Antwort auf diesen Beitrag
ich denke, dass du permanent das gefühl hast, es herrscht immer und überall chaos und du stehts "darunter". schon alleine dieser gedanke macht einen fertig und lähmt übelst.
was fehlt, sind ganz klare strukturen - für dich, für die arbeit im hh, für die kinder und auch für die (evtl.) mithilfe deines mannes.
ich kenne euch ja nicht, darum ein paar gedanken, die aufgrund meiner unkenntnis natürlich auch daneben sein können:
wenn dein mann einen vollzeitjob hat, ist er eigentlich mit arbeit und auch seiner mithilfe in der familie (von der er sich momentan komplett fernhält, wie ich lese) ausgelastet.
ist der bauernhof "erbteil"? müsst ihr den weitermachen? in diesem umfang? bringt es unterm strich wirklich was, das es wirtschaftlich ist oder ist es "nur hobby"? dann müsste man es als das hobby deines mannes einstufen in erster linie und es ist seine freizeit. das heißt dann aber noch lange nicht, dass er sich hinter "bauernhof" verstecken kann und sämtliche pflichten in der familie dir überlässt.
auch wenn es sozusagen ein sich rentierender 2.job ist, kann er nicht alle last auf dich schieben. "du wolltest vier kinder ..." - sorry, das geht schon mal gar nicht.
hinter diesem satz steckt für mich sehr deutlich, dass er eigentlich keinen bock hat, arbeit, verantwortung und erziehung in der familie zu übernehmen und sich sagt: ich hab meine arbeit, mach den bauernhof, da soll sie mal froh sein!
ist der bauernhof ein wirkliches sich rentierendes 2.einkommen (euer hof? der von den schwiegis?), dann würde ich mich schon fragen, ob sich das unterm strich auch lohnt. nicht nur in dem sinne von: da haben wir eier, fleisch und milch (das ist ja nicht außer acht zu lassen und super), sondern auch: was setze ich dafür aufs spiel?
habe ich überhaupt zeit für meine familie, investiere ich in die erziehung meiner kinder oder geht letztlich (in vielen jahren) alles den bach runter, weil meine frau alles machen musste und letztlich im burnout gelandet ist.
auch ehe-beziehung ist wichtig und ich kann mir nicht vorstellen, dass da momentan in punkto "nur wir zwei haben zeit füreinander - für gespräch, für einen spaziergang, mal ins kino gehen" - gut durch stillkind vorübergehend nicht so einfach - viel los ist.
denke eher, dein mann hat "gute" argumente, sich hinter seiner ganzen arbeit zu verkriechen und sich damit auch zu entschuldigen.
es wäre vielleicht gut, alles auch mal schriftlich festzuhalten - was bringt der bauernhof wirklich, wieviel zeit geht drauf, was bleibt dadurch alles auf der strecke ... und so eine gegenüberstellung zu machen.
wenn es "erbe" ist und eure familie dadurch aber den bach runter geht, dann wüsste ich, was ich als erstes tun würde! prioritäten sind wichtig. sind die kinder mal groß und es ist wieder mehr zeit für tiere, dann kann man das immer noch wieder ausbauen.
hier ist klärendes gespräch angesagt. und zwar in form von: ich finde ..., ich möchte ..., mir geht es so dabei ... und bitte nicht: du hast doch nicht, warum machst du nicht ... usw. - da machen männers eh gleich dicht.
er muss dir endlich zuhören, wie es dir geht, was dich bewegt, was dir alles über den kopf wächst usw.
und mit solchen argumenten: du bist doch aber den ganzen tag zu hause usw. ... braucht er wirklich nicht zu kommen.
vielleicht wäre mal ein experiment angesagt: du bist einfach mal einen ganzen samstag nicht da (mit stillkind?) und er darf mal komplett alles wuppen. manchmal hilft so etwas zur einsicht. und essen vorkochen tust du auch nicht, da muss er dann mal durch. incl. hausputz, aufräumen usw.
mein mann ist selbstständig, wir haben auch ehrenamtlich sehr viel arbeit und trotzdem putzen wir samstags alle. jeder hat seinen bereich und es wird geputzt. er sagt auch: wenn ich kein vorbild bin, wie kann ich das dann von den kindern verlangen?
oder abends wenn ich z. b. die kleinen ins bett schaffe, dann räumt er die küche auf.
deine kinder sind aber alt genug, um im hh mit anzufassen!
1. arbeitsplan machen. ich hatte zu dieser zeit (also als sie kleiner waren) eine punkteliste und die musste in einer woche gefüllt werden. dann gab es noch zusatzpunkte, dafür gabs 20 cent taschengeld.
das system haben wir dann wieder abgeschafft, weil meine großen dann teilweise selber ihre "arbeitspunkte" ausgemalt haben oder behaupteten, etwas gemacht zu haben ... und ich konnte bei fünf kindern nicht alles immer prüfen.
jedenfalls war es so, dass je nach alter eben bestimmte punkteanzahl zu füllen war.
arbeiten gibts genug, die auch die kleinen schon können (teilweise mit hilfe)
tischdecken und abräumen, beim kochen gemüse schnippeln helfen, spüler ausräumen - kann man mit 7 komplett selbst! geschirr räume ich dann bei den kleineren noch weg, da wir viel "oben" in hängeschränken haben, aber es steht schon mal vorsortiert auf der arbeitsfläche,
staubsaugen kann man mit sieben auch und in dem alter müssen sie ihr zimmer selber putzen (mit mehr oder weniger erfolg, aber dann wirds eben nochmal gemacht)
wäsche von der maschine in den trockner schmeißen - oder beim aufhängen zureichen, staubwischen, aufkehren, müll rausbringen, leergut in den keller schaffen, blumen (mit) gießen, altpapier rausbringen, treppengeländer abwischen, betten beziehen (und wenns am anfang das zuknöpfen der bezüge ist, da die betten ja recht groß sind - meine 9jährige machte das inzwischen aber schon lange alleine)
geschirr von "zwischendurch" in den spüler oder zumindest in die küche schaffen ..., schuhe, jacken aufhängen, papierkörbe leeren, spielzeug aufräumen ... und es gibt nicht 100 spielsachen auf einmal. wenn jetzt ein spiel gemacht wird, dann wird das wieder aufgeräumt, bevor das nächste dran ist. ok - duplo, playmo und littlest pet shop, little people spielt meine kleine auch "durcheinander", aber wenn das nach tagen mal wieder beendet wird, dann kommt alles auch wieder dahin, wo es hingehört. meistens jedenfalls. ... vorgestern suchte ich auch eine bestimmte kleine puppe, dabei entdeckte ich in den schüben mit spielsachen im wohnzimmer auch div. teile, die mit sicherheit in die kinderzimmer gehören .. das fliegt dann bei mir in einen (popcorn)eimer und sie darf es dann oben aufräumen.
ab und zu richte ich mal paar bücher im regal aus oder sortiere mal wieder einen schub durch, aber das hält sich sehr in grenzen.
solche vielen kleinen handgriffe müssen die kinder lernen zu tun. sonst erzieht ihr euch kleine tyrannen heran, die spätestens im teenie-alter im chaos ihres zimmers versinken und keinen plan haben, wie sie das in griff bekommen.
keine lust zum aufräumen? na und? ich hab auch manchmal keine lust! das müssen sie dringend in dem alter lernen und ihr müsst da konsequent durchgreifen.
ich räume ihnen auch nicht ständig "liegengebliebenes" hinterher. alles, was sich bei mir so ansammelt, aber in die kinderzimmer gehört, fliegt auf die treppe nach oben und sie haben das mitzunehmen.
vor vielen jahren hatte ich mehrfach angekündigt, dass die damals drei oder vier kinder ihren ganzen krempel aus wohnzimmer und wintergarten zu räumen haben. schulzeug, mappen, blöcke, malzeug, noten, klamotten ... irgendwie wurde es immer mehr. nach mehrmaliger ankündigung und nichtausführung habe ich ALLES genommen und in hohem bogen in den garten auf die wiese geschmissen. schön sind die blätter geflogen ... als sie dann kamen und ihr zeug suchten, sagte ich nur: da ... draußen ... bitteschön.
das hat gewirkt und ist nie wieder vorgekommen.
schmutzwäsche räume ich ausschließlich meine eigene weg. die kinder wissen, wo die tonnen stehen und ich erwarte, dass die sachen da landen.
vor dem schlafengehen, vor dem fernsehen ... wird aufgeräumt. und wenns dann eben zu lange dauert, weil man eben zuviel nicht aufgeräumt hat, dann gibts eben keinen gutenachtgeschichte mehr oder sonstige privilegien.
fernsehen? erst wenn die arbeit erledigt ist.
je nach alter und chaosgröße helfen DIE ELTERN mit - wenn z. b. zuviel verschiedenes durcheinander liegt, dann können die kinder keinen durchblick mehr haben. dann hab ich mich eben dazugesetzt: hier, in den papierkorb, das: in den stiftebecher, dreckwäsche: ab ins bad schaffen .. usw. stück für stück.
und mit der zeit müssen sie das lernen.
in den kinderzimmer komplett aufgeräumt habe ich schon seit jahren nicht mehr - da es nicht nötig ist. die großen haben es eingetrichtert bekommen und es automatisch auf die kleineren weitergegeben.
meine 9jährige ist so ein bisschen der chaotisch-künstlerische typ, wenn sie bastelt, dann siehts vermutlich ähnlich aus wie bei picasso im atelier ... und ein gewisses chaos darf auch unter der woche sein, aber samstags beim putzen ist das bitteschön aufgeräumt.
ganz wichtig ist natürlich, dass die sachen so verstaut sind, dass die kinder den überblick haben, wo was hingehört und es auch selbst aufräumen können. eine legobox im hohen aufsatzschrank, ein schrank mit nur fächern ohne boxen .. ist für kleinkram aufräumen einfach nicht geeignet. die richtigen voraussetzungen muss man den kindern geben (weiß ja nicht, wie das bei euch diesbezüglich eingerichtet ist)
einkaufen: war ich vielleicht zwei- oder dreimal mit allen kindern, ansonsten hatte ich, falls vorhanden - stillkind dabei und/oder 1 oder max. 2 kinder. das habe ich mir immer so eingerichtet, dass mein mann zu hause war. ging das nicht, gab es sehr klare ansagen betr. verhalten. es gibt grundsätzlich keine generve und gebettel von wegen: mama, kaufst du mir .... man kann fragen und wenn mama entschieden hat - auch wenn "nein" die antwort war, dann ist ruhe.
bis auf einmal hatte ich nie ein kind, welches irgendwelche tobsuchtanfälle in irgendeinem geschäft hatte.
mein großer hat das mal im spielwarenladen probiert ... da habe ich ihn mir über die schulter geworfen (er war 2 oder 3) und bin mit dem brüllenden, strampelnden kind durch die stadt zum auto, ab in den kindersitz und erledigt war der fall. da konnte er toben und brüllen ... ende der debatte.
hat er auch nie wieder gemacht.
das stillkind habe ich eigentlich immer vorher abgefülltert - also mittag gegen 11, dann gings zum mittagsschlaf und dann essen erst die anderen.
wenn das mal nicht so war (arztbesuch oder was auch immer, es kommt ja mal was dazwischen), dann musste es eben parallel laufen, aber wirklich entspannt ist das nicht.
ja und es ist auch chon vorgekommen, dass ich ein kind habe mal brüllen lassen ... mein großer war so ein spezi - nimmersatt schon immer gewesen, aber es gab momente, da hat er nur gebrüllt und alles, was man so checkt, hatte ich getan - keinen hunger, keine blähungen, nicht müde, nicht nass, kuscheleinheiten halfen nicht und er brüllte und brüllte. irgendwann ist man am ende seiner kräfte als mutter.
ich habe ihn in sein bett gelegt, habe mir kopfhörer aufgesetzt und so laut die musik gemacht, dass ich ihn nicht mehr höre. nach 10 oder 20 min gings mir besser und ich konnte auch das gebrüll wieder ertragen.
oder ich bin auch schon vor die tür gegangen und hab erstmal 10 min ruhe getankt.
was nützt eine völlig verbrauchte mutter? nix. also dann muss das kind eben mal warten. nein, das ist nicht egoistisch, sondern selbstschutz.
wenn also mein kind am tisch permanent (ohne grund, da bereits gegessen) quengeln und nerven würde, könnte es durchaus sein, dass ich es für die 10 min während des essens mal in einen anderen raum verfrachte ... zum wohl der restlichen familie. auch er muss lernen, dass er nicht immer im mittelpunkt steht. und wenn satt, trocken, zufrieden, dann muss er lernen "mit sich selbst" mal auszukommen.
nicht alles auf kosten der mama! auch nachts ... ich hab sie meist auch im bett gleich gestillt und bin sehr schnell wieder eingeschlafen, während baby noch weitertrank. und wenn es wieder was wollte, hat es eben wieder "angedockt". nur bei meinen ersten beiden habe ich irgendwie nicht gerafft, wie man im liegen stillen kann, da hab ich mich nachts immer in die wohnstube gequält. das war ätzend.
ansonsten - also nach dem abstillen - steht auch mein mann auf, wenn ein kind schreit. nuckel verloren, flasche nicht gefunden (bei meinem großen standen immer 4 oder 5 flaschen zwischen den gitterstäben für die nacht ... er hat wahnsinnig viel getrunken als baby), mal ne windel wechseln - da ist auch er gefragt, auch wenn er morgens rausmuss. ich muss auch morgens raus und möchte mal etwas "mehr" schlafen.
wenn ich total erschöpft war, habe ich auch mittagsschlaf gemacht (oder tu es heute noch ab und zu) - wenn baby schläft (und das 3järhige auch?), dann können sich die großen durchaus mal eine stunde in ihrem zimmer leise beschäftigen. und zum donnerwetternochmal, nein die mama wird jetzt nicht gestört ... aber da haben selbst meine großen permanent das talent dafür! kaum haste dich hingelegt und bist grad am abnicken: mutti, ich brauch ne unterschrift, mutti dies, mutti das .. immer im abstand von fünf minuten. boah, echt - meine sind zwischen 5 und 16, aber dafür fehlt immer wieder das verständnis. all diese dinge kann man nachher klären!
joghurt holen weil das essen nicht passt? never. es gibt das, was da ist (oder falls vorhanden noch reste vom vortag als auswahl) und ende. der einen will jetzt einen joghurt, der andere will ne semmel. nö. wo sind wir denn hier? es gibt das, was gekocht wurde. und: wenn gemüse oder so nicht gemocht wird (so dieses grundsätzliche "ich mag nicht"), dann wird wenigstens ein kleines stückchen probiert. ein stück möhre, eine erbse ... unser gehirn lernt geschmack akzeptieren, wenn immer wieder probiert wird (den effekt kenne wir ja, wenn wir kaffee trinken "lernen")
getränke kippen um - wenn du das schon kennst, dann kommt eben nur ein schluck in den becher! dann brauchst du nicht soviel aufwischen. und wenn du weißt, dass es eigentlich immer vorkommt, dann würde ich 1. mal! essen ohne dass es zwischendurch zu trinken gibt (sie könnten ja gerne etwas haben, aber wenn sie sich nicht benehmen können, dann tut es dir wirklich leid, dann geht das erst hinterher) und 2. die küchenrolle immer parat haben.
wenn man es mit humor betrachtet, kann man auch mal ganz fix die teller beiseite schieben und mit dem umgekippten ein paar "bilder" auf den tisch malen. macht spaß und entspannt die situation unheimlich. danach wischt man es wieder weg.
ich vermute aber, dass du eh schon beim thema "gemeinsam essen" unter strom stehst (wer weiß, was jetzt alles wieder passiert) und diese unruhe, dieser stress überträgt sich automatisch auf die kinder. dann ist chaos eh vorprogrammiert.
betr. durcheinanderreden ... da hilft wunderbar ein "erzählstein" - nur wer den hat, der darf reden und alle anderen halten (donnerwetternochmal) ihren mund. auch papa und mama. muss man ja nicht jahrelang machen, hilft aber sehr.
wer rumbrüllt, zofft, sich vollmotzt oder überhaupt permanent übers essen motzt usw. darf nach der zweiten ermahnung den tisch verlassen - endgültig und ohne essen. erst zur nächsten mahlzeit gibs wieder was. dann ist eben mal "hungern" angesagt. na und?
bei den kleineren (also 2, 3, 4 jahre) haben wir es immer so gemacht, dass sie dann erstmal eine auszeit hatten - auf der treppe, im bad (das ist direkt neben dem küchentisch bei uns), wenn rumbrüllen oder so angesagt war. das war sehr wirkungsvoll und meist dauerte es keine 2 min. bis es wieder klappte.
sehr wichtig bei ALLEM - ihr müsst euch EINIG sein. kann nicht sein, dass du was durchziehst und dein mann eher sagt: naja, was solls, lass sie doch ... usw. - allein diese unausgesprochene haltung genügt, um den kindern eure unsicherheit und uneinigkeit zu vermitteln.
und werden pflichten nicht erledigt, verhaltensregeln nicht eingehalten, dann müssen eben leider privilegien gekürzt werden. tut mir leid, der ausflug/das fernsehen/das spiel/der besuch .... muss leider gestrichen werden, da ihr eure zimmer noch nicht aufgeräumt habt usw.
nicht dass man fernsehen als belohnung einsetzt (sollte man vermeiden, da es dann erstrecht als begehrenswert angesehen wird), aber wer seine pflichten nicht erledigt, kann nun mal kein fernsehen, weil er ja die zeit erstmal noch für die pflichterledigung braucht.
schulbrot schmieren - kann deine lütte selbst! meine 9jährige macht sich das beim abendbrot und meine großen kümmern sich morgens komplett alleine. ich weiß nicht, vor viel jahren ich das letzte schulbrort geschmiert hab, ich glaub höchstens bei meinen großen damals am anfang.
was auch sehr hilfreich ist, ist ein putzplan und sich nicht verrückt machen lassen von den sachen, die eben noch nicht fertig sind. mit einem kind, ner kleinen wohnung und alle sind tagsüber außer haus, da ist man vermutlich mit seinem haushalt irgendwann auch mal "fertig", aber mir selbst ist das noch nie passiert. haushalt/hausarbeit fällt immer an und man ist nie wirklich "fertig", dass man sagen könnte: jetzt liegt kein staubkrümel mehr, keine flickwäsche liegt rum, alles ist perfekt und aufgeräumt ... diesen zustand kenne ich nicht.
was sehr hilfreich ist, ist ein hausarbeitsplan, so hat man struktur und überblick
ich hab so kleine Karteikärtchen, auf jedem Kärtchen steht eine Arbeit. Links die Arbeit und rechts die Häufigkeit.
Also z. B. Bettwäsche wechseln 4 Wo
Blumen gießen 3 Tage
alles was es im HH so geben kann, auch die Arbeiten, die man nur selten macht, wie Froster abtauen, Fenster putzen, Post schreiben, Geb.vorbereiten, Geschenke einpacken, Einkaufsbummel, Ausflug vorbereiten ... - bei diesen habe ich dann keine Häufigkeit draufgeschrieben
Dazu habe ich mir aus Pappe noch 28 ebenso große Kärtchen geschnitten, allerdings oben mit jeweils nem Reiterlein dran - für 7 Tage x 4 Wochen.
Montag ist das Reiterlein ganz links, Dienstag daneben usw. bis Sonntag ganz rechts.
Nun stecke ich mir ca. 1 x pro Woche sämtliche Arbeiten in die entsprechenden Tage und auch so verteilt, dass es nicht zuviel wird. Also solche kleinen "nebenher-Putzarbeiten" wie Mikrowelle putzen, Fliesen in der Küche abwischen oder so - was ich so neben der Kocherei erledige, das packe ich dann nicht alles auf einen Tag. Sondern z. B. diesen Do die Mikrowelle, nächsten Do die Fliesen usw.
Auch solche Arbeiten wie Spüler ausräumen (was meine Kinder machen) oder Betten machen (also solchen Pups-Kleinkram) schreibe ich auf, weil mir das hilft, die Sachen nicht zu vergessen und es ein positives Gefühl auslöst, wenn ich das jeweilige Kärtchen dann in den nächsten Tag/Woche/Monat - je nach Häufigkeit - stecken kann.
Ich hatte es ne Weile nicht mehr benutzt, weil mit der Zeit ja die Routine kommt, hab aber festgestellt, dass ich doch Kleinkram-Arbeiten immer wieder vergesse und sie dann noch fix dazwischenschiebe, wenn ich eh schon Stress hab (so nach dem Motto: ach naja, das machste jetzt auch noch). Aber das bringt nur noch mehr Stress.
Meine Freundin schenkte mir mal das Buch: Besser einfach - einfach besser von Bianca Bleier und nach diesem hab ich auch meinen HH besser organisiert und mir diese Kärtchen gemacht. Sie schreibt da auch, dass man als Hausfrau eine andere Sicht für seinen HH bekommen muss. Nicht diese: ach ich bin ja nur Hausfrau, sondern: ich bin der Chef von einem kleinen Unternehmen und ich will, dass das gut läuft. Also muss ich mir das auch so org., dass es läuft.
Und das hat mich schon zum Nachdenken gebracht und wenn ich dann meine Hausarbeiten durchziehe, dann bin ich auch stolz auf mich selbst, dass ich das alles auf der Reihe hab.
Was auch hilfreich und zeitsparend ist: Essen vorkochen. Also koch ich z. B. Tomatensoße für die Nudeln, wird gleich ein großer Pott gekocht und portionsweise eingefroren.
Oder ich koche Fleischklößchen im Kohlrabibett, Hackfleischbällchen "Jägerart" - mit Tomatensoße, Paprika, Champignons ... solche Sachen lassen sich gut in großen Mengen kochen.
Auch Fleischgerichte bereite ich viel bereits im Voraus - z. B. wenn ich auf dem Bauerhof einkaufen gehe (zwischen September und Mai einmal im Monat), dann werden eben gleich 28 Rouladen gemacht, Rinderbraten, Schweinebraten, Gulasch .. alles in größerer Zahl. Macht zwar erstmal mehr Arbeit, aber unterm Strich hat man Zeit eingespart und auch immer was "parat", falls man aufgrund div. Zwischenfälle morgens mal nicht kochen kann.
Außerdem brauchst du dringend (kleine) Auszeiten für dich - nicht nur abends, die fünf Minuten vor dem auf-dem-Sofa-einpennen ... sonst brennst du aus! Wenn du nur routierst, weil überall die Berge an Arbeit liegen, werden die Berge auch nicht weniger (kaum hat mein eins weg, türmt sich der nächste Berg), sondern du wirst nur unzufriedener und vor allem kraftloser. Das geht gar nicht und auf Dauer ist es "tötlich".
Man braucht einfach - wenigstens kurze - Pausen zum Luftholen! Und wenn es die fünf Minuten Buch lesen auf dem Klo sind ... (ich habe schon Berge Bücher im Laufe der Jahre auf dem Klo gelesen).
Was nützt du deiner Familie, wenn du irgendwann ausgebrannt nicht mehr aufstehen kannst, weil sich Depris einstellen und du dann erst sagst: ich kann nicht mehr. Dann ist es zu spät. Und das sollte dein Mann auch sehr dringend einsehen!
Außerdem würde ich mal mit meiner vertrauten Ärztin reden - wenn du ihr beschreibst, wie du draufbist momentan, dann gibt es auch hier die Möglichkeit, dass sie dir mal für 2 Wochen oder so ne Haushaltshilfe verschreibt (steht jeder Mutter mit Kind(ern) unter 12 Jahren zu, wenn sie ihre Kinder nicht mehr selbst versorgen kann und das wird in Kürze bei dir eintreten, wenn du so weitermachst), dass sie dir Massagen/Packungen aufschreibt, um für deinen Rücken mal was gutes zu tun, dass du eine Mutter-Kind-Kur beantragst - je nachdem mit wievielen Kindern, das ist dir überlassen bzw. sagt da die KK auch was dazu .. wenn man nicht alle Kinder mitnehmen darf, dann bekommt man für die Zeit auch eine HH.
Diese HH kann durchaus auch dein Mann sein, er beantragt unbezahlten Urlaub und bekommt seinen Verdienstausfall (in Höhe des Krankengeldes? hab ich jetzt mal gelesen, früher wars voller Verdienstausfall) von der KK erstattet.
Oder ne gute Freundin, die keine Bezüge hat (sonst wirds von ALG 1, 2 oder so wieder abgezogen), oder ne "fremde" Person, die die KK schickt.
Aber alles immer noch besser, als wenn du irgendwann/in Kürze auf dem Zahnfleisch kriechst.
Und denke dran: auch du bist ein Mensch, der seine Rechte hat und als Mutter muss man nicht nur noch für andere dasein!
Mitglied inaktiv - 03.10.2010, 12:34