Verhütung - sicher durch die Stillzeit

Verhütung Stillzeit

© Adobe Stock, Sven Bähren

"Stillen ist die beste Verhütung", hieß es früher. Diese Annahme hat schon manchem Kind schneller als geplant zu einem Geschwisterchen verholfen. Auf die Wirkung des Stillens als Verhütungsmittel sollten Sie sich besser nicht verlassen.

Eisprung setzt später ein

Tatsache ist: Häufiges Stillen verhindert besonders in der Anfangsphase des Stillens den Eisprung. Deshalb lässt die erste Menstruation bei stillenden Müttern länger auf sich warten, als bei nicht stillenden Müttern. Nicht stillende Mütter haben ihre erste Periode frühestens fünf bis sechs Wochen nach der Geburt. Bei Müttern, die ihr Baby voll stillen, setzt sie meist erst vier Monate bis hin zu zwei Jahren später ein.Der Grund: Beim Stillen werden Hormone ausgeschüttet, die den Eisprung unterdrücken.

Wird das Baby in längeren Intervallen gestillt, sinkt dieser Hormonspiegel und der Eisprung setzt wieder ein. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn das Baby beginnt, regelmäßig durchzuschlafen. Außerdem muss sich die Hormonproduktion der Frau nach einer Geburt erst wieder einpendeln. Individuell kann es sehr unterschiedlich sein, wie lange sich der Körper damit Zeit lässt.

Ab wann Sex nach der Geburt?

Eine häufige Frage, die Hebammen bei den Wochenbettbesuchen immer wieder hören: Ab wann kann man nach der Geburt wieder Sex haben?

Die Antwort hängt auch vom Geburtsverlauf ab. Falls es keine Geburtsverletzungen, wie beispielsweise einen Dammriss gab, kann das Paar nach vier bis sechs Wochen wieder mit dem Sex beginnen. Falls ein Dammriss besteht, muss dieser vor dem ersten Verkehr abgeheilt sein, um die Wundheilung nicht zu gefährden.

Wann die Zeit reif für das erste Mal nach der Geburt ist, sollte die Frau nach ihrem Gefühl entscheiden: Hat sie wieder Lust auf Sex? Oder kann sie sich mit dem Gedanken noch nicht anfreunden? Hat die Frau noch Wochenfluss, sollte man beim Sex unbedingt ein Kondom verwenden.

Verhütung mit Kondom

Denn während des Wochenflusses, also etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt, besteht Infektionsgefahr für die Mutter. Der Wochenfluss ist ein Gemisch aus Blut und Wundsekret. Innerlich heilt die Wundfläche der Gebärmutter, an der während der Schwangerschaft die Plazenta saß. Der Ausfluss ist selbst nicht infektiös, bietet Keimen aber einen sehr guten Nährboden. Um eine Gebärmutterinfektion zu vermeiden, ist es deshalb am besten zur Verhütung anfangs Kondome zu benutzen.

Vorsicht, fruchtbar!

Was viele Paare nicht wissen: Bereits vor der ersten Menstruation findet ein erster Eisprung statt. Die Frau ist also schon fruchtbar, bevor sie ihre erste Monatsblutung hatte. Deshalb kann es vorkommen, dass eine Frau schon wieder schwanger ist, ohne auch nur einmal ihre Menstruation bekommen zu haben.

Die Konsequenz: Wenn Sie nicht gleich wieder schwanger werden möchte, sollten Sie sich um eine sichere Verhütung kümmern. Besprechen Sie das Thema mit Ihrem Partner und lassen Sie sich bei der ersten Nachuntersuchung von Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin beraten. Dieser Arzttermin steht ohnehin sechs Wochen nach der Entbindung an.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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