Thema:
Hab Zusage für Ausbildungsplatz abgelehnt
Hallo,
ich bin ja eigentlich gelernte Speditionskauffrau, jetzt seit 9 Jahren zuhause.
Wir haben 4 Kinder (8,7, bald 5 und 1 Jahr alt).
Um wieder beruflich Fuß zu fassen, entschied ich mich nach 2 Praktikas im Mobilen Betreuungsdienst und in einem Pflegeheim, den Beruf der Altenpflegerin zu erlernen. Am Samstag kam nun auch die Zusage der Schule, aber ich habe bereits letzte Woche für mich entschieden, dass ich keinen Vertrag unterzeichnen werde.
Mein Mann ist momentan wieder so stark eingespannt auf der Arbeit (Urlaubszeit), dass ich mich frage, wie das dann mitunter alles werden soll, wenn ich in der Ausbildung bin. Ich kenne meinen Mann und wenn er dann nicht Feierabend machen kann, um die Kinder pünktlich abzuholen, ruft er bei meiner Mutter an oder meiner Tante. Das würde sicherlich des öfteren der Fall sein und das möchte ich nicht. Sie sollen nicht von A nach B geschoben werden, nur damit sie betreut sind. Hinzu kommt, dass meine Mutti Ende letzten Jahres schwer krank geworden ist und auch sie mit Wiederaufnahme der Arbeit einen Gang kürzer treten wird und es auch unbedingt soll. Außerdem möchte ich es unbedingt vermeiden, dass meine Kinder in den Hort gehen müssen.
Wenn ich die Ausbildung mache, habe ich für nichts mehr Zeit.
Die Ausbildung würde ich auf dem Rücken meiner Kinder austragen und ich möchte nicht den Grundstein legen für irgendwelche Probleme, die sie dann plötzlich in der Schule bekommen, weil ich keine Zeit und Nerven mehr habe.
Die Kinder werden soo schnell groß- und es wäre doch echt schade, wenn ich das Gefühl hätte, ich hätte mit ihnen etwas versäumt.
Irgendwie hab ich ne Zeit lang immer gedacht, Du musst jetzt was tun und arbeiten gehen. Kannst nicht "nur" zuhause sein. Und auch die Kohle ist manchmal knapp, aber wenn ich es mir recht überlege das macht garnichts, denn jetzt sind unsere Kinder klein- und wir haben sie bekommen, um sie aufwachsen zu sehen und sie zu begleiten- mit all den Freuden und ihren großen und kleinen Sorgen.
Auch wenn mir die Arbeit mit den Alten sehr viel Freude bereitet, ist es noch der falsche Zeitpunkt. Ich bin noch ein junges Ding und wer weiß, was noch so kommt.
Da es für mich optimal ist, immer vor Ort zu sein, ist der Gedanke ins Spiel gekommen, über ein paar Jahre Tagesmutter zu sein.
Wir haben hier ein Paradies und ein paar Tiere. Warum nicht?!?
Ich arbeite und kann zuhause sein, solange mich meine Kinder noch so brauchen wie jetzt.
LG Steffi
von
Jordis
am 18.06.2012, 10:12
Na, wenn es finanziell hinkommt, das Jüngste noch so klein ist und du dich so wohlfühlst, ist das doch gut. Manchmal muss man eine Möglichkeit erst so konkret werden lassen, bevor man weiß, man will sie gar nicht wahrnehmen.
Lg
Fredda
Mitglied inaktiv - 18.06.2012, 10:44
hallo
ich kann dich sehr gut verstehen, mir gehts ähnlich....
ich bin gelernter altenpfleger, jedoch seit fast 12 jahren in elternzeit ( meine kleinen kinder sind 11, 9, 6 , 4 und 2 und die großen 19 und 21 ).... anfangs hab ich noch auf honorrarbasis gearbeitet , aber da mein mann beruflich sehr angespannt ist ging das irgendwann nicht mehr... worüber ich nicht böse bin, hab ja hier genug zu tun...
leider kommt ein großteil der gesellschaft damit nicht klar, weil das familienmodell wohl fast ausgestorben ist... wir sind finanziell unabhängig, kommen also gut klar ... doch heutzutage hat leider die arbeit, die man bezahlt bekommt einen höheren stellenwert.... was man zu hause und für die familie leistet zählt nicht, und wird auch nicht als arbeit anerkannt... ich hab da sogar schon nicht schöne bemerkungen aus der weitläufigeren verwandschaft bekommen...das tut manchmal ganz schön weh...
dabei ist es gerade als altenpfleger zeitlich sehr schlecht möglich großfamilie und arbeit unter einen hut zu bringen... auch sind mir meine kinder wichtiger .... irgendwann wird auch wieder die zeit kommen, wo man etwas dazu verdient, doch ob das nun als pfleger ist sei mal dahingestellt...
ich finde den druck sehr schädlich, mir geht es dadurch phasenweise sehr schlecht, ich bekomme ein schlechtes gewissen und fühle mich minderwertig... zum glück baut mich mein mann dann immer wieder auf , denn er schätzt meine arbeit .... die oft viel zeit in anspruch nimmt...
ich betreu meine enkel tagsüber, hab meinen zweijährigen noch daheim, 2 mal die woche logo mit meinem schwerhörigen sohn (von akustiker, phoniatrie und normalen arztbesuchen mal abgesehen..)... 2 mal die woche tochter zum sport bringen, meine eltern mit versorgen... meine eltern brauchen hilfe beim arztbesuch, op`s stehen an und der einkauf muß gemacht werden... und und und...halt großfamilie...
lg annett
von
hubsl
am 18.06.2012, 10:54
War dir das alles so nicht klar, BEVOR du dich um den Ausbildungsplatz beworben hast? Ich würde mich jetzt beim Arbeitgeber entschuldigen.
LG
Mitglied inaktiv - 18.06.2012, 10:55
Antwort auf diesen Beitrag
??????
Sicherlich wird sie ihr Bedauern im Ablehnungsschreiben ausgedrückt haben.
Und nein, nicht immer ist einem alles klar, bevor man den ersten Schritt getan hat.
Mitglied inaktiv - 18.06.2012, 10:56
Hallo Jordis,
och wie schade. Ich habe Deine Posts schon häufiger gelesen, dass Du planst, die Ausbildung trotz der 4 Mäuse zu machen und habe Dich so bewundert! Ich selber bin gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte und auch schon lange nicht mehr erfüllt in meinem Beruf (hab zwischen den Kindern immer wieder mal gearbeitet) und auch ich wollte/will in die Pflege gehen. Ich habe auch lange hin- und her überlegt, aber leider gibt es hier derzeit auch keine Teilzeitausbildung (gibt es aber ja grundsätzlich!) und Vollzeit traue ich es mir derzeit auch noch nicht zu. Wir haben nämlich auch 4 Kinder im Alter zwischen 2,5 und 12,5 Jahren, mein Mann arbeitet im Außendienst, ist häufiger über Nacht weg und die Familie nur selten greifbar. Ich werde aber nun ab September einen Pflegediensthelferkurs bei den Maltesern machen, denn auch als Schwesternhelferin bzw. Pflegediensthelfer kann man ja bereits in der Branche arbeiten. Der Verdienst ist natürlich etwas geringer als der einer examinierten Kraft, aber für den Übergang ist das doch eine schöne Lösung, denke ich. Die Ausbildung plane ich dann gegebenenfalls nachzumachen, wenn die Kinder etwas größer sind...
Wenn Du Dich austauschen magst, darfst Du mir gern eine PN schicken!
LG, Sonja
von
Sonja
am 18.06.2012, 15:38
Du selber musst dich dabei wohl fühlen. Kein anderer wird und kann das für dich entscheiden.
Ich habe mich FÜR eine TZ-Ausbildung entschieden. Den Schritt habe ich bisher nie bereut. Und nun bin ich fast fertig - letzte Prüfung nächste Woche.
Vielleicht wäre TZ auch alternativ für dich?
von
Bengelengelmama
am 18.06.2012, 16:06
Wie kommt man denn an eine TZ Ausbildung?
von
estelle03
am 18.06.2012, 16:09
... gefördert vom Arbeitsamt im Rahmen des TEP-Programmes für allein erziehende Mütter. Trifft beides hier auf mich z. B. nicht zu...
LG
von
Sonja
am 18.06.2012, 16:35
vom Arbeitsamt gibts da wenig bzw. keine Hilfe. War bei mir zumindest so.
Ich war in dem Betrieb bereits auf 400€ beschäftigt, und sollte auf TZ anfangen. Nachdem ich von unzähligen Betrieben eine Absage erhielt, habe ich bei meinem Chef angefragt und er hat es mir, zum Glück, ermöglicht. Aber auch ihn musste ich erst mal aufklären, was das eigentlich ist, er kannte das bis dato nicht.
Leider kennen viel zu wenige Firmen die Form der TZ-Ausbildung, deshalb bekommt man bei Anfrage sofort eine Abfuhr. Der AG hat aber eigentlich keine Nachteile dadurch, eher Vorteile, denn er zahlt ja nur so viel Ausbildungsvergütung, wie der TZ-Azubi arbeitet. In meinem Fall eben 75%.
Ich habe auch ganz normal die BS besucht.
Was im Beitrag unten erwähnt wurde ist vollkommener Quatsch. Man kann praktisch in jedem Beruf eine TZ-Ausbildung machen, es muss nur ein AG gefunden werden der das mitmacht.
Zudem habe ich noch 1/2 Jahr Lehrzeitverkürzung von vornherein genehmigt bekommen (aufgrund des Alters - damals 31), und da es mir nicht schnell genug ging, habe ich noch eine vorzeitige Zulassung zur Prüfung beantrag (geht bei einem Notendurchschnitt von min. 2,5 im Zeugnis)
Also habe ich letztendlich knapp 2 anstatt 3 Jahre gelernt, und bin ab nächste Woche Einzelhandelskauffrau.
Achja, alleinerziehend war ich damals auch nicht, sondern verheiratet mit 3 Kindern.
Wenn du mehr wissen möchtest, kannst mir gern eine PN schicken.
von
Bengelengelmama
am 18.06.2012, 21:14
man kann in beinahe jedem Beruf eine TZ Ausbildung machen und muss auch nicht AE sein....
von
Bengelengelmama
am 18.06.2012, 21:15
Ich habe wirklich überlegt, ob ich mich auf diese Schiene von Posting hinablassen und noch etwas erwidern soll, aber ich möchte mir nicht vorwerfen lassen, "Blödsinn" zu erzählen. Von der Bezirksregierung ist mir mitgeteilt worden, dass die hiesigen Fachseminare für Altenpflege die Altenpflegeausbildung derzeit nicht in Teilzeit anbieten. Ich schrieb bereits, dass GRUNDSÄTZLICH die Möglichkeit besteht, HIER geht es derzeit definitiv NICHT, nur für alleinerziehende Mütter im Rahmen des TEP-Programmes. Ich weiß also schon, wovon ich rede...
Gruß
von
Sonja
am 19.06.2012, 21:04
... bei Berufen im kaufmännischen Bereich, zu deren Erlernung die ganz gewöhnlichen Berufsschulen besucht werden, ist es tatsächlich kein Problem. Für die Altenpflegeausbildung muss man sich jedoch an die Fachseminare für Altenpflege wenden, da ist das nicht ganz so einfach. Und Ü30 bin ich nun auch schon eine Weile... ;-)
von
Sonja
am 19.06.2012, 21:06
...hätte ich auch keine ausbildung angefangen- erst recht nicht wenn der mann nicht mitzieht.
ich selbst habe ende august meine letzte prüfung als altenpflegehelferin, die ausbildung dauert ein jahr in vollzeit.
unsere kinder sind 22,20,20,19,15,13,11 und 6 jahre alt, mein mann arbeitet auch im schichtdienst, wir arbeiten entgegengesetzt.
wenn ich mit der ausbildung fertig bin werde ich aber nur eine halbe stelle antreten.
vg,iris
von
iriselle
am 18.06.2012, 20:56
wow, Iris, ist das Jahr jetzt schon fast rum? Wie die Zeit vergeht. Alles Gute für die Prüfungen dann.
von
dani6
am 19.06.2012, 11:58
Dann ist doch alles gut.Was wolltest du nun wissen?
von
Vanessa1704
am 19.06.2012, 20:01
