Elternforum Stillen

Kampf ums Stillen

Stillen
Kampf ums Stillen

Mitglied inaktiv

Liebe Stillmamas, ich bräuchte bitte eure Hilfe. Meine Tochter kam 10 Wochen zu früh und dadurch konnt ich die ersten 5 Wochen nur abpumpen. Im Krankenhaus hat man sie mich nicht anlegen lassen. Seit dem sie daheim ist, leg ich sie immer wieder an, so lang wie's geht. Manchmal klappt es eine Stunde, manchmal brüllt sie nach 20min bis die blau anläuft. Aber ich hatte immer noch keinen Milcheinschuss. Hatte mich auch schon an LLL gewendet, aber deren Antwort war mehr als traurig. Die üblichen Stilltee's hab ich schon versucht, auch Bananenmilch und Malzbier. Ohne Erfolg. Meine Hebamme sagt auch, ich kann sie nur immer wieder anlegen, anlegen, anlegen, anlegen. Hab mir gestern bei Mamarella den Milch&Honig Tee mit Bockshornklee bestellt. Hat jemand von euch damit schon Erfahrung? Was kann ich noch versuchen? Bis auf mein Mann und eine Freundin, reagiert mein Umfeld eher Abwertend über meinen Kampf mit dem Stillen. Ich möchte es einfach noch nicht aufgeben, nur langsam wird es wirklich hart. Hoffe ihr könnt mir vllt. weiter helfen.


Mitglied inaktiv

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, ich weiß natürlich, was Du mit "Kampf" meinst, Du gibst Dir unheimlich viel Mühe und das ist zunächst mal natürlich gut. Aber das Wort ist trotzdem ungünstig gewählt. Denn solange Du das Stillen insgeheim als "Kampf" betrachtest, wird es schwierig bleiben. Durch Kampf kann man hier nichts erreichen. Man kann nur mit der Natur arbeiten, nicht gegen sie, und es gibt hier auch nichts zu gewinnen oder verlieren. Verwendest Du weiterhin die Pumpe? Ich würde das ruhig machen, parallel zum häufigen Anlegen. Einen echten "Milcheinschuss" brauchst Du jetzt nicht mehr, es war ja - wenn ich das richtig verstanden habe - bereits einmal Milch da, in der Klinikzeit, als Du abgepumpt hast. Den Milcheinschuss hat man ja nur einmal, nämlich nach der Geburt. Danach kann die Milch mehr werden, oder wieder fast weggehen, um dann doch wiederzukommen etc. - aber sie schießt nicht mehr im eigentlichen Sinne ein. Wenn das Anlegen allein nicht reicht, rege die Milchbildung wie gesagt ruhig auch mit Hilfe der Pumpe an. Versuche dabei, innerlich loszulassen, Dich zu entspannen, vielleicht sogar dabei ein wenig zu meditieren. Die Milch kann nur fließen, wenn Du locker lässt seelisch. Wenn Du Dich dagegen total anstrengst und machst und tust, blockiert das den Milchspendereflex zuverlässig. Stilltees und Co können dagegen nicht an. Nimm für Dich und Dein Kind den Druck aus der Sache heraus. Pumpe regelmäßig etwas, lege Deine Kleine immer wieder ein wenig an, aber erzwinge es nicht, bis sie vor Geschrei blau wird. Du hattest einen ungünstigen Start beim Stillen, für den Du nichts kannst. Trotzdem wird zumindest das Teilstillen sicher klappen, wenn Du Dir und Deiner Kleinen Zeit gibst, Dich mit ihr auch über winzige Erfolge freust (kurze Saugversuche sind auch schon ein Erfolg!) und Euch zwei nicht so ungeheuer unter Druck setzt, hu? Ich hab' meine Kinder auch beide gestillt und musste dabei viel lernen. Weißte, beim Stillen erfahren viele Frauen zum ersten Mal in ihrem Leben, dass noch mehr Mühe, mehr Einsatz, mehr Fleiß, mehr Druck, mehr Stilltee keinerlei Erfolg hat. Sondern dass der Erfolg umso eher kommt, je mehr man nachgibt, loslässt, es sprichwörtlich laufen lässt. Alles Liebe, Mimi


Mitglied inaktiv

Antwort auf diesen Beitrag

"Kampf" war wirklich ungünstig gewählt. Wollte damit nur ausdrücken, dass ich auch nach 3 Monaten noch nicht aufgeben möchte, womit ich bei meinem Umfeld auf völliges unverständnis stoße. Aber gäbe es keine Flaschennahrung, hätten Mütter keine andere Wahl, als es weiter zu versuchen, oder? ;) Verstehen die leider nicht. Was ich in der Klinikzeit abpumpen konnte war nur Kolostrum und ist es, laut meiner Hebamme, immernoch. Das höchste was ich mal abpumen konnte, waren insgesamt 60ml. Leider gab es von Seiten des Krankenhauses nicht viel Hilfe. Im Gegenteil. Mir wurde an den Kopf geknallt, ich bräucht gar nicht weiter die Behälter anschleppen, wenn ich keine richtige Mumi abgepumpt bekomme, würde nur unnötig Platz im Kühlschrank wegnehmen Die Stillberaterin auf der Wöchnerinnenstation sagte mir beim Abschied, wenn ich daheim stillen wollte, müsste ich um jeden Preis die Fläschchen weglassen. Irgendwann wär der Hunger so groß, dass sie die Brust nimmt darum brüllte sie einmal bis sie blau wurde. Ein zweites mal hab ich das nicht übers Herz gebracht. Sophia saugt an der Brust, wenn ich sie ihr anbiete, aber weiß ich nicht, ob nun was kam oder nicht, denn beim abpumpen kommt gar nichts mehr, obwohl ich es zwischen durch immer weiter versuche. Von einer Waage hat mir meine Hebamme abgeraten, weil mich das nur verrückt machen würde, wenn sie mal nach dem Stillen nicht mehr wiegt. Verbringe sehr viel Zeit mit kuscheln und hab sie auch nur zum Schmusen auf der nackten Brust liegen. Selbst wenn das Stillen nicht mehr klappen sollte, so genieße ich doch wenigstens die Nähe zu ihr.


Mitglied inaktiv

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, kann mich im Großen und Ganzen meiner Vorrednerin anschließen. Ich würde mich auch nicht mehr verrückt machen. Ob beim Stillen "was kommt" oder nicht, ist eigentlich egal. Hauptsache, ihr könnt die Nähe genießen. Ich würde (aber das machst du sicher auch so) vor jeder Mahlzeit anlegen und wenn sie absolut nicht will eben die Flasche nehmen. Abpumpen würde ich auch weiter versuchen. Vielleicht kannst du irgendwoher ein Doppelpumpset und eine elektrische Pumpe auftreiben. Da ich auch eine Weile abpumpen musste, hab ich die Erfahrung gemacht, dass mit Doppelpumpset die Brust noch mehr angeregt werden kann. Man kann sich die Pumpen in der Apotheke leihen. Der Kinderarzt kann sie dir verschreiben, so dass du dafür nichts zahlen musst. Achte darauf, dass deine Brust warm und gut durchblutet ist, wenn du stillst oder abpumpst. Hab mir da manchmal ein Kirschkernkissen draufgelegt. Das regt zusätzlich den Milchfluss an. Und ich würde auch Entspannungsmusik o. Ä. anmachen beim Abpumpen und/oder beim Stillen. Auf jeden Fall sollte die Situation entspannt und ruhig sein. Ich finde es toll, dass du nicht aufgibst. Versuch dich aber weiter, nicht unter Druck zu setzen. Wenn es nicht klappt, ist es auch nicht schlimm. Du genießt ja so viel Nähe zu deinem Kind, dass es sicher nie Defizite haben wird. Viele liebe Grüße, Heike


Mitglied inaktiv

Antwort auf diesen Beitrag

Ich finde es unmöglich, wie im KH mit dir umgegangen wurde :-( Die Tipps deiner Hebi klingen schon vernünftig, aber offenbar kommst du so nicht weiter. Vielleicht wäre ein Brusternährungsset das richtige, da kannst du an der Brust zufüttern und gleichzeitig wird die Milchbildung angeregt und die Gefahr der Saugverwirrung entfällt. Am besten ziehst du eine professionelle Stillberaterin hinzu (IBCLC), wenn die LLL dir nicht helfen kann. Beraterinnen findest du hier: http://www.stillen.de/


Mitglied inaktiv

Antwort auf diesen Beitrag

...