Thema:
Preis und Lob fürs Zeugnis auf dem Gymnasium?
Hallo,
gibt es in NRW auf dem Gymnasium zum Endjahreszeugnis Preis und Lob für gute Zeugnisse seitens der Schule?
Als ich damals in Baden-Württemberg auf dem Gymnasium war, gab es das, Buchpreise für Zeugnisse ohne 3en. Ich glaube, das gibt es da immer noch?
Wenn es das in NRW nicht gibt, ist euch bekannt, warum nicht? Geld? Gab es das dann früher?
Danke...
von
Silke11
am 17.05.2013, 08:51
nö - hier gibt und gab es nix!
buchpreise für zeugnisse ohne dreien?
zu teuer bei einem klassenschnitt von 1,8 ?
von
mandala67
am 17.05.2013, 08:54
Äh? Also welches Kind ist so derart begabt dass es nicht mal 3er hat? (sicher gibt es welche, aber dürften nicht in Überzahl sein)Und warum wird eine 3 so negativ gesehen? Mein Kind hat derzeit auch einen Schnitt knapp unter 2 , allerdings sind insgesamt dann doch 3er dabei, was ich nun überhaupt nicht schlimm finde. Bücher kann ich ihm aber gerade noch auch so kaufen.
Mitglied inaktiv - 17.05.2013, 09:13
Antwort auf diesen Beitrag
Nee, oft gab es das nicht, im Durchschnitt würde ich sagen, ein, zwei pro Klasse und Jahr.
In Bayern gibt es das also auch nicht?
von
Silke11
am 17.05.2013, 09:17
Also hier gibt es einige Schulen die das machen, aber nicht alle. Das Gymnasium meiner Tochter macht das nicht, das ihrer Freundin (selbe Stadt) aber schon. Dort werden jeweils immer die Besten aus der Klasse vor versammelter Schülerschaft "geehrt". Bekommen eine Urkunde und einen kleinen SAchpreis...!
LG
Ina
von
laina01
am 17.05.2013, 11:22
wir wohnen übrigens in NRW.
Allerdings finde ich die Aktion persönlich nicht so gut, da die Kinder so "vorgeführt" werden und dann gleich den Streberstempel aufgedrückt bekommen.
LG
von
laina01
am 17.05.2013, 11:25
Ein Klassenschnitt von 1,8 auf einem Gymn jenseits der 5 Klasse?
Sorry, aber ich glaub dir kein Wort.
Hast dir das selber ausgerechnet und jedes Kind nach seinen Zeugnisnoten gefragt?
von
Reni+Lena
am 17.05.2013, 14:46
Ja gibt es (leider) immer noch in BaWü, zumindest bei uns am Gym. Ich finde es eigentlich für die Noten nicht wirklich eine gute Idee, zumal die Preisträger gerne mal als Streber gemobbt werden bzw alle Dreierschüler sich als Versager fühlen. Es gibt aber auch Preise für andere Leistungen, das finde ich viel besser, z. b. für soziales Engagement in der Schule, ehrenamtliches Hilfe in Bibliothek etc. Es kommt sicher auch auf die Grösse der Schule an. Bei über 1000 Schüler ginge das wohl nur noch symbolisch mit einem offiziellen Lob. Grüsse aus BW
von
Expression
am 17.05.2013, 10:12
Als Klassenbeste auf einer RS in BY. Sie hat sich sehr gefreut, zumal sie nicht wusste, dass sie das beste Zeugnis in der Klasse hatte. Ein anderes Mädchen, das damit gerechnet hatte, hat deshalb geweint.
Als Streber gilt sie aber bei den anderen nicht.
Ich finde aber auch, dass so etwas nicht nötig ist.
Meinem Sohn z.b. ist es oft unangenehm, wenn die Lehrerin erwähnt, wenn er die beste Arbeit geschrieben hat.
Gruß baraber
von
baraber
am 17.05.2013, 11:44
Ich finde, dass ein paar meiner Vorschreiber sehr schön geschildert haben, warum das in Deutschland weder gang und gäbe war, noch in absehbarer Zeit so sein kann:
Gute Leistungen sind hier ehrenrührig, jedenfalls wenn man sie nicht regelrecht verbirgt. Dann fühlen sich die Neider nämlich dazu bemüßigt, den Gewinner als "Streber" zu diffamieren. Man schämt sich insgesamt, gute Leistungen zu vollbringen und wird sie - wenn überhaupt - immer nur im Gesamtpaket mit den eigenen Schwächen erwähnen ("äh öh, dafür kann ich halt wirklich null Latein, ey!").
Wäre es doch nur wie ein hart erarbeiteter Gewichtsverlust unter Damen: "Ich habe monatelang hart gearbeitet, aber siehe da - es hat sich gelohnt, nicht wahr?"
Schade wenn man sich seiner Leistung nicht einfach freuen kann und schade wenn man es dem Gewinner nicht gönnen kann!
von
Pamo
am 17.05.2013, 13:01
Ja, ich glaube, das ist es, so langsam komme ich, glaube ich, dahinter, wie unsere unsägliche Lehrerin tickt. Ich kenne es halt aus Ba-Wü anders und bin, ja, leistungsorientiert, bei mir selbst und selbstverständlich auch bei meinem Sohn. Das habe ich bisher für normal gehalten und auch, dass man sich über gute Leistungen freuen darf, aber das kommt wohl nicht gut an. Heute hat mein Sohn in der Schule wohl dummerweise erzählt, dass er bei einem Musikwettbewerb wieder einen Preis gewonnen hat, da wird im Zeugnis wieder sinngemäß stehen, dass er ein Angeber ist.
von
Silke11
am 17.05.2013, 13:37
Ist ja un.mög.lich, dass er DAS erwähnt hat.
Ich habs am ersten Elternabend geschnallt, als zur Begrüßung ein Gedicht auf dem Tisch lag, aus dem sich die folgenden Zeilen in mein Gedächtnis gebrannt haben:
[...]
ich träume von einer Schule
wo es keiner nötig hat
ehrgeizig zu sein
auf Kosten anderer
[...]
Man lese und verstehe die Bedeutungsverdopplung des bösen, bösen Ehrgeizes:
- wer ehrgeizig ist "hat es nötig"
- wer ehrgeizig ist, tut es "auf Kosten anderer"
Jetzt bin ich selber noch nicht einmal ehrgeizig. Ich wünschte ich wäre es, bin es aber noch nie wirklich gewesen, höchstens mal punktuell.
Aber dumme Sprüche und herablassende Werturteile diesesr Art haben mich immer irritiert.
Mein Rat an deinen Sohn: Er wird den anderen Klassenkameraden helfen, wenn er immer weiter seine Preise erwähnt. Sie werden besser leben können, wenn sie es aushalten können, dass andere hart arbeiten oder super begabt sind und deswegen Preise gewinnen. Punkt.
von
Pamo
am 17.05.2013, 13:46
Hallo,
bei uns am Gymnasium in NRW gab und gibt es solche Preise nicht. Und ich muss sagen, das finde ich gut! Man kann an Wettbewerben teilnehmen und dort Urkunden und Preise gewinnen und das in jeglichen Neigungsgruppen (Sprache, NW, Sport etc.), außerdem wird bei jeder Abiturentlassung geehrt. Zum einen für besondere Wettbewerbserfolge, zum anderen für einen Schüler/ eine Schülerin mit besonderem sozialen Engagement.
Eine Ehrung für Zeugnisse ohne Dreier finde ich ein wenig befremdlich. Einigen Kindern fällt das Lernen eben leichter als anderen und sie bekommen "mal eben" eine eins oder zwei, während andere Kinder ohne Ende arbeiten und eine drei bekommen, auf die sie wirklich stolz sein können.
Zudem haben individuelle Kinder auch individuelle Talente und Neigungen. Für manche Kinder ist es schier unmöglich in Kunst, Sport oder was auch immer eine zwei zu schaffen, weil es ihnen nicht liegt und keinen Spaß macht.
Auf diese Faktoren wird meines Erachtens dabei gar nicht eingegangen. Eine Anstrengung in einem Projekt oder Wettbewerb ist da viel ehrenswerter.
Außerdem ist der Konkurrenz- und Leistungsdruck schon hoch genug, dem muss durch das "Vorführen" einiger Kinder, denen das nicht immer angenehm ist (da spreche ich aus Erfahrung im Klassenrahmen) und dem Zurücksetzen anderer Kinder, die ihre Noten vielleicht durch viel mehr Arbeit erreicht haben, nicht noch die Krone aufgesetzt werden.
Das ist mal meine Meinung zu dem Thema...
Liebe Grüße
AnkaS.
von
AnkaS.
am 17.05.2013, 22:54