Cup Feeding und was tun bei Schmerzen beim Stillen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Cup Feeding und was tun bei Schmerzen beim Stillen?

Hallo Biggi Ich habe vor einigen Tagen eine Frage gestellt bezüglich meinem halbjährigen Sohn, der die Flasche ablehnt. Ich still voll und nichts anderes kommt ihm in die Tüte. Vielen Dank für die Antwort und die Tipps! Wir haben es nun wieder versucht, es will nicht klappen und er will einfach keine Flasche. Er will nur gestillt werden und wartet wenn nötig stundenlang, bis ich zurückkomme. Natürlich mit viel Geschrei:(.. Ich bin ja eigentlich nie dabei, aber ich höre, dass er den Kopf schon wegdreht, wenn die Falsche nur in die Nähe von seinem Mund kommt. Da ich ab nächster Woche für einen Monat einen Auftrag habe und mehr arbeite, bin ich unter Druck. Ich möchte dich nicht, dass mein Kleiner leidet. Nun wird meine Mutter, die dann die Betreuung übernimmt, dann das Cup-Feeding versuchen. Weil Brei mag er ja auch nicht und irgendwas muss er ja zu sich nehmen, wenn ich 3 mal in der Woche 6-7h weg bin... Brauche ich zum Cup Feeding einen Spezialbecher und wenn ja, wo bekomme ich den? Dann habe ich eine andere Frage. Ich habe immer wieder (seit eineigen Wochen) Schmerzen beim Stillen, vor allem auf einer Seite. Es sind nicht die Brustwarzen, sondern das Saugen tut weh. Manchmal auch an einer bestimmten Stelle, die aber nicht hart aber manchmal auf Druck von aussen empfindlich ist. Was kann das sein? Liebe Grüsse und vielen Dank Stefania

von Stefania Navatti am 25.10.2016, 00:09



Antwort auf: Cup Feeding und was tun bei Schmerzen beim Stillen?

Liebe Stefania, Du brauchst keinen besonderen Becher, ein kleines Schnapsglas reicht oder der Deckelbecher einer Flasche. Hast Du dir die Videos bei YouTube mal angeschaut, dort wird die Bücherfütterung recht gut erklärt :-). Es könnte sein, dass evtl, ein Milchgang verstopft ist. Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden "Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes "weißes Häutchen" oder "weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Immer wiederkehrende Milchstaus können aber auch oft ein Hilferuf sein, denn der Körper reagiert an seinem schwächsten Punkt und der ist bei einer stillenden Frau häufig die Brust. Es muss noch nicht einmal so sein, dass die Mutter den Stress, der auf ihr lastet als solchen wahrnimmt, aber er kann dennoch existieren. Deshalb könnte es, auch dir, helfen einen Gang zurückschalten, in hineinhören, wie man sich fühlt und ob einen etwas belastet oder bedrückt. Und ganz wichtig: regelmäßig etwas für sich selbst tun, Möglichkeiten der Erholung finden und nicht vergessen, dass eine Mutter auch ein MENSCH ist. :-) LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 25.10.2016