Frage: Re: Wie nimmt das Kind besser zu

Wie bereits beschrieben habe ich nach dem stillen noch Milch in der Brust. Soll ich den noch alle zwei Stunden anlegen. Das mit der Technik des Wechseln werde ich heute den ganzen Mittag und weiterhin versuchen. Habe ich dann schlechte Milch wenn Sie nicht zunimmt. Bisher macht sie bei jeder Mahlzeit Stuhlgang und Pipi macht Sie auch ganz viel. Wie kann ich dann die Milchqualität verbessern? Bin ich eine schlechte Mutter? Das mit Stilltagen ist sehr schlecht das ist mein drittes Kind und wir haben Ferien, da ist dies nicht so einfach zu machen. Werde es am Wochende versuchen. Mehr auszuruhen, vielleicht nützt dies ja. Habe eine Elektrische Pumpe von Medela.

von Bianca-Ribera am 11.07.2013, 22:21



Antwort auf: Re: Wie nimmt das Kind besser zu

Liebe Bianca, Du bist sicher KEINE schlechte Mutter und auch deine Milch ist gut für dein Kind, Du bist wahrscheinlich nur nicht gut beraten worden. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit.Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie weder kurz vor dem Hungertod stehen, noch sich streng vegan ernähren oder gar an Hyperlipoproteinämie leiden. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass ein Problem im Stillmanagement besteht. Ich bin sicher, dass es besser klappt, wenn Du öfters anlegst und wirklich ein paar Stilltage einlegst. Vielleicht kannst Du dir für ein paar Tage Unterstützung holen? Melde dich doch nach dem Wochenende einmal, wie es Euch dann geht! LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 12.07.2013