen auf Opferlamm zu machen. Das beeindruckt Deine Jungs sicher auch mehr als die Wehmuts-Tour... ;-)
LG
BB
Mitglied inaktiv - 09.03.2010, 12:51