Frage: Genug Milch?

Hallo! Meine Tochter ist nun in der 7. Woche. In diesen 7 Wochen bin ich noch nie richtig sicher gewesen, ob es mit dem Stillen richtig klappt. Die Stillabstände varieren zw. 2 und 6 Stunden. Derzeit trinkt sie pro Seite gerade mal 5min. Ob sie satt ist, merke ich nicht. Daher lasse ich sie lieber nach diesen insgesamt 10min. richtiges trinken, lieber doch noch an der Brust was "nuckeln", in der Hoffnung, dass sie doch noch was Milch abkriegt. Habe dann auch mal abgepumt, um zu sehen, wieviel da eigentlich raus kommt. Und tatsächlich kommt nach diesen 5 min nichts mehr. Nach 2x abpumpen (jew. nach 3 Stunden nach dem letzten Stillen) kam das gleiche Ergebnis: Links 30ml und rechts 50ml. War dann heute mal beim KiA zum messen und wiegen, und sie hat innerhalb von 2 Wochen 260g zugenommen und ist 4cm gewachsen. Der KiA war damit zufrieden, und meinte, dann brauche sie wohl auch nicht mehr. Mich verunsichert es trotzdem, da sie nach dem Stillen oft doch noch sehr quengelig ist, und ich das Gefühl habe, sie sei nicht satt. Jetzt hätte ich gerne noch eine weite Meinung, oder einen weiteren Tipp.

Mitglied inaktiv - 29.03.2010, 14:14



Antwort auf: Genug Milch?

Liebe Karotte, wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird. Das von Ihnen beschriebene Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 29.03.2010



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