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Beikost - Ende vom Stillen nach Bedarf?

Thema: Beikost - Ende vom Stillen nach Bedarf?

Hallo zusammen, ich habe von Beginn an überzeugt nach Bedarf gestillt. Ich esse auch nicht alle 4 Stunden eine bestimmte Menge an Nahrung, warum sollte also mein Babys das tun? Ich hab ihm also die Brust nach Bedarf gegeben, oder vielleicht anders ausgedrückt: nach Gefühl. Wenn ich nämlich so genau überlege meldet sich mein Sohn nie wegen Hunger. Ich glaub das musste er auch nie weil er immer vorher die Brust angeboten bekam. Und er wollte immer trinken. Wenn man es über den Tag verteilt als Durchschnitt nehmen würde dann wären es so alle 2 Stunden tagsüber. Es hatte sich so eingespielt und ich weiß immer wann er wieder was trinkt anhand der vorherigen Trinkmenge. Wenn er also nur wenig wollte weiß ich, dass er 30-60 Minuten später wieder trinken wird und dann auch mehr. Auf die Art und Weise kommen wir natürlich nicht auf große Mengen auf einmal sondern eher auf mehrere kleinere Mahlzeiten. Ich war immer überrascht wie kleine Babys 200 ml trinken können, das hat unser nie getan( bei Brust weiß man ja nie wieviel raus kommt aber ich hab auch immer mal abgepumpt und Flasche gegeben und da ging nie mehr als 100-120 ml, wenn überhaupt) Mein Sohn und ich kamen so ganz gut zuerecht, er ist 7 Monate und eine Woche alt und wiegt 10 kg, ist also ganz oben auf der Normkurve. Schwierig ist es nur unterwegs, da ist er sehr abgelenkt. Mit 6 Monaten kam der Brei hinzu. Der Beikoststart war/ist bei uns nicht so leicht. Er verträgt den Brei nicht gut (Verstopfungen) und aß nie viel und dann immer weniger bis er irgendwann nicht mehr wollte. Dann wollte er doch wieder und aktuell steigert er seine Essmenge auch etwas. Es hat seine Portion auf ca. 50-70 g gesteigert und bekommt gegen Mittag Milch-Getreide-Brei und Abends Gemüse-Kartoffel-Brei. So rum mochte er es lieber als andersrum. Kann es eigentlich sein, dass er auch bei dem Brei erstmal bei den kleineren Mengen bleibt weil er es auch von der Milch her so kennt dass er eher häufiger kleinere Portionen anstatt seltener große Portionen zu sich nimmt? Wäre ja logisch, oder? Ich selber hatte auch Schwierigkeiten mit der Breieinführung, da ich es nicht gewöhnt war sein Essen zu bestimmten Zeiten anzubieten und ich mich da erstmal einfinden musste. Wir haben durch Kurse bestimmte feste Termine in der Woche bei denen wir unterwegs sind. Dann hat er ja sein Schlafbedürfnis und wird immer in den Schlaf gestillt. Das führte manchmal dazu, dass der Mittagsbrei erst um 16 oder 17 Uhr gegeben wurde weil es manchmal so ablief: Kind wachte auf und trank. Dann brauchte er nach 1,5 Stunden seinen Vormittagsschlaf und wird in den Schlaf gestillt, dann schläft er vielleicht von 11 bis 12:30 Uhr. Dann müssen wir um 13 Uhr zu einem Termin, Kind hat aber noch keinen Hunger für Brei da er erst um 11 Uhr zum Einschlafstillen genug hatte. Etwas trinken muss er aber bevor wir losfahren da er unterwegs zu abgelenkt ist, also wieder kurz stillen, dann los und wenn wir zurück waren war schon Nachmittag. Wisst ihr was ich meine? Also mit Schlafen - Einschlafstillen - Terminen und den Essabständen (zwischen Stillen und Brei müssen mindestens 2 Stunden liegen sonst isst er kaum was) wurde es kompliziert und wir kamen ins Trudeln. Irgendwann merkte ich, dass wir etwas mehr roten Faden brauchen damit das mit der Beikost funktionieren soll da ich selber das Gefühl habe dass es chaotisch wird und auch er nicht so recht essen mochte. Ich glaube nicht dass mein Sohn immer zu einer festen Uhrzeit was haben muss, wer hat denn schon immer um Punkt 12 Uhr Hunger?, aber so ganz grob den Mittag wollte ich dann schon treffen. Ich hab also die letzte Woche versucht ein wenig besser die Mahlzeiten einzuhalten und ich hab das Gefühl, dass er den Rhythmus gerne annimmt da er aktuell gerne und mit Freude seinen Brei schlabbert. Allerdings hab ich auch das Gefühl, dass das Stillen nach Bedarf etwas auf der Strecke bleibt und mehr zu einem Uhrzeit-Stillen wird. Nicht pedantisch aber wenn ich die Mahlzeiten nicht etwas plane komm ich ins trudeln mit Stllen - Einschlafstillen - Terminen und dem Brei. In den letzten Tagen führte das dazu, dass sich das Stillen etwas reduzierte, nämlich auf ca. alle 3 Stunden. Nach dem Brei möchte er meist nix trinken, erst so 30 minuten bis eine Stunde später. Mich verunsichert es. Dass er etwas weniger bzw. seltener trinkt weil er nun anderes Essen zu sich nimmt ist ja normal, mein Gefühl hat sich da aber noch nicht angepasst und ich hab irgendwie immer Sorgen dass er nicht genügend bekommt und hungrig/durstig sein könnte (Wasser nimmt er kaum). Zudem finde ich es schade nicht mehr rein nach Bedarf stillen zu können da wir den Brei ja immer mit einplanen müssen. Ich finde es ja gut, dass er sich mit zunehmendem anderen Essen immer ein Stückchen mehr von mir und meiner Brust unabhängig macht, aber irgendwie kommt da mein Bauchgefühl noch nicht mit. Mein Sohn ist übrigens happy und quietschfidel. Kennt ihr das?

von FrauStorch am 16.11.2016, 22:51



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Ich glaube, du gehst zu verkopft an die Sache. Beikost kann man auch als etwas sehen, das das Baby "kostet" während es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Es muss weder von Beikost satt werden noch bestimmte Breie zu bestimmten Uhr- oder Tageszeiten bekommen. Beikost Einführung ist nicht linear. Wir machen Stillen nach Bedarf und Beikost nach Lust und Laune (von Mutter UND Kind). Heißt, wir stillen hauptsächlich und Brei / Fingerfood gibt es nach Verfügbarkeit. Meistens biete ich etwas an, während ich selbst esse. Das Kann ein Gemüsegläschen sein oder eine gekochte Kartoffel, Hirseflocken gemischt mit Apfel oder auch Kürbis ... Am liebsten ist ihm Brot, habe heute eines ohne Salz gebacken :-) Mal kostet er nur kurz, mal macht er drei Bissen. Viel mehr ist es nicht. Sein Teilhaben Wollen wird befriedigt, das ist mir in dem Alter das Wichtigsten der Beikost, daher freestyle ;-)

von chrpan am 16.11.2016, 23:54



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Ich bin da voll und ganz bei meiner vorschreiberin! Sei entspannt. Mein jüngster hat zB Brei komplett verweigert und hat mit ca 10 Monaten mit fingerfood/ Brocken angefangen. Still einfach weiter nach Gefühl und mach was zu euch passt. Den Bauch sagt es dir schon richtig.

von Kräuterzauber am 17.11.2016, 00:35



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Guten Morgen, also wenn ich deinen Beitrag so lese, hört sich das nicht so nach stillen nach Bedarf an. Aber wahrscheinlich, weil du so viel um die Ohren hast?!? Ich stille meine Tochter auch nach Bedarf. Allerdings kann das manchmal ein Abstand von 2 Stunden sein oder auch mal alle 3 Stunden. Ich warte allerdings auch ab, bis sie sich meldet. Meine Tochter ist 6 Monate alt und bekommt auch zwei Breimahlzeiten pro Tag, trinkt aber auch nichts dazu. Der Durst wird ja übers stillen gestillt. Ich bin der Meinung, dass du die abgepumpte Menge nicht in Relation zum Trinkverhalten an der Brust setzen kannst. Das Abpumpen und das Saugverhalten ist ja ein anderes. Lass dich nicht verunsichern von dem, was andere Babies essen bzw trinken! Jeder Mensch und jedes Baby isst anders. Und ich bin ganz sicher, wenn dein Baby nicht satt ist, dann meldet es sich schon. Und lass Beikost, Beikost sein, im 1. Lebensjahr ist das Geundnahrungsmittel Milch.

von Tan_Sop2016 am 17.11.2016, 08:36



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Ich danke euch für eure Antworten. Verkopft? Hmm, vielleicht klingt das jetzt so weil ich versucht habe zu erklären wo mein Problem liegt. Ich habe es ja zuerst anders versucht, also recht "ungeplant" und "so wie es gerade passt". Das Ergebnis war jedoch Chaos, denn wenn es mir passte, passte es meinem Sohn nicht (hatte kurz vorher erst getrunken, schläft oder muss dringend schlafen (dann gingen keine Essensexperimente)) und wenn es mit ihm gepasst hat mussten wir los oder waren unterwegs... deswegen war mein Versuch ja es mit ein wenig mehr Struktur zu probieren, was tatsächlich auch besser klappte (er verweigerte den Brei nicht mehr sondern probierte neugierig). Der Nachteil ist jedoch, wie ich schrieb, dass das Stillen nach Bedarf dann nicht mehr ganztägig ein Stillen nach Bedarf ist sondern ein Stillen um den Brei herum. Vor der Beikosteinführung haben wir ganz nach Bedarf gestillt. Mich würde mal interessieren was ihr konkret meint, wenn ihr sagt, ihr stillt wenn euer Baby sich "meldet"? Mein Sohn schimpft oder weint/schreit/quengelt nie vor Hunger. Wenn er was trinken möchte versucht er z.B. an mein Kinn/Gesicht anzulutschen wenn ich ihn auf den Arm habe, dann weiß ich dass er trinken möchte. Wenn er satt ist macht er das nicht. Manchmal macht er das aber auch nicht sondern meldet sich gar nicht, wenn ich ihm dann aber was anbiete trinkt er kräftig los. Ich hab das immer mehr nach Bauchgefühl gemacht und das klappte ganz gut, ich hatte meist im Gespür wann er was wollte ohne dass er quengeln musste.

von FrauStorch am 17.11.2016, 17:08



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Dann ist doch alles gut bei euch. Ich versteh nur nicht warum du nicht mehr nach Bedarf stillen kannst? Wenn er Brei gegessen hat, einfach die Brust anbieten. Wenn er möchte ok, wenn nicht - auch ok. Dann hat er keinen Bedarf :-) Zum Wasser trinken: hat meiner am Anfang auch so gut wie nichts. Das kommt nach und nach. Da müssen wir Mamas Geduld haben. Das braucht alles Übung und es ist auch nichts in Stein gemeißelt. Ich bin selbst so ein ungedulds-Mensch und denke dass alles beim 1. mal klappt und dann auch für immer :-) vielleicht ist das bei dir ähnlich?

von Kräuterzauber am 17.11.2016, 18:56



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Also, ich warte auch nicht, bis sich meine Tochter die seele aus dem Leib schreit vor Hunger. Aber schon, bis sie meckert. Man lernt ja sein Kind immer besser kennen und erkennt natürlich ob es ein meckern ist, weil es Hunger hat oder gerade einfach nur unzufrieden ist. Ich kann meine Tochter auch jede Stunde anlegen und sie trinkt was! Ich habe allerdings auch kein Problem damit sie unterwegs zu stillen. Damit will ich sagen, dass ich sie nicht zuhause anlege bevor wir weg fahren. Es sei denn, ich habe wirklich mal einen Arzttermin. Zum Thema Beikost: meine Tochter isst mittags ca. 180g Brei und trinkt danach auch nichts mehr. Also, ist ihr Hunger nach dem Brei gestillt. Aber danach stille ich sie weiterhin nach Bedarf! Und auch mal nachmittags nur zum einschlafen. Denn ohne Einschlafstillen schläft sie nicht ein.

von Tan_Sop2016 am 17.11.2016, 22:34



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Ich finde schon, dass du nach Bedarf stillst. Und das mit der Beikost.. So, wie du es jetzt beschreibt, habe ich mich bei meinem Großen auch gefühlt in dem Alter. Jetzt beim 2. Kind mache ich Beikost wirklich nach Gefühl. Und es gibt Tage, an denen stille ich ausschließlich, weil er entweder gerade das Mittagessen verschläft oder wir unterwegs sind oder ich nix im Haus hab (schäm) oder weil er am Vortag vermehrt "festeren" / dünneren Stuhl oder Blähungen hatte. Je alter sie werden, desto aktiver fordern sie die Beikost ein, dann ergibt sich alles von selbst. LG

von chrpan am 18.11.2016, 17:49



Antwort auf Beitrag von FrauStorch

ich denke,du denkst einfach zu viel nach! mach es nach bauchgefühl!im 1.jahr braucht er hauptsächlich milch,wenn sich da mal kein brei wegen terminen ausgeht...auch egal!du hast ja sein essen immer mit!mein sohn ist jetzt 15 monate alt und hat sich im 1.lebensjahr fast ausschliesslich von mumi ernährt!klar hab ich ihm immer wieder mal was angeboten.aber mir wäre nie in den sinn gekommen etwas abzuwiegen. und noch heute isst er ab und zu viel,(für seine verhältnisse)manchmal nur 5 löffelchen. biete ihm euer essen an!(nur ohne salz und zucker)manche mögen am liebsten blw...versteif dich nicht auf uhrzeiten.das macht nur stress und dann funktioniert gar nix mehr. lg Bri

von Brischi am 19.11.2016, 22:51