Ich habe nur 2, aber 3 Leasingkids am Wochenende und höre da schon, ob man denn allen gerecht werden könnte DAS LIEBLINGSKIND" Jede Mutter hat ein Lieblingskind. Sie kann nicht anders. Sie ist auch nur ein Mensch. Ich habe auch ein Lieblingskind. Das Kind, dem ich mich besonders nah fühle. Das, dem ich mich in einem dieser kostbaren Augenblicke zuwende, um es liebzuhaben, wie es kein anderer Mensch liebzuhaben versteht. Mein Liebling war das Kind, das zu krank war, um an seinem Geburtstag Eis zu essen, das, das an Weihnachten Masern hatte, und das, das nachts Beinschienen tragen mußte, weil es einwärtsgerichtete Füße hatte. Es war das mit dem Fieberschub mitten in der Nacht, das mit dem Asthmaanfall, das Kind in meinen Armen in der Notaufnahme. Mein Lieblingskind verbrachte Weihnachten fern von der Familie, saß nach dem Sport irgendwo auf Straße mit leerem Benzintank, hatte das Geld für sein Schulabzeichen verloren. Mein Lieblingskind war das, das beim Vorspielen auf dem Klavier in die falschen Tasten griff, beim Buchstabierwettbewerb Komitee falsch buchstabierte, mit dem Fußball in die falsche Richtung lief und dem das Fahrrad gestohlen wurde, weil es zu sorglos war. Mein Lieblingskind schlief über einem Hausaufsatz ein, den der Lehrer dann nie korrigierte, fiel fünfmal durch die Führerscheinprüfung und erklärte uns, es könne kaum noch erwarten, ausziehen zu können. Mein Lieblingskind war das, das ich bestrafte, weil es gelogen hatte, zur Schnecke machte, weil es unsensibel gegenüber den Gefühlen anderer war, und dem ich erklärte, daß es der Sargnagel der Familie war. Mein Lieblingskind knallte vor Frust mit Türen, weinte, wenn es glaubte, ich sähe es nicht, zog sich zurück und wollte nicht mit mir reden. Mein Lieblingskind brauchte ständig einen teuren Haarschnitt, hatte Haare, die sich nicht lockten, blieb am Samstagabend ohne Verabredung und hatte ein Auto, dessen Reperatur 600 Dollar kostete. Mein Lieblingskind redete dummes Zeug, das nicht mehr zu entschuldigen war. Es war egoistisch, unreif, launisch und ichbezogen. Es war verletzlich, einsam und wußte nicht, was es in dieser Welt anfangen sollte ... und trotzdem war es wunderbar. Dasjenige, das ich am meisten liebte, war das, dem ich zugeschaut habe, wie es kämpfte und - weil es sein Kampf war - nicht geholfen habe. Alle Mütter haben ein Lieblingskind. Es ist immer das, das einen, ganz gleich aus welchem Grund, im Moment am notwendigsten braucht - um sich festzuhalten, um einen anzuschreien, zu verletzen, um zu schmusen, zu schmeicheln, einem Vorwürfe zu machen, um bei einem abzuladen, seinen Gefühlen Luft zu machen, das einen vor allem dafür braucht, daß man da ist." ps: i love Erma Bombeck ;-) und abgetippt, nicht kopiert
Mitglied inaktiv - 23.02.2009, 13:23