Hallo,
Mein Sohn ist 13 Monate alt und nimmt leider von Anfang an,keinen Schnuller oder ein Kuscheltier. Er hat sich lange schwer getan mit Essen, dass war ich nicht gewohnt, da mein erster Sohn super Brei und so gegessen hat. Er hat auch ein Schnuller gehabt und sich mit 11 Monaten alleine abgestillt.
Der kleine ist anders. Er wollte nie Brei,sondern dass was wir essen,was jetzt mit einem 1 Jahr gut geht. Er isst eigentlich auch recht gut und verlangt die Brust auch nicht. Das ist auch für uns beide gut. Allerdings wenn es zum schlafen geht egal ob mittags oder abends, haben wir oft Theater. Dann will er unbedingt an die Brust,kann er auch,aber manchmal ist er einfach satt(oder will die brust nicht) und dann würgt er und weint. Dann kuschelt er sich an,will aber immer mit der Hand an die Brust,was auch ok wäre, aber er kneift in die Brustwarze und das tut weh und das möchte ich nicht. Das lasse ich dann auch nicht zu. Nehme seine Hand weg und sage nein. Dann wird er sauer und weint. Er will dann auch nicht auf den Arm und wirft sich hin und her und drückt sich von einen weg. Dann habe ich ein schlechtes Gewissen, weil er so weint und auch nicht sofort zu einen möchte. Er soll doch wissen das ich ihn trotzdem lieb habe.
Ich bin am überlegen ob es besser ist ihn ganz abzustillen,damit wir das Problem Brust nicht mehr haben. Aber ich weiß nicht wie ich ihn ohne Brust beruhigen kann,da er nichts anderes nimmt. Und er findet ohne Brust auch nicht zur Ruhe. Aber kneifen oder beißen möchte ich nicht.
Im Januar kommt er in die Kita,wie soll das da werde,wenn er nichts nimmt zum beruhigen, Mama ist dann nicht da.
Mein Mann kann ihn auch noch nicht ins Bett bringen, da schreit er wie am Spieß und hört nicht auf,bis ich komme. Und wenn ich nicht da bin,dann schläft er vor Erschöpfung ein. Und das möchte ich nicht.
Was sagen Sie dazu?
Mit freundlichen Grüßen Tammy21
von
Tammy21
am 03.11.2020, 21:34
Antwort auf:
Stillen nur Abends, kneift in die Brustwarze
Liebe Tammy21,
in der Kita gelten andere Regeln und Dein Kleiner wird diese schnell akzeptieren. Dort schlafen alle Kinder ohne Mama und er wird die Umstellung meistern - vertraue ihm!
Im Moment musst Du nicht abstillen, aber das Kneifen muss er sich abgewöhnen.
Wie so oft im Leben mit den Kleinen geht es hier nicht so sehr um das, was Dein Kind macht, als um das, was Du mit Dir selbst machst. Uns Müttern fällt es oft schwer, auch für uns selbst da zu sein. Wie sehr achten, lieben und respektieren wir uns selbst? Wo sagen wir "STOP, Du überschreitest eine Grenze und das lasse ich nicht zu!"
Gerade wenn wir selbst (und das betrifft ja die meisten unserer Generation) nicht unbedingt mit liebevollen, einfühlsamen Eltern gesegnet waren machen wir oft den Fehler, davor zurückzuscheuen, unseren Kindern ein klares NEIN vorzugeben. Wir möchten sie ja nicht unglücklich machen!
Nur machen wir sie auch nicht glücklich damit, dass wir sie alles machen lassen, alles ertragen und erdulden - oder dadurch, dass wir bestimmte Situationen vermeiden, denn damit präsentieren wir ganz klar das Bild einer schwachen, hilflosen Mutter. Und das wiederum verunsichert unsere Kinder und gibt ihnen eine Macht, die sie nicht brauchen, nicht wollen und nicht haben sollten.
Zurück zum "Kneifen": Es ist eine Angewohnheit, die sich Dein Kleiner jetzt erst wieder abgewöhnen muss. Das ist nicht ganz einfach, weil es von Dir ganz klar Konsequenz verlangt. Immer wenn er kneifen oder pulen möchte, sagst Du ganz deutlich NEIN und hältst sein Händchen fest. Wird er sich freuen? Keinesfalls, er wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem zarten Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst Du damit umgehen? Lass es zu. Lass Dich nicht verunsichern, denn es geht Deinem Sohn ja trotzdem gut, er bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an Deiner Liebe zweifeln. Er ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei Du ruhig und klar, so dass er sich an Dir orientieren kann. Vielleicht wirst Du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst Du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald er sich etwas beruhigt hat.
Vielleicht kannst Du ihm auch eine Kneif-Alternative anbieten, ein weiches Schnuffeltuch etwa. Es gibt auch Mütter, die sich eine spezielle "Still-Halskette" basteln, an der dann einige haptisch interessante Dinge hängen (Holzringe etwa, oder kleine Igelbälle, oder auch Styroporkugeln mit verschiedenen Stoffüberzügen) an denen die Kleinen "fummeln" können.
Wenn Du konsequent bleibst, sollte er in 2 bis 3 Tagen damit aufgehört haben. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es…
Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.11.2020
Antwort auf:
Stillen nur Abends, kneift in die Brustwarze
Hallo Birgit
Vielen Dank für deine Antwort ich probiere das mal aus mal sehen wie es klappt.
Eine Frage habe ich noch. Da der kleine keinen Schnuller nimmt, Nudeln er nachts sehr viel an der Brust,zum einschlafen, aber auch wenn er schläft. Wenn ich ihn abdocke, dauert es nicht lange dann wird er wach und weint. Sucht dann die brust und schläft weiter. Was manchmal schon anstrengend ist, da ich deswegen immer nur auf einer Seite liege. Uns Schnuller will er ja nicht. Was kann ich da gegen tun?
Gruß Tammy21
von
Tammy21
am 04.11.2020, 17:08
Antwort auf:
Stillen nur Abends, kneift in die Brustwarze
Liebe Tammy21,
probiere es mal mit dem Kinn-Trick!
Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst Du, wenn Du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen...
Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein.
Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-).
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.11.2020