Hallo,
mein Sohn (9 Wochen alt) hat von Anfang an richtig gesaugt und es gab keine Probleme beim Stillen, außer dass die Stillzeiten oft extrem lang waren (40min. pro Brust waren keine Seltenheit). Seit ca. 2-3 Wochen hat er aber Probleme das Vakuum herzustellen und saugt meistens Luft mit an (Klickgeräusche oder Geräusche des Luftansaugens). Auch ist der Moment des Andockens an die Brust für mich weniger fest spürbar (am Anfang war das ja immer kurz schmerzhaft). Zudem nimmt er nicht mehr so recht die ganze Brustwarze inkl. Hof in den Mund, sondern versucht nur an der Warze zu saugen. Entweder nimmt er zuerst die ganze Brust und saugt aber viel Luft mit an oder er läßt den Brustwarzenhof wieder etwas rausrutschen oder er macht den Mund gar nicht weit genug auf. Er hat sowieso schon viel Luft im Bauch und öfter Blähungen. Und fürs Sattwerden ist die Luft natürlich auch kontraproduktiv.
Diese Probleme haben begonnen, bevor wir überhaupt je einen Schnuller oder eine Flasche ausprobiert haben. Ich kann mir die Ursache gar nicht erklären. Wir hatten nur 2 ostheopatische Behandlungen, weil er sehr ungern auf dem Rücken lag und immer auf der Seite schläft. Und wir haben ihn öfter am kleinen Finger nuckeln lassen, er ist sehr sensibel und schreit recht viel, so können wir ihn zumindest beruhigen - auch mal ohne Brust, beim Autofahren etc.
Den Schnuller mag er auch oft nicht. Und wenn, kann er ihn immer noch nicht selbst im Mund behalten. Die Flasche mit Muttermilch aus dem Calma Sauger hat er 2 Mal bekommen und sofort angenommen. Ich pumpe ca. 1x am Tag ab.
Meine Milch kommt recht schnell in Fluss und (auch) weil ich Vegetarierin bin, hat meine Hebamme mir als letzten Rat Lecithin empfohlen, um die Milch dickflüssiger zu machen. So sollte er auch schneller satt werden.
Lange Rede...: gibt es eine Erklärung für diese plötzliche Veränderung? Und Abhilfe?
Danke und viele Grüße
von
ninjaka
am 30.09.2016, 15:21
Antwort auf:
Richtiges saugen verlernt?
Liebe ninjaka,
da ich weder dich noch dein Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich dir nur dringend ans Herz legen, dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie dein Kind an der Brust trinkt und dir dann gezielte Tipps geben kann, was Du tun kannst.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.09.2016