Liebe Katrin,
man liest ja immer wieder, dass Babys bei Anzeichen von Müdigkeit ins Bettchen gepackt werden und Schlaf nicht in Verbindung mit Essen gebracht werden soll. Jetzt ist es aber nun mal so, dass meine kleine Maus (5 Wochen alt) nach dem Trinken spätestens beim Bäuerchen einschläft. Wenn sie dann doch mal wach bleibt, schläft sie aber nie im Bett ein, sondern Papa oder ich müssen sie solange im Arm halten. Ich kuschele sehr gerne mit der Kleinen, habe aber gleichzeitg auch Angst sie für ihre Schlafzukunft zu "verderben".
Außerdem will sie tagsüber partout nicht auf dem Rücken schlafen, kaum legt man sie hin, gehen die Äugelchen auf wie bei einer falsch gepolten Puppe. Nachts geht es aber kurioserweise.
Seit ein paar Tagen schläft sie tags so gut wie gar nicht mehr. Die wenigen Male die sie einschläft (auch wieder nur auf dem Arm), sind auch furchtbar unruhig. Sie wirft das Köpfchen hin und her oder reißt die Ärmchen hoch und wird sofort wieder wach, wenn man sie hinlegen will. Sie gähnt zwar auch immer, aber schläft einfach nicht im Bett.
Ich bin schon ganz verzweifelt, im Haushalt bleibt alles liegen, aber ich bring es auch nicht fertig, die Kleine so herzzerreißend schreien zu lassen, wenn dann nur um schnell ein Brot runterzuwürgen und selbst dann habe ich ein furchtbar schlechtes Gewissen.
von
Kleene_Mutti
am 05.09.2012, 00:25
Antwort auf:
Schlafen lernen
Liebe Kleene_Mutti,
die erfrischenden Worte des vorangegangenen Beitrages zeigen, dass ein Baby lernen kann allein zu schlafen- aber nicht mit fünf Wochen....
Eine gute Möglichkeit das Gefühlsleben seines Babys ein wenig nachvollziehen zu können ist, sich Situationen aus seiner eigenen Lebenswelt an die des Babys anzulehnen.
Überlegt man wie einem also zumute wäre, wenn man über eine lange Zeit ganz dicht und eng an seinen Partner gekuschelt einschläft. Bei schlechten Träumen die Nähe findet, bei kalten Füßen die warme Bettdecke des anderen und ohne Worte Trost und Zuspruch hat, wenn einem danach ist... und mit einem Mal von jetzt auf gleich muss man allein schlafen, im Winter nur mit dünner Sommerdecke und niemand ist da zum kommunizieren, weil die Wohnung leer ist und das Telefon kaputt... Dann würde die Einsamkeit und Sehnsucht über uns kommen.
Und wenn dann alles wieder seine wohltuende Hülle hätte, dann würden wir ganz gewiß, wie Ihr Baby auch, immer mal wieder tasten und schauen, ob der warme Fels in der Brandung neben uns auch wirklich noch da ist.....
Und sind wir deshalb "verdorben"? Nein- es ist ein Urbedürfnis Sicherheit zu suchen und diese vor allem auch festzuhalten. Nur, dass ein Baby es "nur" emotional werten kann und überhaupt und gar nicht kognitiv. Es ist ein Überlebensinstinkt eines Babys zu schauen, dass Mama und Papa noch da sind und es nicht irgendwo in der Steppe auf der Flucht vor dem Mammut vergessen haben.
Genießen Sie also Ihre Babyflitterwochen so innig und intensiv Sie können!!! Schauen Sie Ihr Baby an, genießen Sie den leichten Atem Ihres Kindes, achten Sie auf seinen Herzschlag, nehmen das wohlige Seufzen Ihres Babys wahr und saugen das Glück auf!!!
Nichts ist schöner, als ein Baby so innig bei sich haben zu dürfen .-:).
Aber- ja, hin und wieder muss ein Baby auch mal abgelegt werden. Natürlich. Vielleicht mag Ihr Baby gepuckt werden und die Eigenbewegungen können damit eingeschränkt werden.
Oder aber, wie schon vorgeschlagen, tragen Sie Ihr Kind in einem Tuch oder einer guten Tragehilfe!
Eine kuschelige Mullwindel an den Kopf gelegt könnte evt. auch helfen, dass das Einschlafen zunächst gelingt. Dann die Windel vorsichtig entfernen.
Bis bald und viele Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 05.09.2012
Antwort auf:
Schlafen lernen
Hallo,
mit 5 Wochen kannst Du noch gar nichts verderben und einen Zusammenhang von Schlafen und Essen begreifen so kleine Babys sicher noch nicht. Ich habe meinen Sohn fast ein Jahr einschlafgestillt bzw. Anfangs auch zum Schlafen getragen. Mir wurde auch oft gesagt, ich muss ihm das alleine Einschlafen "antrainieren", sonst wird er das nie lernen. Und heute (13 Monate) wird er mittags ins Bettchen gelegt und ist innerhalb von 5 Minuten ohne Gemecker eingeschlafen (Abends wird er immer noch zum Einschlafen gestillt) - und das kam ganz alleine mit ca. 1 Jahr ohne mein Zutun.
Probiere doch mal ein Tragetuch aus. So kann die Kleine schlafen und Du hast die Hände frei. Deine Hebamme kann Dir zeigen, wie Du das korrekt
bindest. Dein Baby braucht Deine Nähe, gib sie ihr. Und höre nicht auf andere, sondern auf Dein Bauchgefühl.
Was Du auch probieren kannst: im Liegen stillen bis die Kleine eingeschlafen ist, dann vorsichtig abdocken und aufstehen. Klappte bei uns super.
Alles Gute Dir und der kleinen Maus
von
MamaJonathan
am 05.09.2012, 21:11
Antwort auf:
Schlafen lernen
Vielen Dank für die Antwort. Man wird doch auch sehr von seiner Umwelt verunsichert, was das Thema angeht.
Dann kann ich mein Schätzchen ja auch weiterhin ohne schlechtes Gewissen in den Schlaf knuddeln :)
von
Kleene_Mutti
am 06.09.2012, 12:21