Selbständig essen u. trinken ./. Geschwisterchen

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Selbständig essen u. trinken ./. Geschwisterchen

Hallo, meine Tochter ist heute auf den Tag genau 1,5 Jahre alt. Mit dem Essen gab es von Anfang an Probleme, sie wollte nie viel zu sich nehmen. Sie isst jetzt am Tisch mit (mit den Fingern) und ist nach 3-4 Nudeln z.B. satt oder was auch immer - jedenfalls wird der Teller weggeschoben und nichts geht mehr. Sie will dann auch aufstehen. Keine Chance, dass sie mehr isst. Sie interessiert sich nun sehr für meinen Löffel bzw. Gabel und will es immer haben. Also hab ich angefangen, ihr selber ein Besteck bereitzulegen. Damit manscht sie aber nur im Essen rum und ißt deshalb auch nicht mehr - ich denke, eher weniger, weil sie sich nur aufs Spielen konzentriert. Sie hatte bei der U6 bei 74 cm nur 9 kg gewogen und ich glaube nicht, daß sie in den letzten 6 Monaten großartig zugenommen haben kann... Der KiA. meinte bei der U6, ich sollte nun auf normale Kuhmilch umstellen, aber die fetthaltigere aus dem Kühlregal. Das habe ich probiert, aber damit schläft sie nicht durch. Da sie ja tagsüber fast nichts isst (ich kenne auch nichts, wo ich sagen würde, das würde sie gerne bzw. davon mehr essen) hat sie dann natürlich nachts Hunger. Deshalb habe ich wieder angefangen, ihr weiterhin Beba 2 zu geben. Davon trinkt sie morgens etwa 210 ml und abends dann an die 300 ml. Den Tag über trinkt sie nur stilles Mineralwasser, etwa 250 - 300 ml. Süßigkeiten würde sie allerdings verschlingen, da gibt es kein "ich mag nicht mehr". Aber das unterstütze ich natürlich nicht. Ich weiß so langsam nicht mehr, wie das weitergehen soll. Fit ist sie ja und wirklich den ganzen Tag am rennen, spielen etc. Es gibt keine ruhige Minute. Außerdem würde ich gerne wissen, wie ich ihr lernen soll, selber aus einem Becher bzw. Tasse zu trinken? Habe es schon paar Mal probiert (wenn ich es halte, geht es), aber sie verschüttet halt alles. Solche Trinklernflaschen oder sowas verweigert sie und hat daher immer noch die normalen Sauger. Dann hab ich noch eine weitere Frage. Ich bin jetzt in der 20. Woche schwanger. Das Brüderchen wird Mitte Juni auf die Welt kommen. Da ich viel von eifersüchtigen Geschwistern gehört habe (und selbst eines war, das bis heute nicht mit der fast 4 Jahre jüngeren Schwester klar kommt), würde ich mich gerne informieren, was ich vorbeugend (?) oder dann eben nach der Geburt (sie wäre dann 23 Monate alt) tun kann, damit sie sich nicht abgeschoben etc. fühlt... Oh --- viele Fragen, sorry! Vielen Dank, Barbara

Mitglied inaktiv - 20.01.2009, 23:04



Antwort auf: Selbständig essen u. trinken ./. Geschwisterchen

Liebe Barbara, vielleicht ist dieses Buch etwas für Dich: "Mein Kind will nicht essen: Ein Löffelchen für Mama (Taschenbuch) " von Cordelia Koppitz (Vorwort), Maria Rost (Bearbeitung), Carlos Gonzalez (Autor), Elke Zdarsky (Übersetzer) Stöber doch mal und vielleicht kann es Dich in einigen Dingen bestätigen oder in Sichtweisen, die Du (noch) hast, ändern. Deine Umgansweise mit Tischritual, Besteck und der Süßigkeiteneinteilung ist prima und vor allem nowendig. Für Kinder sind Essrituale ausgesprochen wichtig, um zu erkennen, dass Nahrungaufnehmen einen besonderen Platz im Tagesablauf hat. Wie schaut denn der übrige Tag so aus? Isst Deine Tochter zwischendurch ? Die sog. Snacks sättigen natürlich auch und sollten verbannt werden, auch um zu gucken, ob Deine Tochter mittags mehr Hunger hat. Hast Du schon ein vielseitiges Lebensmittelangebot gemacht? Also fernab von offensichtlich kindgerechten Gerichten. Ruhig auch mal deftigere Geschmäcke rmit Knoblauch, Zwiebeln, Curry. Natürlich nicht übertrieben und zu scharf, aber doch so, dass es nicht zu fad ist. Gfg. isst die kleine dann einfach mit. Wenn Deine kleine noch eine Milchanhängerin ist, dann biete Gerichte an, die diese als Grundlage an. Z.B. Milchreis, Griesbrei, Shakes mit frischen Früchten etc. Vielleicht gelingt es ja dann auch das Brot mit Frischkäse oder Quark schmackhaft zu machen. Insgesamt empfinde ich Deine Tochter, so wie Du sie beschreibst, altersgemäß entwickelt und sehr aufgeweckt. Vermutlich gehört die kleine einfach zu den Juniors, die uneingeschränkt "auf Tour sind" und entdecken und erledigen müssen. Es gibt einfach so vitale Kinder, die das Essen quasi vergessen und einfach wichtigere Dinge zu tun haben.... Fazit: so lange Du NICHT den Eindruck hast, dass Deine Tochter gesundheitlichen Schaden nimmt, versuche Dich zu entspannen und die Situation momentan so anzunehmen wie sie ist. Viele Grüße und bis bald von Katrin P.S. das Bechern kann man super in der Wanne üben, da stört das Kleckern nicht.

von Katrin Simon am 22.01.2009



Antwort auf: Selbständig essen u. trinken ./. Geschwisterchen

Vielen Dank für die Antwort! Nein, sie ißt eigentlich unter Tags nichts weiter zwischendurch. Ja es stimmt schon, sie ist sehr aufgeweckt und will alles ausprobieren, kann keine 2 Minuten still sitzen sondern ist nur auf Tour . Füttern läßt sie sich schon lange nicht mehr, ich krieg nur in sie rein, was sie sich selber in den Mund schiebt. Milchbrei hat ihr noch nie geschmeckt und sie mag auch kaum Grießbrei oder ähnliches. Sie ißt jetzt ganz normal am Tisch mit, das was wir auch essen. Aber halt sehr, sehr wenig davon. Ich kann mir halt immer nicht vorstellen, wie sie von 4-5 kleinen Bröckchen Brot z.B. satt werden soll... Könntest Du mir evtl. noch die Frage zum Geschwisterchen beantworten (s.o.)? Wäre nett, danke!!!

Mitglied inaktiv - 22.01.2009, 16:17



Antwort auf: Selbständig essen u. trinken ./. Geschwisterchen

Liebe Dornenvogel, meine Kinder sind vier Jahre auseinander und die Eifersucht hat sich nur in Ansätzen gezeigt ( nur als Mutmacher). Heisst also: es muss wirklich kein Horrorszenario geben. Stressige Situationen, nervige/nervliche Zerreisproben und die Überlegung, ob man beiden jeweils gerecht wird, natürlich- und das ist mehr als normal!!! Die Vorbereitung auf ein Geschwisterchen kann man ganz prima über entsprechende Bilderbücher angehen. Ich persönlich halte erst nicht viel davon über die Zeugung des Babys zu sprechen, sondern anfangs über die Tatsache, wie es ist, wenn ein Baby da ist und welche Bedürfnisse es hat. Wenn dann Fragen " Wo kommt das Baby her" auftauchen, ist es an der Zeit diese zu klären. Astrid Lindgren hat ein sehr schönes Buch geschrieben: "Ich will auch Geschwister haben....". Ansonsten bieten Bibliotheken und Buchhandlungen unendlich viel Auswahl; auch schon für kleinere. Da ist es reine Geschmackssache, was man seinem Kind anbietet. Ausserdem ist das aktive Miterleben der Schwangerschaft für ein Geschwisterkind bedeutungsvoll. Bewegungen des Babys wahrnehmen, den Bauch farblich gestalten, bei einer CTG/ Sonographievorsorge dabeisein, selbst schwanger spielen und den Pulli so stark ausstopfen, wie Mamas Bauch schon rund ist und Fotos machen... Die Vorbereitungen auf das neue Baby können von einem Geschwisterkind mitgestaltet werden- Babykleidung hervorholen und Erlebnisse von ihm darin berichten. Erläutern, wie klein ein Baby ist... Fotos und Fußabdrücke etc. des größeren hervorholen und erzählen... Je mehr sich das Geschwisterkind von seiner eigenen Babyzeit hört, desto empathischer kann es mit dem Baby werden. Solidarisiere Dich auch mit Deinem größeren Kind... Wenn Dich Dein Baby im Bauch mal "ärgert", dann teile es Deiner Großen mit. " Oh weh, da hat mich das Baby aber doll getreten. Wie gut, dass Du das nicht mehr machst...." Oder wenn Du erschöpft bist bzw. immer runder wirst, dann gib Deiner großen Aufgaben und lobe sie für ihr Können " Wenn ich Dich nicht hätte... Du wirst bestimmt eine tolle große Schwester." Stelle Ihr Können und Wissen auch perspektivisch in den Raum " Wenn Dein Geschwisterchen da ist, dann kannst Du ihm ja zeigen, wie man die Zähne putzt..." ( Sehr hilfreich in Situationen, wo es vielleicht so oder so nicht so gut läuft). Und was ich auch prima finde, dass das Baby im Bauch schon seine eigene Persönlichkeit erhält bzw., dass diese so bewahrt wird. Äussere auch Du, wie gespannt Du auf das Baby bist und ja auch nicht weißt, wie es ausschaut, dass es hoffentlich nicht so viel weint etc. Also; ihr als Eltern habt eine genauso intensive Spannung auf den Nachwuchs. Ordnet jetzt Rituale, Gewohnheiten etc. so, dass rund um die Geburt möglichst alles beim alten bleibt. Also; keine Windelabgewöhnung, Schnullerfee etc. in der ersten Zeit, wenn das Baby da ist. Richtet Euch eher darauf ein, dass alles gewohnte noch ein wenig länger, als vielleicht geplant, bestehen bleiben muss. Überlegt Euch auch schon, wie der Tagesablauf z.B. am Abend durch Euch als Partner gemeinsam gemeistert werden kann. Habt Ihr u.U. ein unruhiges Abendbaby, dann ist es wertvoll, wenn der andere die ältere ins Bett bringen kann. Auch ist es in der ersten Zeit oftmals noch einfacher das kleinere mit Oma um den Block zu schicken und sich mal der größeren zu widmen, als anders herum. Trennt Euch im Wochenbett zunächst mal wieder von allen Idealen und Ratgebertipps. Lebt möglichst nach Gefühl und Bedürfniss. Empfangt Euer zweites Kind und ordnet Euch neu! Eure Große wird schon dafür sorgen, dass das schnell geschieht. Im übrigen gibt es auch Geschwisterkurse in z.B. Elternschulen der Entbindungskliniken, Bildungsstätten, Hebammeneinrichtungen etc. Allerdings weiß ich die Altersangaben für die Teilnahme nicht. Ansonsten besucht Freunde mit Babys oder vielleicht dürft ihr mal eine Stillgruppe besuchen, wo Ihr zuschauen könnt, wie ein Baby gestillt wird, gewickelt und mal ein Weinen hört... Quasi ein Baby live erleben. Für die Stillmomenten bietet sich eine Überraschungskiste an. Gefüllt mit Dingen, die nur! während des Stillens hervorgeholt werden dürfen bzw. gänzlich überraschend sind. Stille dort, wo Du in Kontakt zu Deiner großen sein kannst. Vielleicht ist abends mal Zeit, dass Du Dich Deinem Baby hingebungsvoll und ganz in Ruhe widmen kannst... Hast Du dennoch Angst oder aber es ist absehbar, dass Du durch Deinen Partner keine oder nur wenig Hilfe bekommen kannst, dann überlegt Euch schon jetzt, ob für die kleine eine regelmässige Betreuung gut wäre. Also z.B. einen Babysitter suchen, feste Tage bei einer Tagsmutter buchen o.a. Dann kann sich die ältere ausreichend an die Fremdbetreuung gewöhnen und Du bist später entlastet. Vielleicht freut sich die ältere dann auch, ganz bestimmt, wenn jemand anders intensiv Zeit hat und das tut, wozu sie Spaß hat. Es gibt wirklich eine ganze Menge Ideen für das Miteinander von Geschwistern. Und Eifersucht unter Geschwistern muss nicht zwingend früh geschürt und gepflegt werden, sondern kann sich auch später erst entwickeln. Bis bald und viele Grüße von Katrin mit Mathies (5) und Eva (1)

von Katrin Simon am 25.01.2009



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