Frage: Stillverwirrung

Guten Tag Frau Welter, Ich hoffe es ist nicht zu ungewöhnlich, daß sich mal ein Mann an Sie wendet. Aber zu einer Familie gehören ja immer mindestens drei und ich hoffe Sie werden auch meine Frage so nett beantworten wie die der anderen Forumsteilnehmer. Ich habe Ihr Forum nach Beiträgen durchsucht, die sich um sog. Stillverwirrung drehen, denn ich denke genau das ist das Problem bei unserem Mädchen (jetzt 7 Wochen alt). Anfangs lief das Stillen immer sehr gut und ohne Probleme ab. Meiner Tochter wurde allerdings schon in der Klinik von einer Nachtschwester ein Schnuller in den Mund gesteckt, und bei meiner Frau am Morgen mit den Worten "Sie hat ihn halt gebraucht" abgegeben. Eigentlich wollte meine Frau das nicht, aber nun war der Schnuller einmal eingeführt und wir haben Ihr ihn dann auch gelassen, weil wir ehrlich gesagt nichts von einer Stillverwirrung gewußt haben (ich zumindest habe das erste Mal bei Ihnen davon gelesen). Zudem haben wir auch noch Tee mit der Flasche zugefüttert, nach Nachfrage bei der Hebamme, da unsere Tochter von Anfang an verschnupft war, schlecht Luft bekam und der Kinderarzt und auch riet Ihr Tee zu verabreichen. Hätte ich damals gewußt was ich jetzt weiß hätte ich bestimmt kein Fläschen zugelassen. Seis drum, jetzt ist es bei unserer Kleinen so, daß sie zwar manchmal ganz normal trinkt, (vor allem Morgens) und zu anderen Zeiten nur kurz anfängt zu trinken, dann sehr schnell unruhig wird und zum Schluß unter exzessivem Schreien die Brust verweigert. Meine Frau hat mittlerweile auch wieder wunde Brustwarzen, nachdem sie zwischendurch gut verheilt waren. Da das meine Frau sehr belastet, möchte ich Sie um Ihre Meinung hierzu bitten und ich bitte Sie auch mir die Adresse einer Stillberatung in unserer Nähe (PLZ 85664) zukommen zu lassen, wie Sie es wohl in anderen Fällen auch schon getan haben. Für Ihre Mühe bedanke ich mich schon im Voraus und hoffe darauf, daß meiner Tochter und meiner Frau geholfen werden kann und sie bald wieder in Harmonie das Stillen genießen. Mit freundlichen Grüßen Franz Breu

Mitglied inaktiv - 24.10.2002, 20:03



Antwort auf: Stillverwirrung

? Lieber Franz, es kommt zwar nicht sehr häufig vor, dass sich ein Vater hier schreibenderweise ins Stillforum „verirrt", doch Väter sind hier auch willkommen. Wie Sie selbst schon schreiben, gehören zu einer Familie nicht nur Mutter und Kind und die Unterstützung der Frau durch ihren Partner ist ungeheuer wertvoll und deshalb heißt der 8. Grundsatz der La Leche Liga: „Die liebevolle Unterstützung, die Hilfe und die partnerschaftliche Anteilnahme des Vaters des Kindes fördert das Stillen und die Mutter-Kind-Bindung. Due durch nichts zu ersetzende Vater-Kind-Beziehung ist ein wichtiges Element in der ganzen frühkindlichen Entwicklung". Sie sehen, Väter haben bei uns einen hohen Stellenwert und ich freue mich über jeden Vater, der seine Partnerin unterstützt. Offensichtlich sind Sie ein aufmerksamer Leser, denn Sie haben die Situation Ihrer Frau und Ihrer Tochter gut analysiert und sind selbst schon auf den Gedanken gekommen, dass Ihnen die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort weiter helfen wird. Bitte fragen Sie bei Frau Ulrike Kolk Tel.: 089-6061691 nach. Ulrike kann Ihnen genau sagen, wer die nächstgelegene LLL-Stillberaterin ist. Grüßen Sie sie bitte von mir. Ich wünsche Ihrer Familie möglichst bald eine schöne und harmonische Stillbeziehung. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 25.10.2002