Frage: Stillen trotz Hüft OP?

Hallo, ich habe ein Problem. Seit 12 Tagen habe ich Schmerzen im Hüft Bereich und das rechte Bein herunter. Nach Orthopäden, MRT und Venen-Facharzt Besuchen konnte mir keiner sagen, was es ist. Erst mein Physiotherapeut hatte gestern bei unserem 1. Treffen den Verdacht von einer im Babyalter übersehenen Hüftdysplasie und einer deshalb einhergehenden Arthrose in der Hüfte. Nun habe ich gestern im Internet gelesen, dass bei einer Hüftdysplasie im Erwachsenenalter fast immer eine OP notwendig ist. Mein Sohn ist ein Jahr alt und er möchte außer Obst noch nicht wirklich was anderes essen. Deshalb Stille ich ihn noch, was ich auch gerne tue. Nun ist meine Frage, kann ich ihn weiter Stillen,sollte ich wirklich an der Hüfte operiert werden müssen? An ein Abstillen ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Auf der anderen Seite halte ich die Schmerzen bald nicht mehr aus.

von SyVa am 14.08.2018, 12:08



Antwort auf: Stillen trotz Hüft OP?

Liebe SyVa, bleib ganz ruhig, selbst nach einer Vollnarkose kannst Du stillen! Uns liegen folgende Informationen vor: Eine Vollnarkose erfordert nur für die Zeit eine Stillpause, in der die Frau in der Narkose liegt und noch nicht wieder wach ist zuzüglich der Zeit, die die Frau braucht, bis sie das Kind wieder selbst halten kann. Es kommt ganz sicher darauf an, welches Medikament für die Narkose verwendet wird. Eines der üblichen ist Propofol, und die Embryotox schreibt dazu: "Pharmakokinetik: HWZ: 34-64 min; Proteinbindung: 99%; molare Masse: 178; relative Dosis: 1%; M/P-Quotient: 1. Klinik: Bisher wurden keine Symptome bei gestillten Kindern nach mütterlicher Narkose mit Propofol berichtet. In der Regel handelt es sich auch nur um eine kurzzeitige Exposition der Mutter im Rahmen eines operativen Eingriffs. Empfehlung: Wenn die Mutter nach einer Narkose oder einem Kurzeingriff mit Propofol wieder in der Lage ist, ihr Kind alleine anzulegen, darf sie stillen. Auch nach einer Kaiserschnittentbindung mit einer Vollnarkose mit Propofol darf die Mutter ihr Kind sofort anlegen, wenn sie dazu selbst in der Lage ist. Die pharmakokinetischen Daten von Propofol und die klinische Erfahrung begründen keine zusätzliche Stillpause. Eine eventuelle Verminderung der Milchmenge nach einem operativen Eingriff ist wahrscheinlich eher auf die Flüssigkeitsrestriktion prä- und intraoperativ zurückzuführen und keine direkte Nebenwirkung des Medikaments." Sprich noch einmal mit dem Anästhesisten und bitte ihn, das Narkosemittel so zu wählen, dass KEINE längere Pause notwendig ist. Wenn er sich unsicher ist, kann und sollte er sich bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie Tel.: 030 450-525700 erkundigen. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Auch Schmerzmittel können so gegeben werden, dass Du keine Stillpause machen musst. Alles alles Gute für den Eingriff und liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 14.08.2018