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Schulangst von neuem!

Thema: Schulangst von neuem!

Hallo, hoffe mir hat hier einer ein Rat, weil wir sind mit unserem Latein am Ende. Letztes Jahre hat es bei meiner Tochter heute 16 Jahre angefangen das sie nicht mehr zur Schule konnte und auch nicht raus,sie bekam Bauchschmerzen, Durchfall usw. Wir sind dann mit ihr in psychologische Behandlung gewesen von letztes Jahr September bis dieses Jahr Juli. Es war alles wieder gut sie ist wieder gerne in die Schule und auch mit Freunden viel unterwegs gewesen. Dann kamen die Sommerferien und es hat sich alles wieder langsam eingeschlichen das sie nicht mehr rausgegangen ist. Aber uns ist es viel zuspät aufgefallen auch ihre Geschwister 15/18 Jahre ist es nicht so bewusst geworden. Jetzt stehen wir wieder seid einer Woche vor dem Problem das sie nichts essen will und immer Bauchschmerzen hat,sie sagt zwar das ist nicht wegen der Schule aber wenn ich dann zu ihr sage dann gehen wir zum Arzt blockiert sie total. Da wir das letzte Jahr das schon durch gemacht haben und die Symptome sind fast gleich glauben wir das es wieder alles physisch ist. Wenn ich an Dienstag denk wird mir auch schon schlecht LG Emma

von Emma70 am 11.09.2022, 19:01



Antwort auf Beitrag von Emma70

Du schreibst nicht, welcher Art die Probleme deiner Tochter waren und sind und ich will dich auch nicht aushorchen. Aber meist sind solche Probleme nicht wie eine bakterielle Infektion, die man behandelt und die dann weg sind. Das ist oft etwas Dauerhaftes. Gab es eine Diagnose mit der sich das Mädchen auch identifizieren kann? Weiß sie denn auch nur ansatzweise, wo das Problem liegt? Nur dann wird man eine Verbesserung oder Lösung finden können. Meine Tochter geht auch nicht gern zur Schule. Vor ihrem Schulwechsel kotzte sie morgens. Auch die neue Schule "gefällt" ihr nicht, aber sie geht hin und hat gute Noten. Das Problem und die Gründe sind bekannt (Schule passt nicht gut zu ihr), eine Ideallösung nicht möglich.

von Pamo am 11.09.2022, 20:45



Antwort auf Beitrag von Emma70

Ruf den Psychologen an. Nur er kann Dir raten.... denn er kennt sie

von Ellert am 11.09.2022, 21:18



Antwort auf Beitrag von Emma70

Hat sie die Möglichkeit die psychotherapeutische Behandlung wieder aufzunehmen ? Kann deine Tochter benennen wovor sie Angst hat ? Hatte sie schon in der Kindheit Probleme in dieser Richtung ? Leider kenne ich mich mit dem Problem aus. Meine Tochter ist auch 16 und wollte/konnte vor 2 Jahren auch nicht mehr in die Schule- sie hat große Angst vor Übelkeit und Erbrechen. Nach einer Therapie ging es ihr besser, war sogar letzten Oktober auf Klassenfahrt. Im November ging es wieder los, Schulbesuch war nur selten möglich, sie nahm 10kg ab ( ist eh schon schlank). Sie ging wieder zur Therapeutin, wir hatten viele Gespräche mit den Lehrern , habe organisch alles abchecken lassen. Essen geht inzwischen wieder. Im Sommer sollte sie auf eine neue Schule ( sie bekam kein Zeugnis nach Klasse 10 weil sie kaum da war )- der erste Tag ging, dann wurde es wieder ein Fiasko.. Es ist so schwer für alle...sie möchte gehen , aber die Angst ist übermächtig. Da sie auch noch einen elektiven Mutismus hat , was die Lage noch erschwert, haben wir uns gemeinsam für eine stationäre Therapie entschieden. Sie ist allerdings erst auf der Warteliste. Meine Tochter geht auch nur wenig raus, ist ungern allein zu Hause, und läd sich Freunde nur zu uns nach Hause ein. Wir hoffen sehr dass die Therapie ihr helfen wird, denn so wissen wir nicht mehr weiter.

von iriselle am 11.09.2022, 22:01



Antwort auf Beitrag von iriselle

...meine Tochter hat Emetophbie, d.h. große Angst vor Übelkeit und Erbrechen, vielleicht spielt das auch bei deiner eine Rolle.

von iriselle am 11.09.2022, 22:04



Antwort auf Beitrag von iriselle

Das Problem ist das man bei der Psychologin wieder auf die Warteliste muss. Meine Tochter meint auch sie muss nicht mehr dort hin sie bekommt das alles wieder in Griff aber davor habe ich angst das sie das alles unterbewertet. Organisch haben wir bei ihr damals nichts unternommen, weil die Psychologin und auch die Kinderärztin gemeint haben das wäre noch mehr Belastung für das Kind. Weil es bei ihr eindeutig war wenn sie zur Schule musst oder aus dem Haus musste kamen die Beschwerden. Bei meinem Mann ist es auch so ähnlich,wenn bei ihm was in der Arbeit ansteht was neu ist regiert er auch mit Magenschmerzen nur er kann damit mittlerweile umgehen

von Emma70 am 11.09.2022, 22:41



Antwort auf Beitrag von iriselle

Bei meiner Tochter ist es nicht das erbrechen sondern das sie keine Kontrolle über ihren Stuhlgang hat

von Emma70 am 13.09.2022, 15:09



Antwort auf Beitrag von Emma70

Hallo, ich sehe die Gefahr momentan ein wenig darin, dass Du Deiner Tochter die Schulangst gerade wieder einredest, obwohl sie selbst noch gar nicht wieder in der Schule war und auch sagt, dass es ihrem Gefühl nach nicht daran liegt. Klar könntest Du Recht haben. Das muss aber nicht so sein. Wenn Du Deiner Tochter aber jetzt oft genug erzählst, dass sie sicher wieder diese Schulangst hat, dann erreichst Du das leider sehr zuverlässig. Denn auch Teens glauben ihren Müttern noch (fast) alles. Die Therapeutin hat es Euch vielleicht schon gesagt: Angststörungen sind in der Pubertät häufig. Und der Auslöser der Störung ist nicht gleich der Ursache. Das heißt: Die Schule kann die Angst triggern, obwohl dort eigentlich alles in Ordnung ist. Der Auslöser ist fast beliebig. Das sieht man an typischen Auslösern wie: Angst vor Spinnen, Angst vor dem Busfahren, Angst vor Menschenmengen, Angst in Räumen mit geschlossenen Türen, Angst vor Gesprächen, vor Partys usw. Die eigentliche Ursache der Angst hat also oft gar nichts mit dem Auslöser zu tun. Typische Ursachen sind: Veranlagung (oft sind Ängste, Pessimismus und übertriebene Sorgen auch bei anderen Familienmitgliedern ein Thema), die hormonelle Umstellung in der Pubertät (Hormone sind Neurotransmitter und wirken aufs Gehirn), der schwere Übergang vom Kind zum Erwachsenen, die bevorstehende Ablösung von den Eltern, die bisher immer Sicherheit gaben. All so etwas. Natürlich kann es gut sein, dass die Therapie noch einmal verlängert werden muss. Fast noch wichtiger als die Therapie ist es, dass Deine Tochter versteht und lernt, dass sie selbst Einfluss auf den Körper nehmen kann. Und zwar konkret und relativ schnell. Die Wartezeit auf die Therapie würde ich dafür nutzen. Was bei uns (Tochter) dabei sehr, sehr half: ein Kurs in Meditation oder Autogenem Training. Meditation senkt bei Angststörungen den Angstlevel schon nach Wochen, das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Gleichzeitig erlebt der Jugendliche, dass er selbst etwas tun kann, sich selbst helfen kann. Dass er dem Körper und der Psyche überhaupt nicht ausgeliefert ist. Sondern den Darm z. B. selbst beruhigen kann durch bestimmte Autosuggestionen (Wärme, Licht, Ruhe in den Unterbauch schicken). Das Ding ist nämlich: Ebenso wie negative Gefühle sofort auf den Darm wirken, wirken natürlich auch positive Gefühle unmittelbar. Gelassenheit, Zuversicht, Ruhe kriegen einen spinnenden Darm oft schon nach einer halben Stunde wieder zahm. Mit etwas täglichem Training klappt das bald sehr gut. Das tägliche (!) Üben (egal welche Methode, auch wenn wir selbst mit Meditation die beste Erfahrung haben) ist am wichtigsten. 20 Minuten reichen schon. Das Gehirn muss neue Reaktionsweisen einüben, genau wie es andere Fähigkeiten (Radfahren, Autofahren) ja auch lernen muss. Nur Übung löst Veränderungen im Gehirn aus. Das zweite, was Ihr parallel tun solltet: Redet beide (Du und auch Dein Partner) mit Eurer Tochter beiläufig, aber immer mal wieder über das Leben: dass es Angst machen kann. Dass das normal ist und vielen Teens so geht. Dass auch ihr vielleicht in diesem Alter bestimmte Probleme hattet (ganz wichtig, das beruhigt Teens sehr). Dass der Übergang zum Erwachsenen eine große Sache ist. Und dass es okay ist, wenn einen das nervös macht. Dass die Angst aber auch wieder weggeht und irgendwann ganz verschwindet. Unsere Tochter ist heute 23 und hat seit langem keine Ängste mehr, sondern ist ein fröhlicher, eher optimistischer Mensch. LG

von Jorinde17 am 12.09.2022, 10:40



Antwort auf Beitrag von Jorinde17

Vielen lieben Dank,du sprichst mir aus der Seele. Es stimmt ich hab damit angefangen zusagen und freust du dich auf die Schule oder hast du etwa wieder Angst. Vielleicht sollte ich es alles als normal einstufen? Aber ich bin mit der Situation sehr überfordert und hab nicht wirklich jemanden an meiner Seite wo es mir gerade so eindeutig gemacht hat wie du. Ich würde gerne mehr über Meditation wissen,wäre es für dich vielleicht ok PN zuschreiben. LG

von Emma70 am 12.09.2022, 11:04



Antwort auf Beitrag von Jorinde17

Eine hilfreiche und einfühlsame Mail!

von Geisterfinger am 12.09.2022, 16:31



Antwort auf Beitrag von Emma70

...

von Jorinde17 am 13.09.2022, 12:12



Antwort auf Beitrag von Jorinde17

...

von Emma70 am 13.09.2022, 15:28



Antwort auf Beitrag von Emma70

Dies ist der öffentliche Teil.

von Pamo am 13.09.2022, 16:04



Antwort auf Beitrag von Emma70

Wenn sie im Juli durch war mit der Therapie, aber das Schuljahr vermutlich gelaufen, dann kamen die Sommerferien und jetzt nach 4 Wochen Schule, wenn es mit richtigem Schuldruck wieder los geht, gehen auch die Beschwerden wieder los, dann war sie nicht wirklich drüber hinweg. Ich würde den behandelnden Arzt von damals anrufen und darauf drängen, dass die Behandlung fortgesetzt wird. Kann ja nicht sein, dass sie lange warten muss und noch bei jmd anderem landet.

von Geisterfinger am 12.09.2022, 15:53