Thema:
Umfrage: Bewertung/Prozentanteil der mündlichen Mitarbeit
Guten Morgen,
mit dem Thema war ich die letzten Tage auch über Bekannte öfter konfrontiert, hier hatte ich auch davon gelesen. Daher jetzt mal ne Umfrage...
Anscheind differiert die mündliche Mitarbeit (Melden, Qualität der Beiträge, Hausaufgaben, Vokabeltests, Referate, Gruppenaktivitäten) erheblich, sogar innerhalb eines Bundeslandes. Auch scheint es schulformabhängige Bewertungen zu geben. Eine IGS der Nachbarschaft z.B. lässt in Mathematik sogar einen Anteil von 60% der mündlichen Mitarbeit mit in die Gesamtnote einfließen.
Also, wenn Ihr es wisst (nicht jede Schule teilt das freigiebig mit), würde mich die Verteilung mündlich-schriftlich interessieren, wenn möglich auch für die verschiedenen Fächer.
Hier (Nds.), Gym:
Fremdsprachen, Deutsch: Mündlich 60%, schriftlich 40%
Mathe: Mündlich 40%, schriftlich 60%
Für den Rest gilt wohl 50:50, wobei ich das nicht mit Sicherheit weiß.
VG
Andrea
von
AndreaL
am 19.01.2012, 07:39
Bei usn kann das jede LP selbst entscheiden, wie sie die mündliche Mitarbeit benotet. Typisch ist: Mitarbeit hat nur positive Auswirkung, max. 1/2 Note, um schüchterne SuS nicht zu benachteiligen.
LG
Mitglied inaktiv - 19.01.2012, 08:47
Antwort auf diesen Beitrag
Normal ist 30 - 50 %, gibt aber auch Lehrer, die lassen das kaum einfließen. Und ich finde die mündlichen Noten seeeehr subjektiv. Während meine Tochter im einen Fach ne 1 bekommt, kriegt sie im anderen ne 3 - 4, wobei ich nicht glaube, dass sie sich in den einzelnen Fächern sehr unterschiedlich verhält oder meldet. Sie hat kein eindeutig starkes oder schwaches Fach, und auch keinen ausgesprochenen Lieblingslehrer, bei dem sie sich besonders oft melden würde.
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am 19.01.2012, 09:00
oT
von
MartaHH
am 19.01.2012, 10:15
Hallo,
ich finde diese Prozentanteile immer Quatsch. Denn schon die Bewertung der mündlichen Mitarbeit allein ist sehr subjektiv und auch für den Lehrer schwer. Bei ca. 30 Kindern (in der Klasse meiner Tochter sind es sogar 33) kann ein Lehrer eigentlich nicht mehr objektiv messen, wer in welcher Stunde zu welchem Thema wie viel Qualifiziertes oder weniger Qualifiziertes gesagt hat. Es bleibt immer ein persönlicher Eindruck, der sicher auch sehr verfälscht oder verschoben sein kann.
Natürlich hat der Lehrer außerdem einen gewissen Ermessensspielraum. Zum Beispiel schaut ein guter (!) Lehrer, ob ein Kind bloß viel geblubbert hat, oder ob es auch Substantielles zu sagen hatte. Ein guter Lehrer sollte außerdem das Wesen des Kindes berücksichtigen: Es gibt Kinder, die sich selbst gern reden hören und gern im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Und solche, denen es sehr schwer fällt, sich zu melden oder vor der Klasse zu sprechen. Wenn ein solches Kind sich drei Mal pro Stunde meldet, ist dies eine weitaus größere Leistung, als wenn ein junger Selbstdarsteller sich zehn Mal pro Stunde meldet.
Ich finde es für einen Lehrer sehr schwer, die mündliche Leistung objektiv und gerecht zu bewerten, und sie dann auch noch zu exakt 50 oder 60 % in die Note einfließen zu lassen. Ob 10 Prozentpunkte da überhaupt messbar sind oder eine Rolle spielen können?
LG
von
Bonnie
am 19.01.2012, 10:42
60% mündlich ist das Mindeste in Mathe, Deutsch und Fremdsprachen, die Tendenz geht eher zu 70% für die mdl. Mitarbeit.
In Fächern, in denen keine oder nur ein/zwei Tests geschrieben werden, wird sie logischerweise auch mit 80% und mehr bewertet.
Gym in S-H
Mitglied inaktiv - 19.01.2012, 12:38
"epochal Note" und umschließt nicht nur die mündliche Mitarbeit, sondern auch Hausaufgabenerledigung, Gruppenarbeit, Sorgfalt, Benehmen usw. Gerade weil eben viele auch schüchtern sind kann das Aufzeigen alleine nicht ausschlaggebend sein. Ob sich jemand in einer Gruppenarbeit einbringt oder nur zurücklehnt dagegen schon.
Sie zählt auch 60 / 40, wobei ich auch glaube der Lehrer hat Ermessensspielraum. Die Epochalnote bekommen die Kinder nach ein paar Monaten gesagt, damit sie wissen wo sie stehen und sich eventuell verbessern können. Ich finds ganz gut so.
LG
von
pauline04
am 19.01.2012, 15:24
Tja, bei uns ist leider vor allem das Melden ausschlaggebend (natürlich auch die Qualität der Beiträge).Hausaufgaben gibt es eh selten; Gruppenarbeiten und Referate ebenso. Für schüchterne Kinder ist die Beurteilung hier wirklich wenig vorteilhaft.
von
Emmi67
am 19.01.2012, 18:24
Da stimm ich dir dann zu: Nicht sehr fair !
von
pauline04
am 19.01.2012, 20:18
Mitarbeit wird nur in der Zeugnisbemerkung bewertet, und dort ohne Note.
Benotet werden Unterrichtsbeiträge. Die muss ich von stillen Schülern genauso machen wie von "Meldern". Ich darf den stillen Schülern nicht nur deswegen eine 5 oder 6 in einem UB geben, weil sie sich nicht melden. Ich muss sie drannehmen. Ich weiß allerdings, dass das viele Lehrer anders machen. Es ist aber nicht rechtens. Der Vorteil der "Melder" liegt nur darin, dass sie sich ja "aussuchen", auf welche Frage sie antworten, während es den Nichtmeldern vorgegeben wird. Ich habe Schüler, die sich nie melden, die aber in allen UBs 1er haben.
von
magistra
am 19.01.2012, 17:53
Hallo,
hier - BaWü Gymnasium - zählt jedenfalls die mündliche Mitarbeit in keinem (!) Fach mehr als 50 %.
In den neusprachlichen Fächern zählt sie seit einem Jahr 50 % (dazu gab's wie es heißt einen Erlass des Ministeriums); vorher war es weniger.
In den anderen Fächern wird die mündliche Mitarbeit zwischen 25 % (selten) und 50 % (auch selten) gewichtet.
Meist zählt die Mitarbeit mit 40 % oder 1/3.
Alle Lehrer hier schildern auf dem ersten Elternabend des Schuljahres ihren Bewertungsmaßstab sehr genau; etwa so :
2 Klassenarbeiten, dazu 5 Tests, die zusammen wie eine weitere Arbeit zählen = schriftliche Leistung
mündliche Mitarbeit, dazu ein Referat, Berücksichtigung der Gruppenarbeit = mündliche Note
zusammengerechnet mit Gewichtung 60 % : 40 % = Zeugnisnote, wobei diese dann mathematisch exakt gerundet wird.
Gruß Anna
von
Annas Truppe
am 19.01.2012, 19:34
bei den vielen unterschiedlichen Berechnungen der Anteile..., da kommen doch in jedem Bundesland bei gleichen Leistungen (wenn man die nackten Zahlen betrachtet und das unabhängig von der de facto vorhandenen Lehrersubjektivität sieht) unterschiedliche Noten 'raus.
Im Grunde genommen wollte ich das nur bestätigt haben, was ich ahnte...
Danke dafür oder dieses Bildungssytem ist einfach nur zum Mäusemelken.
VG
Andrea
von
AndreaL
am 20.01.2012, 13:16
Hallo, bei uns auch, mündlich 60 %, schriftlich 40%, wobei jetzt, im 11. Jahrgang, auch manche Fächer mit 50 % mündlich und 50 % schriftlich gewertet werden (Nds).
Epochalnote, das ist bei uns n i c h t der mündliche Beitrag, sondern der, den der Lehrer über einen bestimmten Zeitraum misst. Das bedeutet mündliche Note, Tests, Klausuren, Hausaufgabenerledigung zusammengefasst.
Die Lehrer bewerten jetzt auch vermehrt w a s gesagt wurde, ob es den Unterricht weitergebracht hat. Daher kriegt jetzt jemand, der viel "blubbert" auch gerne mal ne schlechte Note.
Ja unser Bildungssystem... Ich sag mal lieber nicht, wie ich es finde... VG
von
MamaMalZwei
am 20.01.2012, 17:17
mir ist es ziemlich wurscht, wie Kinder aus anderen Bundesländern zu ihren Noten kommen - ob meine da jetzt tendenzielle bevorzugt oder benachteiligt sind. So hohe Bedeutung haben Noten für mich einfach nicht. Solange die Kinder einigermaßen mit der Schule klarkommen, passt es.
Mich wundert nur, welchen Riesenaufwand Lehrer inzwischen treiben (müssen?) um jede Note bis auf die zweite Nachkommastelle vor den Schülern und Eltern rechtfertigen zu können. Die Zeit wäre anderweitig sicher besser investiert. Ich denke, da hat sich seit meiner Schulzeit schon einiges zum Negativen verändert - wir wussten das gar nicht genau, wie der Lehrer letzlich zu der Zeugnisnote kam und die Eltern hat es schon mal gar nicht interessiert. Ich denke, Lehrer stehen inzwischen unter einem gewaltigen Rechtfertigungsdruck und Noten wird ein viel zu hohes Gewicht beigemessen.
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am 21.01.2012, 20:47
Hallo, wenn es den potentiellen Arbeitgebern oder in der Uni auch egal wäre, mit welchen Noten jemand daherkommt, dann wäre es den Kindern und den Eltern sicher auch egal...Aber hier wird ja schon in der Grundschule den Kindern vermittelt: "Wenn du kein 2er Zeugnis hast, kommst Du nicht aufs Gymnasium!" Der Druck wird dann weitergegeben. Auf der ersten Klassenelternsitzung in der 9. Klasse Realschule beschwerten sich bei uns die Lehrer über nichtgemachte HA: Das Zeugnis der 9. Klasse müsse bei Bewerbungen oft auch dazugelegt werden und wenn die Arbeitgeber dann sähen, dass beim Arbeitsverhalten ein D stünde, dann kämen die Unterlagen postwendend zurück. Ebenso, wenn in Deutsch, Englisch und Mathe ne 4 stände. Gern sähen die Arbeitgeber auch in Politik und Sport ne 2. Daran könne man ablesen, ob der Schüler bereit sei, sich anzustrengen. Also wer macht hier den Druck? LG
von
MamaMalZwei
am 23.01.2012, 09:53
In der Wahl des Ausbildungsberufs / Studiums und des Ortes, an dem sie lernen wollen, findet sich immer etwas, denke ich.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,711750,00.html
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am 24.01.2012, 09:28
Hallo, das was der Artikel beschreibt, Belohnung für Azubis mit Notebook und Auslandsaufenthalten wenn sie einen Ausbildungsvertrag abschließen, das kenne ich so noch gar nicht. Vielleicht fragst Du mal hier, ob jemand hier das so kennt?
Selbst aus dem Osten habe ich das noch nicht gehört, die haben ja durch den demografischen Wandel als Erstes damit zu kämpfen. bieten Lehrstellenbörsen und so weiter... LG
von
MamaMalZwei
am 24.01.2012, 09:45
schau - hier auch:
http://www.wirtschaft-regional.de/index.php?AID=568618&herkunft=abstract&objekt=093&rubrik=&ressort=LOKAL&menue=1&submenue=1&ue_datum=2011-08-15&limit=1&bezahlt=frei&key=MTQzNA==
"Meine" Region.
Mein Sohn macht jetzt im Doppeljahrgang Abi - und wahrscheinlich kein so toller Schnitt. Er hat aber schon seine FSJ-Stelle im Ausland sicher - "andere "Qualitäten haben ihm hierzu verholfen.
Einfach bisschen flexible bleiben, dann kommt man auf Umwegen auch mit nicht sooo tollen Noten zum Ziel.
von
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am 24.01.2012, 12:19
Hallo, na dann ist ja noch Hoffnung.. Katy ist nächstes Jahr dran und sorgte sich schon, etwas anderes als ein Durchschnitt von 2,0 sei für die Katz. Ja wenn man Arzt oder Apotheker werden will.. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte... Du weißt schon wen... LG
von
MamaMalZwei
am 24.01.2012, 16:26