Hallo,
erstmal vorab, ich lese oft in eurem Forum und möchte ich ein Lob aussprechen für die präzisen Antworten. Ihr macht das echt toll!!!
Nun zu meiner Frage:
Mein Sohn ist 4 Monate alt, ich stille voll.
Seit gestern habe ich an der linken Brustinnenseite Schmerzen bei Berührung oder wenn ich nacht´s drauf liege. Habe das Gefühl es wird mehr. Keine Rötung oder Schwellung zu sehen. Dachte wenn mein Sohn getrunken hat wird es vielleicht besser, doch dies ist leider nicht der Fall.
Was kann das sein? Milchstau vielleicht???
Vielen Dank im voraus für die Antwort???
von
sahara2011
am 06.12.2011, 10:46
Antwort auf:
Brustschmerz bei Berührung
Liebe sahara2011,
danke dir für das Lob!! :-)
Was du beschreibst klingt nach einem beginnenden Milchstau, oder hat dich dein Kleiner vielleicht beim Wickeln oder Spielen versehentlich in die Brust getreten?
Wenn es "nur" das wäre, wird es schnell besser werden, trotzdem empfiehlt es sich, die Vorgehensweise wie beim Milchstau anzuwenden:
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 06.12.2011