Teenies

Forum Teenies

Ist Ordentlichkeit steuerbar durch Erziehung

Thema: Ist Ordentlichkeit steuerbar durch Erziehung

Mich hat der Beitrag im Forum "Erziehung" interessiert. Leider ist er dort ja etwas ausgeartet. Mich würde interessieren, ob eure Kinder tatsächlich so ordentlich sind, wie ihr, also Termine einhalten, Sachen wegräumen und sich auch sonst an Vereinbarungen halten. Brechen Teenies nicht auch mal mit Gewohnheiten und anerzogenen Dingen ? Wie oft höre ich, dass Erwachsene sagen, ich habe mich oft gestritten mit meinen Eltern wg. des Zimmers, unerledigten Hausaufgaben, Ausgehzeiten nicht beachtet etc und dann kommt der Satz: Jetzt werde ich immer mehr, wie meine Eltern. Meine Wohnung ist aufgeräumt und ich habe begriffen, dass man gewisse Dinge zeitnah erledigt. Ich denke eigentlich, dass Menschen unterschiedlich sind. Herkunft läßt sich nicht verleugnen aber Individualität macht doch die Menschen aus...

von Brummelmama am 01.07.2020, 09:15



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

…..das man in jungen Jahren die Grundlage gelegt bekommt. Dann gibt es eine Zwischenphase, wo eben rebelliert wird, aber später - wenn das Gehirn wieder denken kann - man sich zurück an die Grundlagen begibt. Meinen Kindern bringe/brachte ich Ordnung bei. Jetzt als Teenager rebellieren sie. Mein Zimmer, meine Regeln. Ich war genau so. Aber später, als diese Phase vorüber war, habe ich mich ganz schnell an der Ordnung orientiert, die mir meine Eltern bereits beigebracht hatten. Ich denke, dass ein jetzt unordentlicher Teenager nicht automatisch auch ein unordentlicher Erwachsener wird. Und ganz letzten Endes, habe ich Vieles meiner Eltern übernommen, auch wenn ich das als Teenager so NIE machen wollte und das doof fand. Jetzt - mit etwas mehr Reife und dem Alter erkenne ich, das viele (nicht alle) Dinge schon wohl überlegt waren. Grundsätzlich kann ich beobachten, dass ich ein pünktlicher Mensch bin, mein Mann auch, unsere Umgebung und auch meine Kinder Wert auf Pünktlichkeit legen. Wenn sich aber ein Kind nicht nur an den Eltern positiv orientieren kann, sondern vielleicht eine starke Bindung zu der unpünktlichen Tante hat, möchte ich nicht ausschließen, dass dieses Kind ein unpünktlicher Mensch wird, obwohl die Eltern es anders vorlebten.

von Caot am 01.07.2020, 10:22



Antwort auf Beitrag von Caot

Ich kann Caot nur zustimmen. Meistens wird man genauso, wie die Eltern.... Gut, ich bin jetzt nicht so penibel wie meine Mutter. Aber das Grundprinzip passt. Als ich meine erste eigene Wohnung hatte, war ich ganz anders als daheim bei Mutti.

von ichbinfrei am 03.07.2020, 11:40



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Hallo, ich habe die Diskussion in dem anderen Forum nicht verfolgt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man sich vieles unbewusst abschaut. So haben mein Bruder und ich uns bei unserer Mutter Vorgehensweisen im Haushalt abgeschaut, obwohl wir die als Kinder gar nicht machen mussten. Von daher denke ich, dass es zum Teil an der Erziehung bzw. dem Vorleben liegt, zum anderen aber auch Veranlagung ist. Meine Kinder sind da nämlich (bei gleicher Erziehung) sehr unterschiedlich. Der eine eher ordentlich und hat auch Termine meist auf dem Schirm, der andere schon von klein auf unordentlich und vergesslich. Inzwischen sind sie für ihre Zimmer selbst verantwortlich, räumen auf und putzen, wie es ihnen selbst gefällt, da halte ich mich raus - es sei denn, es geht um herumstehendes Geschirr, Müll und Ähnliches, da verstehe ich nicht so viel Spaß. In der Pubertät ist es normal, dass Regeln missachtet werden, das gehört zum Ablösen dazu. Wenn sie dann später ausgezogen sind und ihren eigenen Haushalt haben, wundert man sich, wie viel sie von den elterlichen Gepflogenheiten/Ratschlägen etc. doch gehört haben und dann sogar umsetzen. LG Anja

von AKAM am 01.07.2020, 10:25



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

ja, so in etwa läuft dies bei uns auch gerade ab und ja, bei uns war das damals ähnlich und da ich einen Bruder habe, lachen wir oft, wenn wir Dinge genauso handhaben, ohne es zu wissen und es erst bei einem Gespräch rauskommt. Ich wundere mich gerade über meinen Tennie....denn er handhabt gerade alles anders, als vor ein paar Monaten. So, als ob es nur um Abgrenzung geht. Das Einzige, was er einhält - er ist pünktlich und meldet sich immer an und ab. Wenigstens etwas...ich lass ihn gerade da etwas laufen und heute ohne Jacke bei Regen...er sitzt ja nass im Unterricht. Erfahrung gehört ja dazu und hoffe sehr, dass er in einigen Jahren Dinge von uns übernimmt. Einfach nur, weil er es in jungen Jahren gelernt hat und in der Zeit des Teenies an Bedeutung verliert.

von Brummelmama am 01.07.2020, 10:37



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Ich denke es ist viel Veranlagung. Was den einen " stört" , stört den anderen noch lange nicht. Natürlich werden best. Sachen auch vorgelebt ...wie Müll wegbringen, Staubsaugen, Wäsche ect. Aber was man dann am Ende ( vorallem später ) daraus macht, hat meiner Meinung nach nichts mit Erziehung zu tun, sondern ist schon individuell. Ich bin da z.b ganz anders als meine Eltern...wo überall Stehrumchen und zusammengewürfelte Zeug ( al`a ist doch noch gut, braucht man vielleicht irgendwann mal ) herumliegt. Mein Mann ist da auch nicht so penibel, obwohl seine Mutter jeden Tag aufräumt, als könnte die Queen persönlich zum Tee kommen.

von memory am 01.07.2020, 10:42



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

ich glaube ,das ist eine sonderform der erzihung. denn egal was man macht als elternteil, ab der pubertät gehört alles was man hat auf einen haufen. ab da nimmt es seinen lauf, den wir nicht mehr steuern können....davon bin ich überzeugt grins

Mitglied inaktiv - 01.07.2020, 12:45



Antwort auf diesen Beitrag

So ordentlich wie ich ist mein Teenie natürlich nicht. Das würde ich auch etwas seltsam finden. Er ist schon recht ordentlich, total pünktlich und auch echt zuverlässig. Das ist sicherlich ein Stück Erziehung. Wir können beide keine chaotischen Zustände gebrauchen. Da verlieren wir die Orientierung.

von kleineTasse am 01.07.2020, 13:15



Antwort auf Beitrag von kleineTasse

….wenn man weiß, das alles seine Ordnung hat. ;) Und ich erkläre meinen Teens gerne mal, dass ich sowieso nur Ordnung halte - aus lauter Faulheit. Ich bin viel zu faul, meinen Schlüssel im ganzen Haus zu suchen. Von daher hat hier alles seine Ordnung.

von Caot am 01.07.2020, 14:19



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Ich glaube nicht, dass da viel steuerbar ist. Mein Mutter war extrem ordentlich, ich so gar nicht. Von meinen Söhnen (beide erwachsen) ist einer sehr ordentlich, der andere ist noch viel chaotischer und unordentlicher als ich. Tochter ist bis jetzt so mittel, ist aber auch erst 12.

von Emmi67 am 01.07.2020, 20:55



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

In der neuen Brigitte gibt's zu dem Thema 'ne schöne Kolumne von Ildikó von Kürthy...

Mitglied inaktiv - 01.07.2020, 21:01



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Meine Mutter war extrem ordentlich. Meine Schwester nd ich? Unordentlich bis zum Chaos. wir waren zuverlässig wenn es um Termine ging. abends nie zu spät weg weil wir das Vertrauen dasuns entgegne gebrahct wurde nicht ausgenützt haben. im Haushalt geholfen? nicht so richtig. Heute: Ich bin sehr ordentlich (geworden). Kind: Chaotisches Zimmer. Hilfe im Haushalt? Eher "ungern". Aber TOP in der Ausbildung.allseits beliebt. Gelobt weils so zuverlässig ist. organisiert und hilfsbereit. nur gute bis sehr gute Noten. das ist das was für mich zählt: Dass es eigentlich WEISS wies geht.

Mitglied inaktiv - 02.07.2020, 08:46



Antwort auf diesen Beitrag

Meine Mutter hat damals immer gesagt dass sie das Chaos so fuchtig macht weil sie selber so chaotisch war. Hab ich ihr niiiieee geglaubt. Weil sie so ordentlich war. History repeats itself? Oder so?

Mitglied inaktiv - 02.07.2020, 08:49



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Ich kann keine Thesen aufstellen, sondern nur von mir berichten: Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit waren/sind mir schon immer wichtig gewesen. Und wenn ich so an mein Elternhaus denke, würde ich mal sagen, dass man es mir vorgelebt hat. Was die Ordnung angeht, nun, mein Vater war/ist sehr auf Ordnung bedacht. Da darf nix rumliegen bzw. muss zeitig wieder alles weggeräumt werden. In meinem Zimmer dagegen, ähem, da sah es chaotisch aus (obwohl es hätte schlimmer sein können, wie ich mittlerweile weiß). Bei meinem Bruder war es ab einem bestimmten Alter immer ziemlich aufgeräumt im Zimmer. Zuverlässig ist er m.E. auch, über Pünktlichkeit kann ich jetzt nichts sagen. Nun in mein jetziges Leben: Ich bin etwas ordentlicher geworden, weil es mich ansonsten doch sehr nervt, zumal mein Mann sehr unordentlich ist. Unsere Tochter ist - wenn es um ihr Zimmer geht - sehr ordentlich und regt sich gerne mal über die Ordnung, äh, Unordnung im Arbeitszimmer meines Mannes auf... ABER im Wohn-/Esszimmer und im Flur lässt sie gerne ihre Sachen länger liegen und räumt sie erst nach zigfacher Aufforderung weg. Was Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit angeht, haben es mein Mann und ich eigentlich wohl ganz gut vorgelebt. Jedenfalls kann ich nicht klagen. (Ausnahmen bestätigen immer die Regel...)

von Jayjay am 02.07.2020, 09:19



Antwort auf Beitrag von Jayjay

Ich selbst war ein chaotisches Kind und auch ein chaotischer Teenager, von den Klamottenhaufen bis hin zu den schimmelnden Bananenschalen im Regal. Meine Mutter (selbst nicht der Typ wienernde Hausfrau) sah es gelassen, mein Vater hat sich sowieso rausgehalten. Meine Oma und meine Tante waren manchmal entsetzt, wenn sie zu Besuch kamen Ich bin heute nicht superpingelig, was Sauberkeit angeht (ich hasse zum Beispiel Staubwischen und Fensterputzen), aber ich bin ziemlich ordentlich. Weil ich keine Zeit zum Suchen habe und weil ich außerdem genug kreatives Chaos im Kopf habe, da brauche ich äußere Ordnung. Wobei wir hier auch Chaosecken im Haus haben, unseren Abstellkeller zum Beispiel. Meine Tochter ist grundsätzlich ordentlich und viel organisierter, als ich es in ihrem Alter war, sie schreibt auch für alles To-Do-Listen, liebt Boxen, Ordner und Notizbücher. Mein Sohn ist so chaotisch, wie ich es war, hat aber seinen Schulkram mittlerweile gut im Griff (seit wir ihn damit in Ruhe lassen). Ich lasse ihn mittlerweile gewähren, das einzige, was ich im Gegensatz zu meiner Mutter nicht im Zimmer haben will, sind gammelnde Obst- oder sonstige Speisereste, Chips- oder Studentenfuttertüten. Das muss er rechtzeitig entsorgen.

Mitglied inaktiv - 02.07.2020, 10:26



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Hej! das ist alles viel mehr Veranlagung als Erziehung als man glaubt, als ich selber je glaubte. Und man erlebt immer wieder Überraschungen: Das Zimmer einer Tochter sah aus wie nach einem Bombenangriff, eine andere verzewiefelte Mutter postete mal ein Photo und fragte, was sie wohl tun solle - ob das "unnormal sei" - und es sah aus wie bei Tochter. Und heute hat sie ein Haus wie bei Schöner Wohnen, da ist nichts chaotisch, nichts ungeordnet, nichts schmutzig undundund. Ales viel besser als mir! Die andere hat in etwa mein Ordnungsniveau - und das schwankt je nach Stimmungslage. Genauso aber ist es eben mit Zuverlässigkeit, um die es im anderen Thread ging, und mit Pünktlichkeit. ich kenne superpünktliche Eltern, die die Kinder ermahnt und gestreßt haben, auch versuchten,sie auflaufen zu lassen - und es half nichts: es wurden und blieben unpünktliche Erwachsene. Und natürlich auch umgekehrt. Zum Glück haben dann alle diese Menschen neben Eigenschaften,die nerven und bei uns nicht so vorkommen, auch ihre liebenswerten Seiten, mit denen sie den Fokus auch manchmal wohltuend verschieben. Also, natürlich habe ich "erzogen", angeleitet, vorgelebt -aber was dann letztendlich daraus wird, hängt auch viel von den Genen, der Veranlagung ab. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.07.2020, 22:51



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

dass Eltern es schon steuern, aber GANZ anders, als sie denken. Ich habe einige Freundinnen, die mussten in ihren Elternhäusern früher viel 'helfen'. Meistens, obwohl ihre Mütter (früher allesamt üblich Hausfrauen) selber keinen Bock hatten und auf unangenehme Art und Weise schlechtes Gewissen beim Nachwuchs erzeugten. Gleichzeitig aber waren deren Haushalte weit entfernt von nett, ordentlich und sauber. Und meine Freundinnen waren ständig im Zugzwang, dieses oder jenes noch machen zu müssen, sonst rasteten ihre Mütter aus. Als Erwachsene haben diese Freundinnen dann Wohnungen und Häuser wie damals bei ihren Eltern. Mehr oder minder im Chaos und wenig Freude daran, es sauber zu halten. Solange ich da nicht wohnen muss, isses wie's ist. Ich hab' sie trotzdem lieb, würde aber selber irre werden Ich habe niemals nie nicht helfen müssen und war in meiner Pubertät hübsch unordentlich, was durchaus Anlass von Rumbrüllen war... Aber der Haushalt meiner Eltern war tiptop, trotz Vollzeitberufstätigkeit von beiden. Ich habe für mich eigene Schlussfolgerungen gezogen. Dem Sohn habe ich frühzeitig beigebracht, wie 'Haushalt' geht. Wir hatten einige Zeit 'Haushaltstage', da hat er waschen, putzen, kochen etc. gelernt. Das habe ich gemacht, weil es für mich dazu gehört und weil er mal ein in der Lage sein sollte, zu wissen, wie es geht. Verpflichtende Hilfe, unser Haus mit in Schuss zu halten, gab es nicht. Mit Erwerb des Führerscheins hat er den Job bekommen, Kram zum Wertstoffhof zu bringen. Gartenarbeiten hat er auch gelegentlich auf Zuruf übernommen. Das hat ganz gut geklappt. Was ihm früh auffiel, war, in welchen Freundeshäusern/wohnungen es auch so sauber und ordentlich war wie bei uns ist und wo nicht. Er hat es immer honoriert, wie schön es hier ist. Ich gehe davon aus, dass Vorleben hier mehr hilft als Herumkeifen und zwangsweises Heranziehen zur Mithilfe. Ich habe darauf gesetzt, dass er sein eigenes Zuhause auch mit so einem 'Wohlgefühl' haben möchte. Hätten wir eine Putzhilfe gebraucht, hätten wir eine genommen. Fazit: Er hat Stress in der WG, weil sein WG-Partner nicht putzt ...

von AndreaL am 03.07.2020, 11:34



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Termine einhalten,ja das klappt sehr gut. Alle Unterlagen für die Schule sind immer sehr ordentlich. Sie halten sich an Vereinbarungen, z.B. wer macht es ein Haushalt, Zeiten zu denen sie zu Hause sein sollen Das Einzige was nervt,ist das Chaos was manchmal in den Zimmern herrscht,das kennen aber sicher viele Eltern mit Teenagern Wenn wir sagen sie sollen aufräumen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt klappt es auch. Meine Mädchen sind fast 16, 14,12 und die Jungs fast 11 und 7.

von kati1976 am 03.07.2020, 13:23



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Ich schaffe es nicht. Meine drei Kinder haben da total verschiedene Ansichten. Eine stresst sich selber und muss alles aufräumen, putzen, im Griff haben. Der Andere kommt täglich zu spät, hat aber seine Termine top organisiert, lässt alles rumliegen, achtet aber pingelig auf Hygiene und Sauberkeit. Der Kleinen ist alles egal, sie vergisst HA, ist faul und schlampig und stur und resistent gegen jeden Guten Rat.

von Cata am 05.07.2020, 22:00