Stillabstand

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Stillabstand

Hallo, meine Tochter ist jetzt 12 Wochen alt und ich stille nach Bedarf, Da sie recht starke Blähungen hatte, sagte meine �rztiun, ich solle sie am besten anlegen, bevor sie schreit, damit sie nicht zuviel Luft schluckt und wieder neue Blähungen bekommt. Ich stille sie immer noch ca alle 2 Stunden, nur nachts nicht, da bin ich dann dankbar, wenn sie zweimal kommt, da mir meine Brüste so weh tun, meist kommt sie nur noch einmal um halb 5 (letzte Mahlzeit gegen 22.30) Sie wiegt bereits 7400 Gramm bei einer Grö�e von ca 65 cm. Ich hatte immer die Hoffnung, dass sich Angebot und Nachfrage irgendwann regulieren, aber ich habe ständig das Gefühl, zu viel Milch zu haben und empfinde die Zeit zwischen den Mahlzeiten als extrem kurz auf Dauer. Was raten Sie? Vielen lieben Dank, Judith

Mitglied inaktiv - 19.08.2008, 15:40



Antwort auf: Stillabstand

Liebe Judith, leider kan ich dir in erster Linie vor allem zu GEDULD raten. Es wird tatsächlich besser, bei vielen nach 8-10 Wochen, bei manchen erst später, doch garantiert irgendwann bei jedem Baby... Was das Stillen selbst betrifft: Ja, auf jeden Fall ist es besser ein Baby anzulegen, bevor es schreit. Schreien ist die aller letzte Möglichkeit, die ein Kind hat, seinen Hunger oder sein Saugbedürfnis auszudrücken. Bei zuviel Milch kann es hilfreich sein, das Stillen auf immer nur eine Brust pro Stillmahlzeit zu beschränken und die andere Seite dann nur so weit vorsichtig auszustreichen bzw. abzupumpen, bis die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Anschließend kann dann auch noch gekühlt werden. Dieses vorsichtige und maßvolle Entleeren der Brust mit anschließendem Kühlen kann immer dann durchgeführt werden, wenn die Brust übervoll wird und das Kind nicht trinken kann; sie regt die Milchbildung nicht zusätzlich an. Homöopathische und naturheilkundliche Mittel (wie der Pfefferminz- oder auch Salbeitee) können unterstützend eingesetzt werden, sie wirken von Frau zu Frau unterschiedlich stark und darum kann ich dir nicht sagen, wie viel in deinem Fall gut ist. Außerdem sollte der Einsatz dieser Mittel mit einer entsprechend ausgebildeten Ärztin/Arzt oder Hebamme abgesprochen werden. Sollte sich dein Kind beim Trinken oft verschlucken, was bei einem Überangebot von Milch leicht passiert, dann kannst du ihr das Trinken leichter machen, in dem du sie "bergauf" stillst, so dass die Schwerkraft ein wenig dazu beiträgt, dass nicht zuviel Milch auf einmal in den kleinen Mund "schießt". Es ist sicher sinnvoll, dass Du dich zusätzlich an eine Kollegin vor Ort wendest. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Du könntest auch mal probieren, ob der "kontrollierte", also zeitlich begrenzte, Einsatz eines Schnullers euch beiden hilft. Deine Tochter kann einen Teil ihres Saugbedürfnisses damit befriedigen, deine Milchbildung wird ein bisschen weniger angeregt. Auf jeden Fall hilfreich ist bei eher unruhigen Kindern ein Tragetuch, oder eine GUTE Tragehilfe, denn je mehr Körperkontakt sie haben, desto besser geht es ihnen meist. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 19.08.2008