Thema:
Sohn will kiffen probieren?
Hallo, ich brauch ganz dringend eure Hilfe.
Bisschen Backstory: Mein Sohn (14) zockt fast jeden Abend mit seinem Kumpel (Sie kennen sich schon seit 7/8 Jahren) am PC.
Dabei kommunizieren sie über so ne Onlineplattform mit den Kopfhörern. In unserem Haus sind die Wände nicht sonderlich dick, also muss man nicht sonderlich
laut sein, um gehört zu werden. Auf jeden Fall, sie reden über alle möglichen Themen, Mädchen, ihre Klasse und über das Zocken. Die könnten 24/7 reden, ohne das es langweilig wird.
Also bin ich gerade draußen im Gang und mache die Wäsche, als ich plötzlich die Worte "kiffen" und "probieren" vernahm. Ich hab erstmal das Wäschen beendet, und hab ein bisschen näher hingehört.
Und ich konnte meinen Ohren kaum trauen, als ich "jaja bring mal n paar Gramm mit, wenn meine alten ausm Haus sind" (nicht 1:1 aber so ca.) vernahm. Ich kann das eigentlich nicht glauben, da wir ihn über Drogen aufgeklärt
haben. Ich weiß ja nicht mal, ob das ernst gemeint war. Wie soll ich jetzt vorgehen? (Falls sich das als wahr herrausstellt)
von
Sunshine3D
am 20.10.2020, 22:59
Ich würde sagen wie es war. Wie ich es gehört habe (beim Wäsche zusammen legen) und dass ich darüber sprechen möchte. Ganz authentisch.
von
Caot
am 21.10.2020, 08:03
Ich hätte ihn sofort drauf angesprochen, egal ob da jemand zuhört oder nicht.
von
bea+Michelle
am 21.10.2020, 08:53
DAS hätte ich nicht gemacht. Zudem nicht vor denen die da noch zuhören? Das geht gar nicht.
Es ist auch viel besser ruhig Probleme zu besprechen als ins Zimmer zu preschen und dem Kind "den Marsch zu blasen". Darüber empfehle ich eine Nacht zu schlafen.
Was gar nicht geht - vor Dritten das zu thematisieren. Geht beruflich nicht (wenn der Chef einen vor versammelter Mannschaft bloß stellt) als auch privat nicht.
Wenn mir etwas ganz wichtig ist, sitzt übrigens auch mein Mann dabei. Nicht um Stärke zu demonstrieren, sondern damit Kind sieht, das sich hier die Erwachsenen einig sind und es wichtig ist.
von
Caot
am 21.10.2020, 09:35
Und das hätte was gebracht?
Er saß ja nicht da mit einem Joint.
Es hätten sich alle hochgeschaukelt, er hätte sich bloßgestellt gefühlt und ein Gespräch danach wohl kaum noch möglich.
von
wolfsfrau
am 21.10.2020, 09:39
und dann wissen beide, das es bei euch daheim nicht geht und sie lagern es aus....
ich würde gar nicht auf diese situatin eingehen , sondern das thema seperat ansprechen.
" sag mal, ich habe gehört das einige in deinem alter schon kiffen , wie ist das denn in deinem freundeskreis???" und dann kann man da einhaken
Mitglied inaktiv - 21.10.2020, 09:51
Antwort auf diesen Beitrag
die sind nicht blöd! Die wissen genau woher der Braten kommt. Außerdem haben "Lügen" kurze Beine.
Bei meinen Teenagern komme ich am Besten rüber, wenn ich authentisch bleibe. Wenn die sich überwacht fühlen, geht der Schuss eher nach hinten los. Dann würde ich doch eher bei der Wahrheit bleiben (hab es beim Wäsche sortieren gehört) als das der Eindruck entstünde, das Muddern lauscht. DAS wäre dann ein ganz großer Vertrauensverlust. Würde ich persönlich nie riskieren.
von
Caot
am 21.10.2020, 11:31
es ist ja keine lüge ,sondern eine andere herangehensweise;)
und sicher wird das nicht am gleichen tag kommuniziert , sonder dem ganzen etwas zeit gegeben.
außer die eltern sind just an diesem abend ausgehfertig...aber auch da gibt es mittel und wege
Mitglied inaktiv - 21.10.2020, 11:42
aber : manchmal prahlen sie auch damit, etwas zu tun , was sie dann aber nicht wirklich umsetzen werden.
und: auch ich habe hasch probiert( und dann nie wieder), auch ich habe alkohl getrunken als teen und war auch mal so richtig besoffen . und meine eltern , die immer dagegen gesprchen ,es aber nie verboten haben, hätten dies auch nie verhindern können .
es blieb bei den seichten versuchen und ich bin weder dem hasch ,noch dem alkohol vefallen
Mitglied inaktiv - 21.10.2020, 12:06
Sag ihm wie Du es durch Zufall vernommen hast und was dahinter steckt.
Ich würde lieber selbst Hanf besorgen , als mich da auf irgendeinen Kumpel verlassen , sollte mein Sohn es unbedingt probieren wollen.
Wer weiß vielleicht reicht ein Gespräch und er will gar nicht ( Gruppenzwang)
Oder ihr werdet da eine gemeinsame Lösung finden, sollte er zu neugierig sein.
Unser einer Sohn wollte Wodka probieren , ergo hat mein Mann eine Flasche gekauft ( Wodka trinkt keiner bei uns) und ihn einen Fingerhut voll probieren lassen ... das soll es Hustenanfall und lustiges Grimassenschneiden gewesen sein , berichtetet der Bruder .
Wir haben tags drauf demonstriert wie man Alkohol in Mischgetränken „verstecken „ kann und warum das so gefährlich ist.
Ich bin sicher , unser Sohn wird sich durch dieses Wissen eben nicht irgenwo die Kante geben . Und er kann sagen : ich habe das schon getrunken - ich mag jetzt nicht. Oder das schmeckt mir nicht ... etwas was dann auch authentisch rüberkommt.
Bei Hanf würde ich auch so vorgehen ... stärke Drogen gibt es hier aber auch nicht . Auch nicht von Ärzten verschrieben - das lehne ich auch ab ( zwei Tabletten Morphiumderivat vor Jahren - hat mir gereicht)
von
reblaus
am 21.10.2020, 14:04
Wirklich? Du würdest ihm Hasch besorgen? Ich wüsste nicht mal, wo man das macht...
Darf ich fragen, wie alt dein Sohn ist (der, der Wodka bekommen hat)?
von
EinTraumWirdWahr
am 21.10.2020, 14:24
15 und wirklich einen Fingerhut voll ;-) reicht zum Probieren völlig aus.
Ich weiß auch nicht wo man hier Hasch/ Mariuana kaufen kann ( zumal das hier verboten ist) - im Normalfall wissen Polizisten , Apotheken , Ärzte, Helfer für Drogenabhängige , Gärtner wo man das Zeugs bekommt und wo man es eher nicht abnehmen sollte.
Das wäre bestimmt eine etwas längere Suche , aber lieber so , als ohne Kontrolle.
von
reblaus
am 21.10.2020, 23:42
Ich wäre da nicht bemüht pseudo-schlau, („Ich habe gehört, in deinem Alter kiffen manche schon“), sondern straight und ehrlich: „Ich habe Euer Gespräch unabsichtlich gehört. Ich weiß, es passt dir nicht, aber Papa und ich sagen dir dazu jetzt ein, zwei Sachen.“ Das Ganze wirklich unbedingt mit Deinem Partner zusammen, Mütter lamentieren viel, das nehmen (männliche) Teens eh nicht ernst. Man darf da ruhig als Elternfront auftreten, das macht mehr Eindruck.
Wir haben unserem Sohn (15) gesagt, dass wir es verstehen, dass er so etwas vielleicht einmal ausprobieren will. Und dass es ein Privileg der Jugend ist, verbotene Dinge reizvoll zu finden und auch mal etwas zu tun, was wir Eltern nicht wissen. Dass wir selbst das übrigens auch gemacht haben. Wir haben ihm aber dann ungeschönt und kurz erzählt, dass Gras heute nicht mehr so harmlos ist wie früher, sondern die Sorten heute weitaus gefährlicher gezüchtet wurden (höherer Wirkstoffgehalt). Und dass es bleibende Hirnschäden und akute Psychosen auslösen kann. Er war dann doch unfreiwillig beeindruckt, auch wenn er locker getan hat.
Ich finde diese zwei Sachen wichtig: einerseits Verständnis zeigen für die Experimentierfreude, denn sie IST normal. Außerdem öffnet Verstehen Türen, der Teen blockt dann nicht sofort ab. Zum anderen aber auch Ehrlichkeit. Wir haben einen Nachbarn, der tatsächlich psychotisch geworden ist, „nur“ vom Hasch (schreit im Wahn unkontrolliert und anfallsartig, kann nicht mehr berufstätig sein, sich nichts mehr merken usw.). Das hat unseren knackigen Kurz-Vortrag natürlich noch unterstrichen.
Ich bin mit Ehrlichkeit, Empathie („Ich kann dich verstehen“), Direktheit und der ungeschönten Wahrheit bei meinen Kindern bisher immer gut gefahren. Diplomatisches Gelaber dagegen durchschauen Teens sofort, und es verpufft wirkungslos. Da darf es ruhig mal etwas straighter sein.
LG
von
Lillimax
am 21.10.2020, 14:53
Hallo,
Mach dir mal keine allzu großen Sorgen.
In der Regel ist Cannabis keine Droge, die junge Leute so richtig geil finden.
Das pobiert man halt, weil man glaubt, dass das irgendwie cool wäre.
So ein bißchen Widerstand gegen die “bürgerliche Tristesse“ und als runtergedimmter Zombie hat man dann natürlich den Volldurchblick. Die Erkenntnis an sich, über die die spießigen Alten selbstverständlich nicht verfügen.
Ich finde ja immer, dass solche Erfahrungen auf dem Weg zum Erwachsensein ruhig gemacht werden dürfen, jedenfalls wenn man sehr neugierig und erfahrungshungrig ist.
Wenn Teenager das allerdings eigentlich gar nicht ausprobieren wollen, sondern sich nur dem Gruppendruck unterwerfen, sollte man das als Eltern unbedingt wissen, damit man sein Kind und seine Haltung stärken kann.
LG
von
Maca
am 21.10.2020, 15:12
Rede nicht um den heißen Brei herum. Sage ihm was du aufgeschnappt hast. Bleibe ruhig und nehme dir Zeit beim zuhören. Nicht zwischen Tür und Angel. Du musst rausfinden, wie „akut“ das ist, ob er es schon probiert hat und wer um ihn rum ist. Du musst da jetzt ganz hellhörig werden. Vielleicht hat er am Telefon seinem Kumpel gegenüber nur dicke Backen gemacht. Dein Sohn ist nicht doof und sich der dünnen Wände bestimmt bewusst.
Ich hoffe, ihr habt ein gutes Verhältnis, somit besteht die Möglichkeit, dass er dir noch zuhört. Trotzdem. Du wirst es nicht verhindern können. Aber ihn vielleicht vor schlimmeren bewahren.
Ich spreche aus Erfahrung.
von
kleineTasse
am 21.10.2020, 18:24
...so ganz relaxt im Sessel sitzend das Kind ziehen lassen damit es mal kiffen kann.
Ich kann respektieren, dass andere Eltern da relaxter sind. Ich bin es nicht.
Ich denke, dass die Droge Alkohol schon genug an "Erlaubtem" ist und auch "ausgenutzt" wird. Hier sollen sie sich ausprobieren. Weiteres sehe ich kritisch und gehe nicht so weit zu sagen, geh mit meinem Segen und probiere es aus.
Mir ist bewusst, dass es Kinder gibt, die trotz aller Mahnung Drogen ausprobieren. Aber trotzdem werde ich klar und deutlich meine Haltung zum Thema kundtun.
von
Caot
am 22.10.2020, 07:55
Deswegen kann man zu so einer Fragestellung eigentlich gar nichts raten.
Es hängt viel zu sehr von der inneren Haltung ab, welche die Eltern einnehmen und da sollte man natürlich authentisch bleiben.
Ich bin einfach keine Mutter, die mit grundsätzlichen Verboten arbeiten kann und habe immer auf die Einsicht und Vernunft meiner Kinder gesetzt, mal mehr mal weniger erfolgreich.
Meine Kinder werden wirklich ziemlich schonungslos (soweit möglich) in allem aufgeklärt.
Sie sind z. b. bestens über die Wirkung von Alkohol als Zellgift informiert oder wissen ganz genau, dass der THC- Wert der Cannabisprodukte, die man so erwerben kann, sich in den letzten Jahren fast verdoppelt hat.
Ich mag eher begleiten, viel diskutieren, appellieren... als verbieten.
Es gibt/ gab bei uns ( um ein anderes Beispiel zu nennen) nie feste Zeiten, wann die Kinder abends zu Hause sein müssen. Das wird immer situativ besprochen.
Die einzige Regel diesbezüglich heißt, immer Bescheid zu geben, immer zu kommunizieren,
blieben sie einfach fort und würden sich nicht melden, wäre ich echt sauer.
Ich weiß aber nicht, ob wir unseren Erziehungsstil (mein Nachwuchs ist echt brav und mit sehr übersichtlicher Risikobereitschaft gesegnet) unbewusst dem Naturell unserer Kinder anpassen oder ob unsere Kinder sich unserem Erziehungsstil anpassen.
von
Maca
am 22.10.2020, 14:52
Halt ich mein, auf der einen Seite wirkt er nicht so, als würde er Drogen konsumieren. Auf der anderen Seite baut er vermehr Drogen in seinen Sprachschatz ein z.B. "Mama, darf ich übers Wochenende allein zuhause bleiben", "Darüber müssen wir noch reden", "Komm schon, ich werde es weder abbrennen, noch in eine Hotbox verwandeln".
Ich werd in mal auf das Thema Drogen generell ansprechen, vielen Dank für eure Tipps.
Werde vllt ein Update posten.
von
Sunshine3D
am 21.10.2020, 21:11
Zeig ihn die Videos auf YouTube von ,,Strassenleben'',traurig wie sowas enden kann.
Sowas schreckt aufjedenfall ab.
Mfg
von
Chylina
am 03.11.2020, 19:54