Wie kann man das häufiges Stillen nachts angewöhnen?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Wie kann man das häufiges Stillen nachts angewöhnen?

Hallo, meine Tochter ist fast 4 Monate alt und, nachdem sie eine Zeitlang nachts sehr gut geschlafen hat (5 Std. am Stück, dann einmal nachts trinken, dann wieder 4 Std. am Stück schlafen - das waren Zeiten!), ist sie seit etwa drei Wochen sehr unruhig geworden und wacht nachts ständig auf. Bis jetzt hilft fast immer nur das Trinken an der Brust, anders ist sie kaum zu beruhigen. Wobei ich eingestehen muss, dass ich nicht sehr oft was Anderes ausprobiere, denn durch Stillen kann ich ja auch meist wieder schnell einschlafen... Aber ich habe oft gehört und gelesen, das sei nicht so gut für die Zukunft, weil Babys sich dran gewöhnen, nachts zum Wieder-Einschlafen an der Brust zu nuckeln, auch wenn sie NICHT wirklich hungrig sind. Oft wacht meine Tochter zur Zeit sogar 5 Mal die Nacht auf, was für mich unglaublich anstrengend ist. Ich hätte gerne ein paar Tipps, was ich machen kann/soll. Soll ich versuchen, sie nachts anders zu beruhigen oder ist es ok, wenn ich ihr gleich die Brust gebe, auch wenn ich vermute, dass sie nicht sehr hungrig ist (weil sie z.B. eine Stunde vorher getrunken hat)? Und wenn Brust immer ok ist, ab wann soll ich versuchen, sie umzugewöhnen (sie ist jetzt 16 Wochen alt), und wie geht es am besten? Bin für Tipps sehr dankbar! Elisabeth

von elimeng am 13.01.2017, 19:38



Antwort auf: Wie kann man das häufiges Stillen nachts angewöhnen?

Liebe Elisabeth, das, was du gehört hast, stimmt nicht! Es ist ein Ammenmärchen, dass es schlecht oder gefährlich wäre, das Baby an /mit der Brust zu beruhigen oder es in den Schlaf zu stillen. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Die Kinder beginnen um dieses Alter herum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten, sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Aber es ist total normal. Lass dich bitte nicht verunsichern, wenn "jemand" etwas sagt. Solange es niemand ist, der selbst schon mal in deiner Situation war, und sie gut gemeistert hat, ist es niemand, der dir einen Rat geben sollte :-) Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 13.01.2017



Antwort auf: Wie kann man das häufiges Stillen nachts angewöhnen?

Hallo ich habe deine Frage im Expertenforum gelesen und schreibe dir unverschämterweise mal. (Und lasse aus zeitgründen die groß -und kleinschreibung mal weg) Ich möchte dir von uns erzählen . Meine kleine ist fast 9 monate alt. Direkt nach der Geburt hatte sie einen 4 stundenrythmus. Sie hatte am anfang eine saugschwäche. Sie war zu faul lange zu trinken. Daher stillte ich sie alle 4 stunden und gab ihr danach die flasche . Sie trank die flasche aus oder mal nur einen Teil. Den rythmus hat sie sich selber ausgesucht. In der nacht weckte ich sie nicht. Wenn sie nachts hunger hatte bekam sie die flasche für die brust war sie zu faul hatte kein interesse. Ganz schnell schlief sie nachts immer länger . Die bestzeiten war 8 stunden am stück. Es war ein liebes und ruhiges baby sie schlief alleine ein. Dann wurde ich krank und musste abpumpen. Konnte nicht Stillen. Sie nahm ohne probleme die flasche. Als ich wieder stillen durfte, nach ca 1 woche war alles anders die Dame wolte nur noch die brust. Aber ich hatte nicht genug milch da sie nicht richtig trank . Also versuchte ich immer die flasche zu geben, was sie nicht wollte. Ein wochen langer kampf begann wo die flaschenmahlzeiten geringer wurden und die stillmahlzeiten sich vermehrten. Auf einmal wollte sie auch nachts an die brust. Da sie ja hungrig war ohne flasche . Den nucki den sie mal nahm , nimmt sie seid dem auch nicht mehr. Bis heute. Und so kam es das ich schritt für schritt trotz des schlechten trinkens mehr milch bekam und die flasche verbannte. Aber ihre trinkweise ist bis heute bescheiden. Dafür trinkt sie umso öfters.Aber keine milch aus der flasche glas usw. Nachts jede Stunde im schnitt mal 2 mal alle 30 min usw. Nach 4 monat fing ich mit brei an. Bis heute haben wir nichts ersetzt. Sie isst gerne aber nicht viel mal eine große portion mal 3löffel mal brei mal normale essen was sie kauen kann. Sie kann im kinderwagen einschlafen , in der Trage auf dem Arm und auch in ihrem bett. Mal alleine mal mit popoklopfen mal kopfstreicheln usw. Nachts wenn sie wach wird nimmt sie meist die brust . Passiert im halbschlaf alles. Mal klopfe ich sanft auf den po. Mal kraule ich den Rücken.klappt manchmal. Mal bin ich ein schritt richtung ziel für paar wochen. Dann wieder bei null. Dann 2 schritte vor dann 3zurück. Sie schläft bevor ich ins bett gehe in ihrem bett danach bei uns wenn sie wach ist da sie alleine aus unserem bett fallen würde wenn ich nicht merke das sie wach ist. Und ich nicht dauernd aufstehen möchte in der nacht. Früher schlief sie bis 5 in ihrem bett und kam dann zu uns. Ich habe mich damit arrangiert. Bin müde platt und verzweifelt . Aber was soll es . Meine Tochter ist glücklich. Aktiv,eine süße. Ich habe vieles ausprobiert und nichts half. Aber eines weiß ich, jedes baby ist anders hat seine bedürfnisse. Es ist mein erstes kind und ich bin noch in elternzeit . Das heißt ich habe zeit für sie. Und wenn es hart auf hart kommt , kann sie ohne brust schlafen und etwas anderes mal essen und trinken. Das ist mir das wichtigste. Mein freund und ich finden uns damit ab das es jetzt so ist wie es ist. Und genießen unsere Tochter. Ich hätte nie gedacht das es so kommt. Aber jeder zahn jede erlernte fähigkeit wirft unser stück für stück erarbeitetes zurück.ich lasse sie auch nie weinen. Und wenn es gar nicht mehr geht, dann wird sie sich wohl oder übel umgewöhnen müssen aber können tut sie es schon . Wie zum beispiel alleine einschlafen usw.. einfach mal ein einblick in unser leben . Anstrengend aber schön:) hoffe sind nicht viele fehler . Habe schnell geschrieben

von Vannessa.w am 15.01.2017, 13:21



Antwort auf: Wie kann man das häufiges Stillen nachts angewöhnen?

Liebe Vanessa, vielen Dank dafür, dass Du mir einen Einblick in Dein Leben gewährt hast! Ja, natürlich ist jedes Baby anders und jedes Baby verhält sich auch immer wieder anders. Irgendwie wird es schon klappen! Liebe Grüße Elisabetta

von elimeng am 16.01.2017, 18:34



Antwort auf: Wie kann man das häufiges Stillen nachts angewöhnen?

Liebe Kristina, danke für die historisch-anthropologischen Ausführungen, die sehr interessant sind. Aber ich hatte einfach um ein Paar Tipps von Experten gebeten, weil manche Nächte so hart sind, dass ich am nächsten Tag total erledigt bin (auch nicht gut für mein Kind!). Außerdem möchte ich in zwei Monate, wenn sie 6 Monate alt wird, langsam wieder anfangen, zu arbeiten (3-4 Std. am Tag am Schreibtisch), und deshalb würde perspektivisch ein besserer Nachtrhythmus für mich sehr viel bedeuten! Ich dachte, man kann etwas versuchen, damit sie weniger oft aufwacht und quengelt bzw. von alleine wieder einschlafen kann. Danke trotzdem und herzliche Grüße Elisabetta

von elimeng am 16.01.2017, 18:35



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