Mitglied inaktiv
Dies ist eine etwas längere Anfrage, aber ich denke, dass viel Information nötig ist, um meine Situation zu verstehen. Hier nun mein Anliegen, das ich Euch bitte, so schnell wie möglich zu beantworten, wenn jemand einen Rat für mich hat: Ich habe zur Zeit ein schwerwiegendes Problem mit meiner kleinen Tochter. Seit der Nacht auf Mittwoch (8.08.) verweigert sie total die Brust und bis vorgestern abend jegliche Nahrungsaufnahme. Begonnen hatte alles in Holland, wo wir im Urlaub waren. Am 6.08. bekam sie hohes Fieber (39,2°) und der holländische Hausarzt, den wir aufsuchten, sagte uns sie hätte einen geröteten Hals und riet uns, ihr Paracetamol 125 zu geben. Am folgenden Tag stieg das Fieber auf 39,6°. Bis dahin trank sie ganz normal. Ihre letzte Mahlzeit nahm sie in der Nacht auf Mittwoch um 00.30 Uhr zu sich. Mittwoch morgen war das Fieber völlig verschwunden, ein 4. Zahn war in Rekordzeit durchgekommen und ihr Hunger- und Stillstreik begann. In der Nacht hatte sie öfters versucht zu beißen, so dass ich einmal zurückschreckte. Jetzt bekam sie Panik, sobald sie merkte, dass es in die Stillposition gehen sollte bzw. wenn sie merkte, dass die Brust in die Nähe ihres Mundes kam. Ob drch mein Zurückschrecken oder durch irgendeinen anderen Grund, ich weiß es nicht. Sie verweigerte jegliches anderes Angebot, ihr Muttermilch zu geben (Löffel, Flasche) und schließlich sogar alles, was irgendwie Geschmack hatte. Ein paar Tropfen Wasser waren das einzige, was sie vom Löffel annahm. In der Nacht auf Freitag war sie so schlapp, dass wir es mit der Angst zu tun bekamen und in ein Krankenhaus in Vlissingen fuhren. Dort bescheinigte man ihr aufgrund von Blut- und Urintest vollste Gesundheit, sondierte sie aber bis Samstagmorgen und führte ihr einen Liter Nahrung zu (abgepumpte Muttermilch und Säuglingsnahrung, da ich nicht mehr genügend Milch abpumpen konnte). Samstags wurden wir wieder entlassen, nachdem sie weiterhin Brust und Flasche verweigerte, weil man darauf vertraute, dass der einsetzende Hunger sie wieder dazu bringen würde, zu trinken. Doch das war leider nicht der Fall. Als sie dann am Sonntag, nach 36 Stunden, immer noch nichts essen wollte, bin ich mit ihr nachhause gefahren, weil ich hoffte, dass die gewohnte Umgebung und ein bisschen mehr Ruhe ihr guttun würden. Doch alles, was ich erreichte, war, ihr ca. 150 ml lauwarmes Wasser mit einer Spritze einzuflößen (über 12 Stunden verteilt). Vorgestern morgen war ich dann hier in Duisburg bei einem Kinderarzt, der mir nochmals bestätigte, dass Johanna zwar etwas geschwächt, aber sonst vollkommen gesund sei. Er konnte sich auch keinen Reim auf ihr Verhalten machen und verschrieb mir Osanit-Kügelchen, falls ihr Streik doch etwas mit den Zähnen zu tun haben sollte. Gestern nachmittag war dann meine Hebamme bei mir, doch auch sie konnte sich keinen Reim auf diese Verweigerungshaltung machen. Inzwischen war Johanna aber immerhin wieder bereit sich anzukuscheln an die Brust, doch sie biß weiterhin zu, wenn sie die Brustwarze in den Mund bekam. Abends versuchte ich dann, ihr mit dem Playtex-Babystiller (für den ich mir erst neue Sauger besorgen musste) lauwarmes Wasser zu geben. Das nahm sie auch nach anfänglichen Protesten und trank ca. 150 ml auf einmal. Eine Stunde später bekam sie wieder Hunger und diesmal versuchte ich es mit Muttermilch, die sie zuvor auch aus der Spritze immer abgelehnt hatte. Und nach heftigem Protest trank sie (ca. 125 ml). Doch die Brust will sie weiterhin nicht. Sie läßt sich zwar mit dem Playtex-Sauger als Brusthütchen unter Weinen und Widerstand dazu überreden, an die Brust zu gehen, doch sie hat mit dem Saugen keinen Erfolg. Mittlerweile ist auch meine Milchproduktion stark zurückgegangen. Pro Mahlzeit, d.h. alle 4 Stunden kann ich ca. 80 ml aus beiden Brüsten zusammen pumpen. Es reicht also nicht, wenn sie weiterhin nur die Flasche bekommt. Ich bin zuversichtlich, dass meine Milchproduktion von dem Moment an besser wird, wo Johanna wieder an der Brust trinkt, doch ich weiß nicht, wie ich sie dazu bringen soll. Ich hoffe, dass mir jemand möglichst bald Tipps geben kann, was ich bezüglich Milchproduktion und Anlegen tun kann. Ich würde mich darüber sehr freuen. Zur Vorgeschichte: Johanna liebte die Brust von Anfang an. Ich habe sie ambulant entbunden und war nach 4 Stunden wieder zuhause. Nach 4 Tagen hatte sie ihr Geburtsgewicht bereits um mehr als 50 g überschritten und sie nahm in den ersten Wochen ca 40-45g pro Tag zu. Ich musste nach 8 Wochen wieder arbeiten gehen und während ich in der Schule bin versorgt mein Mann die Kinder. Ich pumpte 1-2 mal während des Vormittags ab und mein Mann versuchte, Johanna die abgepumpte Milch per Playtex-Babystiller zu geben, wenn ich in der Schule war. Doch Johanna weigerte sich, mehr als 20 ml aus der Flasche zu nehmen und wartete geduldig und ohne zu murren oder zu weinen teilweise 8 Stunden, bis ich wieder da war und sie an die Brust konnte. Bevor sie letzte Woche krank wurde, hat sie schätzungsweise über 8 kg gewogen. (Jetzt wiegt sie nur noch ca. 7400 g.) Mehrere Hebammen bestätigten immer wieder, dass Johanna sehr proper sei für ein ausschließlich gestilltes Kind (ihr Bruder war allerdings genauso rund als Baby; ihn habe ich 5-1/2 Monate voll gestillt und eine Woche nach seinem ersten Geburtstag abgestillt). Über eine baldige Antwort bezüglich meines Problems mit Johannas Stillstreik würde ich mich sehr freuen. Meine e-Mail-Adresse lautet: Die4Willes@t-online.de
? Liebe Szusza, ein Stillstreik ist eine für alle Beteiligten sehr belastende Situation und - auch wenn es eher selten ist - so kann ein solcher Streik gelegentlich zehn Tage oder länger andauern. Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie es aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Kind wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm halten, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu „bündeln". Dazu wickeln Sie das Kind gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Baby auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Ich wünsche Ihnen viel Kraft, Geduld und gute Nerven und dass Johanna sich bald besinnt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
sehr dringend!!! Meine Milch wird immer weniger und Johanna trinkt immer noch nicht...
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