Liebe Biggi!
Seit ihrer Geburt stille ich meine Tochter, jetzt 17 Monate, in den Schlaf. Die meiste Zeit über war das für uns von Vorteil. Doch in den letzten Wochen hat sich ein Zustand ergeben, den ich nicht mehr akzeptieren kann. Sie schläft nach unruhigem Hin und Her Gewusel, das allein schon eine halbe Stunde dauert, ein. Aber ich darf sie dann nicht von der Brust losmachen. Sie will nuckeln und nuckeln. Ich liege zur Zeit mehr als eine Stunde bei ihr.Mittags und abends. Und sie schläft, mit Brust im Mund. Eine Zeit lang habe ich damit kein Problem gehabt, weil es immer irgendwann wieder besser wurde. Aber diesmal dauert es schon viele Wochen und ich will so nicht mehr weiter machen! Es ist ja kein Sommer mehr und entsprechend kalt im Schlafzimmer. Und trotz Pullover und Halstuch ist mir kalt und es ist einfach ungemütlich und die Brust friert und ich bin schon wieder krank. Letzten Winter wurde ich ewig nicht gesund aus genau dem Grund. Aber da war sie noch kleiner.
Fazit, ich liege bei ihr und will es nicht, bin immer auf 180. Mein Kind lasse ich nie schreien, aber ich selber könnte nur noch schreien-ich will das so nicht mehr!! Es muß was passieren. Aber ich weiß nicht was. Wenn ich die Brust abmache, fängt sie sofort an zu schreien. Einmal haben wir versucht (gestern), sie dann nur festzuhalten und zu streicheln, mit dem Ergebnis, ein völlig aufgelöstes Kind im Arm zu haben.
Papa akzeptiert sie im Bett absolut nicht. Bilderbuch anschauen und dann kuscheln-keine Chance. Schnuller gaben wir keinen, aber momentan bereue ich das fast.
Auch jetzt wieder schlief sie eine dreiviertel Stunde mit meiner Brust und ist jetzt wieder wach. Womit auch meine Mittagspause dahin ist.
Ich kann meine Wut nicht mehr lang vor ihr verbergen, wenn sie es nicht eh schon bemerkt hat.
Was kann ich tun????
Hoffende Grüße
Anke
Mitglied inaktiv - 19.09.2001, 12:19
Antwort auf:
In den Schlaf dauernuckeln
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Liebe Anke,
der erste Schritt ist doch schon getan: Du bist davon überzeugt, dass der jetzige Zustand nicht das ist, was Du weiter so aufrecht erhalten willst. Der nächste Schritt ist, dass Du dir selbst keine Vorwürfe über deine Wut oder Unzufriedenheit machst, sondern dazu stehst, dass Du etwas ändern willst. Jedwede Zweifel spürt dein Kind sofort und wird dann nur noch mehr klammern, doch es wird auch deine Entschlossenheit spüren, sobald Du eine Entscheidung getroffen hast, hinter der Du dann auch voll und ganz stehen kannst.
Das muss jetzt nicht bedeuten, dass Du deine Tochter sofort und radikal abstillen wirst. Es gibt ja nicht nur schwarz und weiß oder alles oder nichts. Doch Du kannst dir überlegen, was für dich ein gangbarer Weg ist und Strategien entwickeln, wie Du dort hin kommst.
So wäre eine Möglichkeit, dass Du deiner Tochter erklärst, dass Du nicht mehr so lange stillen willst und dann die Stillzeit am Abend auf eine bestimmte Zeitspanne begrenzt und dann deine Tochter auf eine andere Weise beim Einschlafen unterstützt.
Auch wenn Du nicht von heute auf morgen dein Ziel erreichen wirst, so gibt es immer noch die Möglichkeit in vielen kleinen Schritten dahin zu kommen, wo Du hin möchtest.
Probier es vielleicht erst einmal mit dem Mittagsschlaf, ehe Du dich an das Abgewöhnen am Abend machst.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 19.09.2001
Antwort auf:
In den Schlaf dauernuckeln
Hallo Anke
Du schreibst mir aus der Seele Meine Tochter ist einen Monat jünger, aber ansonsten ist es das gleiche. An die Stunde "zu Bett gehen" habe ich mich schon gewöhnt aber das Nächtliche aufstehen (bis zu 6 mal) machen mich total fertig. Ich hoffe Biggi hat einen Tip für Dich bzw uns.
Viele Liebe Grüße Christina
Mitglied inaktiv - 19.09.2001, 12:47
Antwort auf:
In den Schlaf dauernuckeln
hallo anke,
vielleicht klammert deine tochter um so mehr an dir, je mehr du deine wut unterdrückst. ich glaube kinder haben dafür ein eingebautes radar und orten solche (versteckten) gefühle.
bei uns war es manchmal ähnlich. wir sind dann dazu übergegangen, unseren sohn erst hinzulegen, wenn er wirklich müde war. dann war er fast immer sehr schnell eingeschlafen. geschichten erzählen (ausgedachte oder den tagesablauf nochmal durchgehen) half auch immer ganz gut. kennst du die geschichten von bobo siebenschläfer? im rotfuchs verlag als tb erschienen. ganz einfache bildergeschichten und am schluss schläft bobo immer ein ;). eigentlich erst ab 2 j, aber ich finde, man kann nie früh genug mit dem vorlesen und anschauen von büchern anfangen.
lg
astrid
Mitglied inaktiv - 19.09.2001, 16:28
Antwort auf:
In den Schlaf dauernuckeln
Hallo,
wir hatten ein ähnliches Problem. Meine Tochter hat sich noch mit 14 Monaten nachts alle 2 Stunden gemeldet. Ich habe tagsüber 10 Stunden gearbeitet und war dementsprechend geschlaucht. Irgendwann habe ich einfach beschlossen, dass jetzt Schluss sei. Ich habe ihr abends erklärt, dass ich weiterhin bei ihr schlafen werde, dass ich immer für sie da bin, aber das es ab heute KEINE Brust mehr gibt nachts sondern nur die Flasche. Sie ist ab diesem Abend "nur" noch ein mal pro Nacht wachgeworden und 3 Monate später schlief sie ganz durch. Es ging ohne Tränen und ohne Geschrei, weil sie meine Entschlossenheit gemerkt hat.
Deine Tochter ist alt genug, um dich zu verstehen und um Grenzen zu akzeptieren. Ich würde es ihr einfach erklären und dann "hart" bleiben. Du kannst natürlich weiterhin bei ihr liegen bleiben bis sie schläft, aber ohne sie zu stillen. Sie spürt wahrscheinlich deine Wut, fühlt sich verunsichert, und fordert das Stillen dann um so mehr ein.
Liebe Grüße und starke Nerven,
DorisL
Mitglied inaktiv - 19.09.2001, 20:16