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ADHS

Thema: ADHS

Mein großer (wird in 2 Wochen 8 Jahre) geht aus verschiedenen Gründen auf eine Förderschule, er ging schon in einen Kleingruppenkindergarten vorher. Er hat bzw hatte große Sprachprobleme und kann nicht in großen Gruppen sein. Er ist total lieb und höflich und kein bischen agressiv oder so. Er muß sich nur ständig bewegen und redet in einer tour, vergisst alles und naja, alles was halt ADHS Kids haben. Wir haben uns lange davor gesträubt aber nun sind wir an dem unkt wo es nicht weiter geht. Er ist zu gut für die Förderschule, was ja super ist beim IQ Test hatte er einen Wert von 111. Nur kann er mit seiner Zappeligen art leider auf keine "Normale Schule" also müssen wir nun wohl doch auf Medikamente zugreifen. Ich habe so angst davor. Ich habe angst das ich mein Kind nicht mehr wieder erkenne und das er sich zusehr verändert.Meine 3 Jungs sind alle wild und ich kann da sehr gut mit um nur will ich ihm ja auch nicht im weg stehen wenn er einen besseren Schulabschluß machen kann. Jemand erfahrung mit sowas? Sein großer Stiefbruder (16 Jahre) bekommt seit Jahren Retalien und verträgt es ganz gut. Er hat auch ADHS, wie leider viele in der Familie meines Mannes!

von Ninaspünktchen am 08.03.2013, 12:50



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Habt Ihr auf ADHS testen lassen? Gruß

von Allison_Cameron am 08.03.2013, 13:56



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Ja, haben wir! Eindeutig ADHS

von Ninaspünktchen am 08.03.2013, 14:05



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Wenn die Dosis stimmt, wird sich Dein Kind nicht vom Wesen her verändern, davor brauchst Du keine Angst haben. Sitzt das Kind nur noch apathisch rum und starrt Löcher in die Wand dann ist es überdosiert. Die richtige Dosis muss halt rausgefunden werden, was manchmal gar nicht so einfach ist. Ritalin kann ein Segen für alle Beteiligten sein. Hab keine Angst, ich kenne einige Familie, die sich lange sträubten es aber dann doch versuchten und im Nachhinein sagen, sie hätten besser schon viel früher damit begonnen. LG

Mitglied inaktiv - 08.03.2013, 14:32



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Ich glaube trotzdem, dass die AP sich nicht sehr mit diesem Medikament beschäftigt hat, sonst wüsste sie ja sicher, wie man es richtig schreibt. Und bevor ich mich damit nicht einschlägig beschäftige, gebe ich sowas meinem Kind auch nicht! Gruß

von Allison_Cameron am 08.03.2013, 17:52



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Also, beschäftigt habe ich mich da schon sehr lange mit und entschuldige wenn ich es nicht richtig geschrieben habe. Wir sind mit Dorian seit er 2 ist in Behandlung haben sehr viele Test gemacht, viele verschiedene Ärzte besucht. Wir haben uns lange dagegen gewährt da ich vor diesen Medikamenten sehr viel bammel habe und mein Kind auf keinen Fall ruhig stellen möchte. Ich beschäftige meine Kinder sehr viel wir haben strenge TV Zeiten und einen komplett durchgeplanten Tagesablauf, weil Dorian sonst nicht zurecht kommt. Allerdings sind wir jetzt erst an dem Punkt wo wir uns leider mit den Medikamenten auseinander setzen müssen und ja, ich habe mich noch nicht mit allen Medikamenten auseinander gesetzt (und ich habe auch noch nicht gelernt wie sie alle geschrieben werden) aber dafür sind wir ja bei den Ärzten und die werden sicher mit uns zusammen das Richtige finden. Ich gebe meinem Kind sicher nicht einfach so solche Medikamente. Und es fällt mir unheimlich schwer. Ich wollte einfach nur Erfahrungen von anderen hören.

von Ninaspünktchen am 08.03.2013, 19:50



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Ich danke Dir! Wir werden uns jetzt mit dem Kinderarzt zusammen setzen und besprechen welches Medikament wir nehmen und dann ganz leicht anfangen. Ich hoffe so das es Ihm hilft. Er ist so ein tolles Kind und er hat eine ganz großartige Art. Ich möchte nur das Beste für Ihn

von Ninaspünktchen am 08.03.2013, 19:54



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Hallo, meine Erfahrung aus einer etwas anderen Richtung. Ich hatte einige Zeit einen Schüler, der ADS hat. Ich habe ihn kennen gelernt, als er noch keine Medikamente bekam. In der Zeit, in der ich bei ihm in der Klasse war, wurde er dann medikamentös eingestellt und es war eine Verbesserung um Welten. Sowohl für IHN als auch für seine Familie war dies eine große Erleichterung. Natürlich hatten sich die Eltern auch vorher intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt. Er hatte die Möglichkeit sich besser zu konzentrieren und seine Noten wurden sehr viel besser, auch konnte er sich im Klassengefüge besser eingliedern. Ich mache allen Eltern Mut diesen Schritt nach Überlegung und Beratung zu wagen, wenn es keine andere Lösung mehr gibt (und bei euch sieht es ja so aus). Ich denke auch, dass diese "Theorie" des Ruhigstellens weniger mit Wissen als mit Vorurteilen zu tun hat. Solange ihr als Eltern eurem Kind damit helfen wollt (was sich so heraus lese) und ihr es euch nicht nur "leichter" machen wollt, finde ich es einen gute und mutigen Schritt. Alles Gute.

von Biene88 am 08.03.2013, 20:33



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2 von meinen haben auch ADHS, so wie auch mein Mann. Du brauchst keine Angst zu haben. Wenn er sich irgendwie verändert ist die DOsis oder das Medikament nicht richtig, es ist manchmal ein längerer Weg bis die richtige EInstellung gefunden ist, aber dann ist es echt ein Segen. Beim Großen haben wir ein halbes Jahr gebraucht bis wir das richtige Medikament in der richtigen Einstellung hatten, war ein bisschen kniffelig und ich oft am verzweifeln, wenn er überdosiert ist, merkt man das eigentlich sofort. Beim mittleren haben wir von anfang an das richtige Medikament gehabt und haben langsam gesteigert, einmal wars zu hoch, am nächsten Tag wieder etwas weniger udn wir hatten die Dosis innerhalb von einer WOche. Es ist eine große Chance für deinen Sohn, gerae wenn er mit nem guten IQ von der Förderschule runter kann. Meiner hat 117 und sollte damit damals auch auf ne Förderschule, die Regelschule meinte er wäre unbeschulbar, da haben wir mit den Medis angefangen und er ist auf der Regelschule geblieben und nun auf dem Gymnasium. Dieser weg wäre ohne Medis nicht möglich. LG

von Luni2701 am 09.03.2013, 10:00



Antwort auf Beitrag von Luni2701

Darf in mal fragen, ich kenne mich damit leider nicht aus, können solche Medikamente Langzeitfolgen haben? Ich finde das ist auch eine wichtige Überlegung und vieleicht weiß jemand darüber Bescheid. Euch und eurem Sohn alles Gute und ich hoffe ihr findet den richtigen Weg.

von Sommerfee am 09.03.2013, 11:07



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Das war auch eine große Sorge von mir, was ist in 20 oder 30 Jahren??? Aber mir haben 3 Ärzte versichert das es Langzeitstudien gibt und das die heutigen Medikamente sorgfälltig geprüft sind und wir nix zu befürchten haben. Natürlich bleibt immer ein rest Risiko aber ich vertraue da mal den Ärzten.

von Ninaspünktchen am 09.03.2013, 11:45



Antwort auf Beitrag von Ninaspünktchen

Uns haben das die Ärzte auch versichert bei Sohnemann zwei. Zeigen konnte mir aber keiner der Ärzte diese angeblichen Studien. Wir haben die Medikamente verweigert und es war nicht leicht, aber er hat seinen Quali gut gemacht und macht seine Ausbildung prima. Bei Sohn vier kann ich sagen, dass wir es auch verweigert haben. Er war 5 Jahre auf einer Förderschule (erste Klasse wird dort in 2 Jahren gemacht) und ist im September auf die Mittelschule in die 5. Klasse gewechselt. Sowohl der Eintritt in die Förderschule als auch der Wechsel in die Mittelschule wurde auf Grund unseres Antrages bewilligt. Die Noten sind noch nicht so der Hit, aber die Tendenz geht nach besser und es besteht keine Gefahr, die Klasse nicht zu schaffen. Es ist nie eine leichte Entscheidung, die du da treffen musst, und du wirst dir nie 100 prozentig sicher sein , das Richtige zu tun, aber verlass dich auch auf deinen gesunden Mutterinstinkt und nicht nur auf die Ärzte. Alles Liebe Littlecreek

von Littlecreek am 11.03.2013, 12:50



Antwort auf Beitrag von Ninaspünktchen

...daß die Dauereinnahme eines derartigen Medikamentes ohne Nebenwirkungen oder Langzeitfolgen bzw. -schäden erfolgt?

von Andrea6 am 09.03.2013, 15:25



Antwort auf Beitrag von Andrea6

Nein, ich glaube nicht daran und ich wäre mit Medikamenten bei Kindern jeder Art, die dauerhaft eingenommen werden sollen, sehr sehr vorsichtig und ich würde mein Kind nicht ruhigstellen. Habe eine Freundin, deren Kind schwer ADHS hat und viel Stress gemacht hat und sie hat ihn keine Medikamente gegeben, obwohl jeder ihr dazu geraten hat.Er macht gerade sein Abi und ist einer der Besten.( war in der 1.u.2. Klasse auf Förderschule)

von Vanessa1704 am 09.03.2013, 15:42



Antwort auf Beitrag von Vanessa1704

Der Ritalinverbrauch ist seit "Marktreife" in unermeßliche Höhen geschnellt, von z.B. 34 kg im Jahr 1993 zu 1,8 Tonnen (!) 2011, also ca. 50x so viel.... Hier wurde eine Krankheit für ein Medikament gesucht, nicht umgekehrt...

von Andrea6 am 09.03.2013, 15:57



Antwort auf Beitrag von Andrea6

Bei Postings wie dieses von Dir geht mir echt die Hutschnur hoch. Offenbar hast du keine od. wenig Erfahrung mit Menschen (Erwachsene und Kinder) die an ADHS leiden und offenbar plapperst Du nur nach was Du gelesen und Dich überzeugt hat. Langzeitfolgen?!? Ja, es gibt Langzeitfolgen, nämlich vorallem positive und auch wenns negative geben sollte, hier stellt sich nämlich die Frage, was das grössere Übel ist. Ein unbehandelte ADHS kann sehr viel mehr Schaden anrichten als dieses Medikament auf lange Zeit es tun kann, mit Betonung auf kann. Ich kenne einige Erwachsene die das Medi als Kind dringend gebraucht hätten, viele zum Teil echt dramatische Probleme wären ihnen somit erspart geblieben. Wichtig finde ich vorallem, das Kinder viel Liebe bekommen, eine ganz normale, glückliche Kindheit verleben und solange wie nur möglich unbeschwert sein dürfen. Denn das macht sie stark für diese Gesellschaft. Ihren Weg gehen sie dann schon selber. Ein Kind von Therapie zu Therapie schleppen, ihn spüren lassen, dass es überall aneckt, dass es nervt und anstrengend ist, keine Freunde und Zeit zum spielen hat, das wünsche ich keinem Kind und bringt bestimmt mehr Probleme mit sich, als jeden Tag ein Medikament zu schlucken. Und ja, Kinder mit ADHS können überaus kräftezerrend sein!! Ritalin für ein ADHS'ler ist (bzw. kann sein) wie der Rollstuhl für einen Gehbehinderten, nämlich eine Stütze, ein tägliches Hilfsmittel!!!! Den würdest du doch auch nicht verweigern, oder? LG

Mitglied inaktiv - 10.03.2013, 08:04



Antwort auf Beitrag von Ninaspünktchen

Mein Großer (13) hat ADS. Es ist bei ihm nach vielen Tests, inklusive dem Doppelblindtest, festgestellt worden. Lange haben wir es bei ihm auch ohne Medis versucht, weil ich auch einfach nur bammel davor hatte. Er nimmt jetzt aber seit 5 Jahren Medikinet Retard und wir kommen damit super klar. Auf seine jetzige Dosis von 30mg sind wir pö a pö gekommen. Die Dosis wurde schrittweise erhöht bis wir das passende hatten. Seitdem klappt es bei ihm auch wieder super in der Schule und auch so ist er wesentlich annehmlicher. Zum Schluss als die Dosis zu niedrig war, hat es sich bei ihm leider in Agressionen geäußert was jetzt nahezu verschwunden ist. Aber was ich bei euch nicht verstehe das der IQ von eurem Sohn zu hoch sein soll für eine Förderschule, der von meinem Großen liegt auch bei 116 und das ist für die Förderschule kein Thema, sie schauen bei uns individuell auf das Kind was es braucht und nicht nach seiner Intelligenz. Unser Großer würde auch auf einer normalen Schule mit großen Klassen nicht klar kommen.

von Bemejusase am 09.03.2013, 23:00



Antwort auf Beitrag von Bemejusase

Danke für deinen Beitrag, es hilft mir wirklich zu lesen das es nicht nur uns so geht. Also die Schule meint das er irgendwann unterfordert wäre da die halt für 2 Schuljahre 3 Jahre zeit haben und den Schulstoff sehr langsam durchnehmen. Ich würde ihn auch gerne auf der Schule lassen, da er dort freunde hat und sich sehr wohl fühl und eine Klasse mit 7 Schülern und 2 Lehrern !!! Sie gehen Reiten und Schwimmen und er macht zwei mal die Woche beim Nachmittagsprogramm mit (Judo und Fußball) das würde ihn auf der Regelschule schon sehr fehlen! Ich lasse das jetzt alles erstmal auf uns zu kommen. Ich würde mit dem wechsel eh gerne noch nen Jahr warten, da er wenn er von der Förderschule wechselt automatisch eine Klasse weiter nach unten auf die Regelschule kommt. Das ist alles so schwierig was man da so alles entscheiden muß. Und was man sich auf dem weg alles für negative Sachen anhören muß. Erst den Sonderkindergarten, dann Förderschule und für alle die uns nicht kennen ist er das Dumme Kind das macht mich sehr traurig. Ach die negativen Kommentare zu den Medikamenten machen mich traurig und lassen mich als schlechte Mutter da stehen. Ich finde das macht es alles noch härter als es eh schon ist. Aber unsere Familie hat schon so viel durchgemacht, da schaffen wir das auch

von Ninaspünktchen am 10.03.2013, 07:46



Antwort auf Beitrag von Ninaspünktchen

Das kommt mir alles sehr bekannt vor, anfangs hab ich mir das auch immer sehr zu Herzen genommen. Aber mittlerweile steh ich dadrüber, denn die die meisst schlecht drüber reden haben das Problem nicht und haben immer gut reden. Was die Schule anbelangt würde ich ihn so lange da lassen wie er sich wohlfühlt, denn was bringt es wenn er auf eine andere Schule kommt und sich dort nicht wohlfühlt. Der Schuss könnte unter Umständen nach hinten los gehen, das er sich dann verweigert was ADS Kinder auch gerne machen wenn was nicht so läuft wie sie es gerne hätten. So jedenfalls meine Erfahrung.

von Bemejusase am 10.03.2013, 13:05