ungleiche Verteilung der Muttermilch

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: ungleiche Verteilung der Muttermilch

Guten Morgen, ich habe nun seit zwei Wochen mit mehr oder weniger Erfolg meine Milchproduktion wieder angekurbelt, indem ich mehr als eine Woche lang alle zwei Stunden meine kleine Tochter (15 Wochen) angelegt habe. Allerdings komme ich auf nicht mehr als 700 ml im optimalen Fall und ich denke, dass das nicht reicht. Allerdings beschwert sie sich nicht, aber sie nimmt auch nicht optimal zu. In einer Woche keine 100 Gramm) Dazu kommt, dass ich mitten in der Nacht die meiste Milch habe (160 ml) und sie dann den Tag über weniger wird, abends manchmal nur 40 ml, so dass ich gerade abends Angst habe, dass es nicht reicht. Auf der rechten Seite habe ich auch immer mehr Milch als links. Ist es vielleicht besser mit dem zweistündigen Anlegen aufzuhören, da sie dabei auch oft einschläft, und wieder aller vier Stunden, wenn sie nach der Milch ruft? DAnke und liebe Grüße, Stefanie

Mitglied inaktiv - 13.07.2009, 09:35



Antwort auf: ungleiche Verteilung der Muttermilch

Liebe Stefanie, es ist normal, dass ein Baby nicht immer gleich viel trinkt. Es gibt keine Formel `Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der Mahlzeiten“, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen und der eine Säugling braucht zum guten Gedeihen etwas mehr, der andere etwas weniger. In vielen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Sie könnten versuchen durch gezieltes Anlegen eine Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Sie diesen Ausgleich erreichen werden. Und wie gesagt: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wie viel Milch eine Brust bildet. Im Moment würde ich auf alle Fälle noch vermehrt anlegen, da Ihr Baby nicht ausreichend zunimmt. So lange Stilldauer in Zusammenhang mit einer geringen Gewichtszunahme sind auch ein sehr deutlicher Hinweis auf ein Saug und/oder Anlegeproblem. Deshalb ist hier dringend angesagt, dass das Saugverhalten des Kindes kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert wird. Häufiges Stillen und eventuelles Aufwecken sind zusätzliche Maßnahmen, die in dieser Situation ergriffen werden, um das Gedeihen des Kindes zu sichern. Wenden Sie sich schnellstmöglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 13.07.2009